Scheiß Karma! – oder warum Befreiung auf der Hand liegt

Scheiß Karma! – oder warum Befreiung auf der Hand liegtEin wesentliches Missverständnis über Karma ist, dass manche glauben, Karma wäre eine schicksalshafte, statische Kraft. Karma bedeutet allerdings nichts anderes als Tat bzw. Tun und meint ichbezogenes, identitätsbildendes Handeln, das von einem Selbstbetrug zur nächsten trügerischen (Selbst)-Inszenierung führt.
Ein weiteres Missverständnis, dass sich aus dem ersten ableitet, ist die Meinung, man könne nichts dagegen tun. Dabei hängt man am Irrtum fest, dass man Karma zu erleiden hätte, erdulden oder abarbeiten müsste.
Man kann Karma allerdings bereinigen. Dazu muss man die Vier Kräfte der Bereinigung als Gegenmittel und Kräfte anwenden. Diese sind: 1) das Gegenmittel der Reue; 2) das Gegenmittel des rechten Verhaltens; 3) die Kraft der Erneuerung; und 4) die Kraft der Stütze. Mit dem Gegenmittel der Reue gemeint, dass man sich bereits begangene unheilsame Taten eingesteht und bereut. Mit dem Gegenmittel des rechten Verhaltens ist gemeint, dass man, sobald man wahrgenommen hat, eine unheilsame Tat begangen zu haben, sich darin bemüht, heilsame Taten auszuführen. Die Kraft der Erneuerung ist ein Versprechen, eine unzerstörbare Selbstbeherrschung zu erlangen. Und mit der Kraft der Stütze sind die reinen Objekte der Zuflucht – die Drei Juwelen (Buddha, Dharma, Sangha) – gemeint. Zusätzlich verspricht man sich auch, die höchste Geisteshaltung – den Erleuchtungsgeist – nicht aufzugeben. Wie Buddha Shakyamui im „Sutra der Vier Kräfte“ verspricht, wird man dadurch in der Lage sein, unheilsame Taten = negatives Karma, „mit Pracht zu unterwerfen“.
Karma ist sehr flexibel, veränderlich, da es eine andauernde Abfolge von Handlungen darstellt. Eine Handlung folgt einer vorherigen, eine Wahrnehmung auf eine nächste. Diese sind jedoch nicht willkürlich, sondern folgen den Gewohnheiten, mit denen wir unsere Identität stabil zu halten versuchen. Nebenbei bemerkt, eine instabile Identität ist jedoch auch nicht gesund. Änderungen treten erst dann auf, wenn man ein Missverhältnis zwischen der Handlung und dem beabsichtigten Ergebnis erkennt. Solange man jedoch das Missverhältnis durch Strategien der Leugnung, des Verdrängens, der Bestrafung, der Dramatisierung, des Delegierens, des Verlagerns, der Spaltung, der Projektion und anderer Abwehrmechanismen ausblendet, irrt man in einem endlosen Ablauf wiederkehrender Unzufriedenheit und Mühen umher. Dann beginnt man sich einer Entwicklung zuzuwenden. Doch auch diese folgt bestimmten Neigungen. Also auch hier bewegt man sich nicht außerhalb von „Karma“.
Eine fundamentale Entwicklung beginnt jedoch erst dann, wenn man sich daran gewöhnt, diese Greifen nach bestätigenden Eindrücken und das Abwehren von bedrohlichen Eindrücken aufzugeben. Und eine echte Auflösung dieses Greifen ist tatsächlich möglich. Allerdings findet das erst dann statt, wenn man sich erlaubt und daran gewöhnt, einer offen Erkenntnisnatur Raum zu gestatten. Ohne Angst sich zu verlieren, ohne den Schrecken eines sich verlieren in einem Nichts.

Vielleicht klärt das bei der einen oder dem anderen etwas… SARWA (und vielleicht auch) MANGALAM.

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