Schlachtfeld im Cyberspace?

Der Krieg gegen den Iran hat begonnen: Mit rasender Geschwindigkeit breitet sich das neue „Stuxnet“-Virus auf Computern im Iran aus. Der Trojaner ist maßgeschneidert für die IT-Struktur der Energieversorgung des Landes. Experten sehen darin nichts anderes als den Beginn der Cyberkrieg-Ära. Erstmals in der Geschichte ziele ein Virus nicht auf Schädigung, Manipulation oder Diebstahl von Daten ab, sondern auf die Übernahme der Kontrolle über zentrale strategische Schaltstellen eines Landes. Der ausgeklügelte Code könne nicht die Tat Einzelner sein, heißt es - vielmehr wird ein staatlicher Geheimdienst dahinter vermutet.

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Photo: Jaya Prime


Stuxnet greife speziell Industriesysteme aus dem Hause Siemens an und übermittle dann Daten ins Ausland, gab die iranische Regierung außerdem erstmals zu. Es scheint, als könne der Computerschädling die „ferngesteuerte“ Übernahme von Kraftwerken, Pipelines, Energieversorgern und sogar Ampelsteuerungen in Städten ermöglichen. Experten schätzen, man habe mindestens 6 Monate zur Entwicklung dieses Viruses gebraucht und vermuten professionelle Geheimdienstler dahinter.
Der Experte und Buchautor Arne Schönbohm hatte erst vor wenigen Tagen in der Zeitschrift „WirtschaftsWoche“ erklärt, ein Angriff auf iranische Atomanlagen mit Computerviren sei ein durchaus denkbares Szenario. „Der Cyberspace wird mittlerweile als fünftes militärisches Schlachtfeld neben dem Boden, der Luft, dem Wasser und dem Weltraum gesehen.“


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