Heute schicke ich ein lautes und enthusiastisches "Hut ab" an alle Mamas und Papas, die seit Wochen und Monaten nicht mehr richtig schlafen, weil Zwerg und Zwergin die Nacht zum Tag machen wollen. Wie haltet ihr das aus?
Für mich war die Nacht und mit ihr mein Schlaf unfassbar wichtig. Ich schlief lange und gerne. War eine Nachteule. Konnte problemlos wochenends bis zum Mittag in den Federn liegen. Vor dem Schlafmangel und seinen Folgen hatte ich in meiner ersten Schwangerschaft wohl am meisten Angst. Als die Maus dann auf der Welt war, waren der Mann und ich uns auch einig, dass wir eine strenge Schlaferziehung durchsetzen wollten. Das Buch "Jedes Kind kann schlafen lernen" habe ich übrigens noch nie persönlich in der Hand gehabt - nur falls jetzt schon einige mit den Augen rollen. Die ersten sechs Monate schlief die Maus in unserem Schlafzimmer. Zunächst in einer kleinen Wiege, später dann in ihrem Babybettchen. Nur die ersten paar Nächte hatte ich sie mit in unserem Bett und stellte ganz schnell fest: ICH HASSE ES. Ich konnte nicht schlafen, traute mich kaum zu atmen und war immer auf 180.
Klar, die ersten Nächte waren nicht toll. Babychen brüllte gerne, was das Zeug hielt, war hungrig, bauchschmerzig, neugeborenenpanisch. Aber wir starteten schon da die Operation: Superschlaf. Und die war eigentlich ganz einfach: wir machten NIE die Nacht zum Tag. Tags wurde sie rumgetragen, bespielt, bekuschelt. Nachts wurde geschlafen. Im Dunkeln. Im Bett. Nicht im Auto um den Block fahrend, nicht neben dem laufenden Staubsauger, nicht im Buggy durch die Straße schockelnd. Ich lag neben ihr, hielt ihr Händchen, streichelte sie, sang, fütterte sie - aber nie, nie, nie machte ich Licht und schleppte sie rum.Und, oh Wunder, das zeigte schnell Wirkung. Die Maus schlief sehr schnell durch. Die ersten Monate trank sie natürlich noch 1-2 Mal in der Nacht, aber schlief dann wieder sofort ein und wir hatten nie Probleme. (Fairerweise sei an dieser Stelle nochmal daran erinnert, dass ich brustproblemtechnisch zwei Flaschenkinder und es somit einfacher hatte)
Als wir über ein zweites Kind nachdachten, war die Maus etwa 2 1/2 und ein perfekt schlafendes Kind. Ein Kind, das zum Entsetzen und zum Neid vieler Eltern abends "Mama, ich will ins Bett" sagte, das man hinlegte und das dann bis morgens um 9 oder gar 10 Uhr durchschlief. Daran war ich gewöhnt. VERwöhnt. Was, wenn das zweite Kind das genaue Gegenteil von Maus werden würde? Was, wenn ich plötzlich ein sehr aktives, anstrengendes dreijähriges Rebellenmausekind hatte, das perfekt schlief UND ein ruhiges, entspanntes Relaxmäuschen, das in der Nacht permanent aufwachte? Das würde ich nicht durchstehen.
Je näher der Geburtsttermin rückte, desto unruhiger wurde ich. Ich hatte wirklich Angst um meinen Schlaf - noch viel mehr als beim ersten Mal. Der Mann beruhigte mich, meinte, wird würden alles einfach so wie beim ersten Kind machen, das würde schon klappen. Zu dem Zeitpunkt war ich noch davon überzeugt, dass sich Schlaferziehung und Veranlagung etwa die Waage halten.
Als das Mäuschen dann auf der Welt war, machten wir alles genau wie bei der Maus. Sie lag im Beistellbettchen neben uns, ihr Händchen in meiner Hand. Kein Rumrennen, kein Licht, kein Trara und kein Tamtam. Und was soll ich sagen? Es klappte wieder.
Damit hattet ihr jetzt nicht gerechnet, oder? Hand auf's Herz: Ich auch nicht.
Die beiden schlafen jetzt seit mehreren Monaten zusammen in einem Zimmer und es gibt keine Probleme. Das Mäuschen schläft supergut, schlief auch schnell durch und wir sind echt happy darüber. Gut, ich muss aber auch sagen, wir sind die Art von bösen Eltern, die nicht bei jedem Gejammer ins Zimmer rennen und Aufstand machen. Ich lasse meine Kinder nicht stundenlang brüllen, bis sie erschöpft einschlafen, aber ich lasse ihnen durchaus die Chance, sich selbst zu beruhigen, bevor ich es tue.
So viele sagen, dass ein Baby nie ohne Grund weint und man immer darauf eingehen muss. Das denke ich nicht. Klar, ohne Grund weinen sie nicht - aber es muss nicht immer Angst oder Panik dahinterstecken. Manchmal sind sie einfach nur übermüdet oder bockig. Und ich denke, jede Mutter kann sehr gut unterscheiden, welches Weinen was bedeutet. Und ich sehe nicht ein, dass ich für ein übermüdetes, bockiges Kind Animateur spiele. Dazu ist mir MEIN Schlaf zu heilig.
Warum ich all das hier schreibe? Weil ich trotz meiner Meinung, meiner Erfahrung und meiner Einstellung nur den Hut vor den Mamas ziehen kann, die monate- und jahrelang Familienbett praktizieren, nie länger als 3-4 Stunden Schlaf kriegen und daran auch scheinbar nicht wirklich etwas ändern wollen. Und das ist weder zynisch noch sarkastisch gemeint. Ihr seid meine Heldinnen. Und wenn ich ab 20:15h für etwa 12 Stunden meine Ruhe habe, denke ich an euch - und frage mich, was für eine Mutter ich wäre, hätte unsere Erziehung nicht gefruchtet...
