Wir alle Wissen wie wichtig Werbung heut zu Tage ist, vor allem auch in der Buchbranche! Dashat man sehr stark am Beispiel des Erotikroman "Shades of Grey" gesehen. Wäre der nicht so gehypt worden, wer weiss auf welchem Platz er in den Charts wäre, wenn überhaupt. Viele haben den Roman nur gelesen weil sie darauf gestossen wurden. Und dass ziemlich aggressiv. Meiner Meinung nach. Damals gabs keinen Newsletter von Büchershops die dieses Buch nicht zu oberst päsentierten, oder gar nur für dieses Buch warben. Genau in den läden selbst, man fiel förmlich über dieses "Wunderwerk".
Aber der Grad zwischen zu wenig und zu viel ist oft fliessend, daher wollte ich von Raik Thorstad wissen was er/sie zum heutigen Schlagwort zu sagen hat.
zu schreiben hat...
Marketing ist nicht zufällig ein eigener Berufszweig. Marketing ist komplex, zeitaufwendig, teuerund ab einem gewissen Punkt sogar gefährlich. Ich will mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Ich habe keine Ahnung, wie Werbung in den Großverlagen läuft bzw. ich weiß es nur von der Außenansicht. Deswegen beziehe ich im folgenden auf das, was ich täglich sehe, selbst tue oder tun muss und in Zukunft im Verlag tun werde.
In die Buchwelt hat sich die Theorie eingeschlichen, dass die Autoren in Kleinverlagen selbst für das Marketing verantwortlich sind. Meiner Meinung nach ein Unding. Schaut man sich die Musterverträge für Autoren an, sieht man deutlich, dass das angemessene Werben eine der wichtigsten Verlagspflichten ist. Nicht zuletzt, um dem Autoren den Rücken freizuhalten, damit der schreiben kann statt stundenlang zu telefonieren oder durch das Internet zu pilgern.
Allgemein ist Marketing eine Kunst - und man kann es ordentlich vermasseln, wenn man nicht aufpasst. Selbstvermarktung durch Autoren ist immer schwierig. Es gilt die Waage zu finden zwischen der Aufmerksamkeit, die man erreichen möchte, und dem Punkt, an dem das Publikum die Werbung auszublenden beginnt.
Marketing bedeutet Fingerspitzengefühl. In diesen Tagen habe ich oft den Eindruck, dass einzelne Plattformen gerade im Web überstrapaziert werden. Ich muss da immer an die Werbung zu einem gewissen Joghurt denken, die vor ein paar Jahren im Fernsehen lief. Das war eine Werbung, die mir so gegen den Strich ging, dass ich zu dem Schluss kam: "Dieses Produkt kommt mir nicht ins Haus. Niemals."
Das ist natürlich der Effekt, den man tunlichst umgehen sollte.
Als Schreiberling und Verleger finde ich es wichtig, dass das Marketing beim Verlag bleibt. Der Grund ist denkbar simpel. Aggressives Werben wird den Autoren übel genommen, wird ihm als Aufdringlichkeit oder Schlimmeres ausgelegt und stößt Käufer zurück. Von einem Verlag dagegen wird - salopp ausgedrückt - gar nichts anderes erwartet, als dass er versucht, sich die Schatzkammer vollzuschaufeln. Dazu verliert der Autor zumindest im Internet ein Stück Freiheit, wenn er sich dauernd selbst bewerben muss. Denn auf einmal kann er keinen Schritt mehr tun, ohne dass der aufmerksame Webuser denkt, dass alles, aber auch alles eine Werbeaktion ist. Das finde ich schade. Ein Autor sollte aus Freude mit seinen Lesern reden können - ohne dass jemand im Hintergrund vermutet, dass das auch nur wieder eine geschickte Marketing-Aktion ist.
Letztendlich ist Werbung ein Feld, das viel zu gewaltig für einen kleinen Schreiberling ist. Schöne und gleichzeitig effektive Werbung, die auch noch moralisch einwandfrei ist, ist etwas, was zu bewundern ist. Und ich glaube, man muss das gelernt haben, wenn man wirklich gut sein will. Es gibt Handwerkszeug und Überlegungen, auf die man als Neuling auf dem Sektor gar nicht kommt. Und nicht kommen muss. Denn dafür ist der eine Autor und der andere eben Profi in Sachen Werbung.
