Schattenblüte – Die Verborgenen

Schattenblüte – Die VerborgenenSchattenblüte – Die Verborgenen

Erscheinungsdatum: 01.11.2010

Autorin: Nora Melling

Verlag:  Rowohlt Polaris

Preis: 14,95 € (gebundene Ausgabe)

Leseprobe

Meine Bewertung: 4/5

Luisa sieht keinen Sinn mehr in ihrem Leben. Ihr Bruder ist tot, sie musste ihre Heimatstadt Hamburg verlassen und lebt nun mit ihren Eltern in einer lieblosen Wohnung in Berlin. Sie beschließt, ihrem Leben ein Ende zu bereiten.
Doch plötzlich ist da der geheimnisvolle Thursen, der sie abhält von einem Turm in die Tiefe, dem Tod entgegen, zu springen. Luisa findet in Thursen einen Menschen, der ihr Trost spenden kann und Halt gibt. Doch noch wichtiger ist, dass Thursen Luisas Leben wieder lebenswert macht.
Aber Thursen verbirgt ein wohlgehütetes Geheimnis; er ist ein Werwolf. Je öfter er sich verwandelt, desto schneller ist seine Zeit als Mensch abgelaufen und er wird für immer ein Wolf sein. Luisa gibt sich nicht mit dem Gedanken zufrieden, den Menschen, der ihr mehr als die Welt bedeutet, einfach aufzugeben und versucht einen Weg zu finden, ihren Thursen vor dem Dasein als Wolf zu retten.

Wer nach dem Lesen der Inhaltsangabe denkt, hinter ‘Schattenblüte’ verberge sich ein weiterer Abklatsch von ‘Twilight’ oder gar ‘Nach dem Sommer’, der irrt sich gewaltig. Nora Mellings Roman erzählt von Werwölfen, die sich unheimlich von den bisherigen Wolffiguren in der Literatur unterscheiden. Die Idee, die hinter den Werwölfen steckt, ist genial und traurig zugleich (ohne hier schon zu viel verraten zu wollen).
Zwar kommt auch in diesem Roman die Liebe nicht zu kurz, trotzdem werden hier aber auch schmerzvollere Themen angesprochen. Stets im Mittelpunkt der Geschichte steht die Trauer und das Leid von Menschen, sei es verursacht durch den Tod eines geliebten Menschen, Mobbing in der Schule oder durch die Qual, verursacht von den eigenen Eltern.

Anfangs etwas abgeschreckt von dem ungewöhnlichen Schreibstil der Autorin (sehr viele kurze Sätze), treten schnell die Vorzüge der Schreibkunst Nora Mellings in den Vordergrund. Immer wieder wählt die Autorin sprachliche Bilder, um die Gefühle der Protagonistin Luisa zu unterstreichen. Diese sind so poetisch und emotional, dass der Leser nicht umhin kommt kurz inne zu halten und sich diesen sprachlichen Genuss auf der Zunge zergehen zu lassen. Außerdem entsteht so ein Band zwischen der Protagonistin und dem Leser. Er kann sich noch viel besser in die Gefühlswelt Luisas hineinversetzen, mit ihr mitfühlen und -leiden.

Besonders geschickt gewählt hat die Autorin den Ort des Geschehens; Berlin. Viele Leser waren bestimmt schon einmal in der deutschen Hauptstadt und können sich ein Bild von der Umgebung Luisas machen. So scheint die Welt der Protagonistin viel realer, sodass der Leser noch mehr in ihr versinken kann.

Einziger Kritikpunkt an Nora Mellings Geschichte ist die meiner Meinung nach etwas zu schnell entstandene Liebe zwischen Luisa und Thursen. Dem Leser wird nicht wirklich deutlich, warum sich Luisa so rasch in ihren Retter verliebt. Natürlich fühlt sich Luisa in Thursens Umgebung wohl, er spendet ihr Trost und unterstützt sie, wann immer er kann, doch heißt das automatisch, dass man füreinander eine solche Liebe empfindet?

Fazit: Hinter ‘Schattenblüte – Die Verborgenen’ verbirgt sich eine wunderschöne und eigenständige Geschichte, die den Leser ununterbrochen mitfiebern lässt. Das Ende des Buches lässt auf einen ebenso spannenden und emotionalen zweiten Teil der Reihe hoffen.

Vielen Dank an Lovelybooks.de und den Rowohlt Polaris Verlag für das Rezensionsexemplar.

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