Üblicherweise steht bei einem ersten Date die frontale Sitzposition im Vordergrund – um sich in die Augen zu schauen, um sich zu unterhalten, aber auch, um sich mustern zu können. Aber genau hier liegt das Problem: Die Frontalkommunikation mit einem unbekannten Gegenüber kann unabhängig des Sympathiefaktors ungewollte Abwehrmechanismen provozieren. So scheitern mehr erste Dates als eigentlich nötig wäre. Die Studie Single-Dasein Schweiz zeigt, dass fast 70% der Singles in der Schweiz falsch sitzen.
Die wichtigsten Erkenntnisse der Studie
1. Rund 54 % der Singles sind seit mehr als 3 Jahre alleinstehend.
2. Hauptgrund für das Single-Dasein: das Warten auf den richtigen Partner.
3. Grösster Vorteil: Unabhängigkeit, mehr Freiheiten.
4. Grösster Nachteil: kein gegenseitiger Halt, keine Unterstützung.
5. Hier leben die sympathischsten Singles: Zentralschweiz.
6. Mehr Dates als nötig laufen schief aufgrund der Sitzposition.
7. Das machen Singles falsch: Lästern, selbstherrliche Monologe, fehlende Authentizität.
8. Wünsche an den Partner: Aufrichtigkeit, Zuverlässigkeit, Sinn für Humor.
9. Das ist romantisch: Roadtrip mit dem Auto.
10. Das ist unkonventionell: Silent Dating, Speed Dating im Auto, Disco über Mittag
Die Studie zeigt auch, dass die grosse Mehrheit der Meinung ist, dass man einen Menschen bei einem ersten Treffen besser kennenlernt als wenn das erste Kennenlernen im Internet stattfindet. Interessant ist, dass signifikant mehr Männer als Frauen der Meinung sind, dass das erste Kennenlernen im Internet besser ist. Auch zwischen der Deutsch- und Westschweiz sind Unterschiede feststellbar: Werten 83 % der Deutschschweizer das Kennenlernen im realen Leben als positiver, sind es in der Westschweiz nur 62,5 %. In der Romandie sind dafür signifikant mehr Menschen der Meinung, dass beide Formen gleich gut fürs erste Kennenlernen sind.Wo leben die sympatischten Singles?
Obwohl sich die meisten Befragten ziemlich einig sind und die Ergebnisse der verschiedenen Regionen dicht beieinander liegen: Singles die aus der Zentralschweiz haben die Nase vor. Dicht gefolgt vom Raum Bern, dem Mittelland und dem Raum Zürich.Worauf achten Singles?
Entgegen dem gängigen Klischee, dass finanzielle Sicherheit oder gesellschaftlicher Status wichtig sind die Entscheidungsgründe bei der Partnerwahl ganz andere. Für die meisten Singles (3/4 der Befragten), ist Aufrichtigkeit die wichtigste Charaktereigenschaft. Dicht gefolgt von Zuverlässigkeit und Humor. Charme und eine gewisse Reife sollte der Partner zudem auch ausweisen.
Wie geht es weiter?
Ob es nach dem ersten Kennenlernen zu einem zweiten Treffen kommt, hängt primär von der Sympathie ab. Auch sind sich drei Viertel der Singles einig. Weitere entscheidende Faktoren sind, dass der Funke gleich gesprungen ist oder der Gesprächsverlauf neugierig auf mehr gemacht hat. Ein zusätzliches wichtiges Kriterium ist die Körpersprache und Mimik. Ein No-Go beim ersten Treffen ist sicher das Erzählen von Geschichten über ehemalige Partner. Negative Aussagen zu Verflossenen werden von Singles nicht goutiert. Ebenso sollte man seinem Gegenüber Raum lassen, sich ins Gespräch einzubringen. Wer nur von sich erzählt und den anderen nicht zu Wort kommen lässt, hat verloren. Ausserdem zeigt die Umfrage, dass es sich nicht lohnt, sich zu verstellen. Wer nicht authentisch rüberkommt, wird von seinem Gegenüber meist entlarvt.No-Go’s beim 1. Date: hier unterscheiden sich Männer und Frauen besonders
- Lästern über ehemalige Partner
- Monologe (selbstherrliche wie selbstkritische)
- Kein authentische Auftreten
- Berichte über sexuelle Vorliebe und/oder Erfahrungen
- Gespräche über Heirats-oder Kinderwunsch
Langes warten auf den richtigen Partner, die richtige Partnerin
„Gesellschaftlich werden Singles seit jeher immer etwas bemitleidet. Allein zu sein, gilt als nicht normal, wird lediglich als eine vorübergehende Phase verstanden denn als echter und selbst gewählter Lebensentwurf“, fasst Sylvia Locher, Präsidentin der Interessengemeinschaft der Alleinstehenden Pro Single chweiz, zusammen. Die befragten Singles zählen dennoch verschiedene Vorteile ihres Status auf. Rund ein Drittel sehen Unabhängigkeit und Freiräume als grösste Vorteile an. Je ein Fünftel gibt an, dass mehr Zeit für Freunde und Familie als auch das Fehlen von Eifersuchtsszenen positive Aspekte sind. Was sich im ersten Moment durchaus erstrebenswert anhört, wird allerdings durch die Nachteile relativiert. Fehlender gegenseitiger Halt/Unterstützung, fehlende Sexualität/Intimität und Einsamkeit sind die am häufigsten genannten negativen Aspekte des Single-Daseins. Bei dieser Frage zeigen sich allerdings Unterschiede zwischen den Geschlechtern: deutlich mehr Männer geben die fehlende Sexualität als grössten Nachteil an. Weibliche Singles nennen dagegen deutlich häufiger den fehlenden gegenseitigen Halt als wichtigsten Nachteil.Die Mehrheit der Befragten wartet schon länger auf Herr oder Frau Richtig denn mehr als die Hälfte der an der Studie teilnehmenden Singles sind bereits über drei Jahre alleine.