Ich bedanke mich recht herzlich für diesen Beitrag und freu mich auf weitere Gedanken und Beiträge von dir!
Aber der Grad zwischen zu wenig und zu viel ist oft fliessend, daher wollte ich von Raik Thorstad wissen was er/sie zum heutigen Schlagwort zu sagen hat.
Marketing
zu schreiben hat...
Marketing ist nicht zufällig ein eigener Berufszweig. Marketing ist komplex, zeitaufwendig, teuerund ab einem gewissen Punkt sogar gefährlich. Ich will mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Ich habe keine Ahnung, wie Werbung in den Großverlagen läuft bzw. ich weiß es nur von der Außenansicht. Deswegen beziehe ich im folgenden auf das, was ich täglich sehe, selbst tue oder tun muss und in Zukunft im Verlag tun werde.
In die Buchwelt hat sich die Theorie eingeschlichen, dass die Autoren in Kleinverlagen selbst für das Marketing verantwortlich sind. Meiner Meinung nach ein Unding. Schaut man sich die Musterverträge für Autoren an, sieht man deutlich, dass das angemessene Werben eine der wichtigsten Verlagspflichten ist. Nicht zuletzt, um dem Autoren den Rücken freizuhalten, damit der schreiben kann statt stundenlang zu telefonieren oder durch das Internet zu pilgern.
Allgemein ist Marketing eine Kunst - und man kann es ordentlich vermasseln, wenn man nicht aufpasst. Selbstvermarktung durch Autoren ist immer schwierig. Es gilt die Waage zu finden zwischen der Aufmerksamkeit, die man erreichen möchte, und dem Punkt, an dem das Publikum die Werbung auszublenden beginnt.
Marketing bedeutet Fingerspitzengefühl. In diesen Tagen habe ich oft den Eindruck, dass einzelne Plattformen gerade im Web überstrapaziert werden. Ich muss da immer an die Werbung zu einem gewissen Joghurt denken, die vor ein paar Jahren im Fernsehen lief. Das war eine Werbung, die mir so gegen den Strich ging, dass ich zu dem Schluss kam: "Dieses Produkt kommt mir nicht ins Haus. Niemals."
Das ist natürlich der Effekt, den man tunlichst umgehen sollte.
Als Schreiberling und Verleger finde ich es wichtig, dass das Marketing beim Verlag bleibt. Der Grund ist denkbar simpel. Aggressives Werben wird den Autoren übel genommen, wird ihm als Aufdringlichkeit oder Schlimmeres ausgelegt und stößt Käufer zurück. Von einem Verlag dagegen wird - salopp ausgedrückt - gar nichts anderes erwartet, als dass er versucht, sich die Schatzkammer vollzuschaufeln. Dazu verliert der Autor zumindest im Internet ein Stück Freiheit, wenn er sich dauernd selbst bewerben muss. Denn auf einmal kann er keinen Schritt mehr tun, ohne dass der aufmerksame Webuser denkt, dass alles, aber auch alles eine Werbeaktion ist. Das finde ich schade. Ein Autor sollte aus Freude mit seinen Lesern reden können - ohne dass jemand im Hintergrund vermutet, dass das auch nur wieder eine geschickte Marketing-Aktion ist.
Letztendlich ist Werbung ein Feld, das viel zu gewaltig für einen kleinen Schreiberling ist. Schöne und gleichzeitig effektive Werbung, die auch noch moralisch einwandfrei ist, ist etwas, was zu bewundern ist. Und ich glaube, man muss das gelernt haben, wenn man wirklich gut sein will. Es gibt Handwerkszeug und Überlegungen, auf die man als Neuling auf dem Sektor gar nicht kommt. Und nicht kommen muss. Denn dafür ist der eine Autor und der andere eben Profi in Sachen Werbung.
Ich bedanke mich recht herzlich für diesen Beitrag und freu mich auf weitere Gedanken und Beiträge von dir!