Für mich war die Nacht und mit ihr mein Schlaf unfassbar wichtig. Ich schlief lange und gerne. War eine Nachteule. Konnte problemlos wochenends bis zum Mittag in den Federn liegen. Vor dem Schlafmangel und seinen Folgen hatte ich in meiner ersten Schwangerschaft wohl am meisten Angst. Als die Maus dann auf der Welt war, waren der Mann und ich uns auch einig, dass wir eine strenge Schlaferziehung durchsetzen wollten. Das Buch "Jedes Kind kann schlafen lernen" habe ich übrigens noch nie persönlich in der Hand gehabt - nur falls jetzt schon einige mit den Augen rollen. Die ersten sechs Monate schlief die Maus in unserem Schlafzimmer. Zunächst in einer kleinen Wiege, später dann in ihrem Babybettchen. Nur die ersten paar Nächte hatte ich sie mit in unserem Bett und stellte ganz schnell fest: ICH HASSE ES. Ich konnte nicht schlafen, traute mich kaum zu atmen und war immer auf 180.
Klar, die ersten Nächte waren nicht toll. Babychen brüllte gerne, was das Zeug hielt, war hungrig, bauchschmerzig, neugeborenenpanisch. Aber wir starteten schon da die Operation: Superschlaf. Und die war eigentlich ganz einfach: wir machten NIE die Nacht zum Tag. Tags wurde sie rumgetragen, bespielt, bekuschelt. Nachts wurde geschlafen. Im Dunkeln. Im Bett. Nicht im Auto um den Block fahrend, nicht neben dem laufenden Staubsauger, nicht im Buggy durch die Straße schockelnd. Ich lag neben ihr, hielt ihr Händchen, streichelte sie, sang, fütterte sie - aber nie, nie, nie machte ich Licht und schleppte sie rum.Und, oh Wunder, das zeigte schnell Wirkung. Die Maus schlief sehr schnell durch. Die ersten Monate trank sie natürlich noch 1-2 Mal in der Nacht, aber schlief dann wieder sofort ein und wir hatten nie Probleme. (Fairerweise sei an dieser Stelle nochmal daran erinnert, dass ich brustproblemtechnisch zwei Flaschenkinder und es somit einfacher hatte)
Als wir über ein zweites Kind nachdachten, war die Maus etwa 2 1/2 und ein perfekt schlafendes Kind. Ein Kind, das zum Entsetzen und zum Neid vieler Eltern abends "Mama, ich will ins Bett" sagte, das man hinlegte und das dann bis morgens um 9 oder gar 10 Uhr durchschlief. Daran war ich gewöhnt. VERwöhnt. Was, wenn das zweite Kind das genaue Gegenteil von Maus werden würde? Was, wenn ich plötzlich ein sehr aktives, anstrengendes dreijähriges Rebellenmausekind hatte, das perfekt schlief UND ein ruhiges, entspanntes Relaxmäuschen, das in der Nacht permanent aufwachte? Das würde ich nicht durchstehen.
Je näher der Geburtsttermin rückte, desto unruhiger wurde ich. Ich hatte wirklich Angst um meinen Schlaf - noch viel mehr als beim ersten Mal. Der Mann beruhigte mich, meinte, wird würden alles einfach so wie beim ersten Kind machen, das würde schon klappen. Zu dem Zeitpunkt war ich noch davon überzeugt, dass sich Schlaferziehung und Veranlagung etwa die Waage halten.
Als das Mäuschen dann auf der Welt war, machten wir alles genau wie bei der Maus. Sie lag im Beistellbettchen neben uns, ihr Händchen in meiner Hand. Kein Rumrennen, kein Licht, kein Trara und kein Tamtam. Und was soll ich sagen? Es klappte wieder.
Damit hattet ihr jetzt nicht gerechnet, oder? Hand auf's Herz: Ich auch nicht.
Die beiden schlafen jetzt seit mehreren Monaten zusammen in einem Zimmer und es gibt keine Probleme. Das Mäuschen schläft supergut, schlief auch schnell durch und wir sind echt happy darüber. Gut, ich muss aber auch sagen, wir sind die Art von bösen Eltern, die nicht bei jedem Gejammer ins Zimmer rennen und Aufstand machen. Ich lasse meine Kinder nicht stundenlang brüllen, bis sie erschöpft einschlafen, aber ich lasse ihnen durchaus die Chance, sich selbst zu beruhigen, bevor ich es tue.
So viele sagen, dass ein Baby nie ohne Grund weint und man immer darauf eingehen muss. Das denke ich nicht. Klar, ohne Grund weinen sie nicht - aber es muss nicht immer Angst oder Panik dahinterstecken. Manchmal sind sie einfach nur übermüdet oder bockig. Und ich denke, jede Mutter kann sehr gut unterscheiden, welches Weinen was bedeutet. Und ich sehe nicht ein, dass ich für ein übermüdetes, bockiges Kind Animateur spiele. Dazu ist mir MEIN Schlaf zu heilig.
Warum ich all das hier schreibe? Weil ich trotz meiner Meinung, meiner Erfahrung und meiner Einstellung nur den Hut vor den Mamas ziehen kann, die monate- und jahrelang Familienbett praktizieren, nie länger als 3-4 Stunden Schlaf kriegen und daran auch scheinbar nicht wirklich etwas ändern wollen. Und das ist weder zynisch noch sarkastisch gemeint. Ihr seid meine Heldinnen. Und wenn ich ab 20:15h für etwa 12 Stunden meine Ruhe habe, denke ich an euch - und frage mich, was für eine Mutter ich wäre, hätte unsere Erziehung nicht gefruchtet...