| Schicksalbringer – Ich bin deine Bestimmung! | Stefanie Hasse | Loewe, 2017 | 978-3785585696 | 16,95 € |
Das Cover führt Euch zum Buch!
Kiera war noch ein kleines Mädchen, als ihr ein unheimlicher Mann auf dem Jahrmarkt eine geheimnisvolle Münze zusteckte. Jahre später findet sie die Münze beim Aufräumen wieder und verletzt sich daran. Von da an steht Kieras Leben Kopf: An der Schule tauchen die geheimnisvollen Zwillingsbrüder Phoenix und Hayden auf. Und Phoenix – unfreundlich, überheblich, aber wahnsinnig attraktiv – behauptet, Kiera könne mit der Münze das Schicksal beeinflussen. Und daher dürfe er nun einen ganzen Mondmonat lang nicht mehr von ihrer Seite weichen …
Die Schwemme der Jugendbücher, die im Bereich „Fantasy“ erscheinen, ist kaum noch aufzuhalten. Will man mit seinem Buch auffallen, ist ein schönes Cover fast schon Pflicht. Gut, dass Loewe es oft schafft, mich mit ihren Covern zu begeistern. Das Buch „Schicksalsbringer“ von Stefanie Hasse besticht durch ein dezent glitzerndes Cover und ein Mädchen, das mich direkt anzuschauen scheint.
Zudem wird Stefanie Hasse vielen bekannt sein, da sie einen tollen Bücherblog führt, auf dem ich mich auch oft herumtreibe und Rezensionen lesen. Es war demnach ganz klar, dass viele Blogger das Buch lesen würden und einige sofort Feuer und Flamme sind. Stefanie Hasse ist nämlich jemand, der sehr nett ist, eine tolle Ausstrahlung besitzt und es versteht ihre Bücher zu bewerben. Dabei übertreibt sie es nie, stellt sich nie aufdringlich in den Fokus und hat Erfolg. Das finde ich toll. So viel vorab – ohne das ich über das Buch gesprochen habe.
Es war mein erstes Buch aus der Feder der Autorin. Überrascht hat mich der leicht, lockere Erzählstil, der er mir einfach machte, in die Geschichte hinein zukommen. Bevor die Handlung richtig losgeht, gibt es einen Rückschritt in die Vergangenheit von Kiera. Als kleines Mädchen erhält sie auf einem Jahrmarkt eine Münze. Lange Zeit vergisst sie das Ereignis und findet die Münze erst wieder, als viele Jahre ins Land gezogen sind. In der Zeit beschäftigen sie dennoch andere Probleme: ihr bester Freund benimmt sich komisch, ihre Eltern haben sich endgültig getrennt und an ihrer Schule tauschen neue Schüler auf. Merkt man worauf es hinausläuft? Der geübte Jugendbuchleser enttarnt fast sofort eine Art Dreiecksbeziehung, wartet auf den großen Liebesknall und mag Kiera beglückwünschen, dass sie von allem nichts merkt. Sehr klassisch gehalten.
Mit dem Plot habe ich auch gar kein Problem, den der Ansatz, dass die Münze das Schicksal beeinflussen kann, hat mir wirklich gut gefallen. Auch die männlichen Protagonisten sind toll entwickelt. Zwischen Phoenix und Hayden kennt eich mich nicht entscheiden – beide hatten ihre interessanten Seiten und trieben die Geschichte in verschiedene Richtungen. Leider finde, dass der Fokus zu sehr auf der Entwicklung der Jungs lag, denn Kiera geht neben ihnen fast unter, wobei eigentlich sie die „Frau der Münze“ ist. Ich bin mit ihr nicht warm geworden.
Viel zu schnell lässt sie sich auf den Bad Boy ein und es entstehen Szenen, die ich in diesen Büchern oft gelesen habe und auch in Teeniefilmen immer auftauchen. Zudem nehmen sie, ob es gewollt oder ungewollt passiert, kann ich nicht beurteilen, die vorhandene Spannung sehr stark aus der Geschichte raus. An diesen Stellen wollte ich meist mehr über die Münzen oder die Jungs erfahren, was Kiera tat, war mir egal. Aufgrund dieser Szenen dümpelt der Spannungsbogen etwas dahin, was die guten Dinge wirklich verzerrt.
Ich bringe der Leistung von Stefanie Hasse wirklich Respekt entgegen und würde nicht sagen, dass es eine schlechte Geschichte ist. Leider verliert sich der rote Faden im Verlauf und kehrt erst am Ende wieder zurück, sodass wir einen Folgeband zu erwarten haben. Ob dieser dann komplexer sein wird und Kiera Zeit bekommt sich mit ihrer Wahl zu beschäftigen und sich weiterzuentwickeln, werden wir erst dann erfahren.
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