Sarkozy für Friedensnobelpreis nominiert: Alles bloß ein schlechter Scherz?!

Entweder handelt es sich um eine Realsatire, oder aber die Realität an sich ist eine Satire. Eric Raoult, seines Zeichens stellvertretender Bürgermeister von Le Raincy, hat Nicolas Sarkozy für die Nominierung zum Friedensnobelpreis vorgeschlagen

Sarkozy für Friedensnobelpreis nominiertZehn Tage nach Ablauf der juristischen Immunität des französischen Ex- Präsidenten hat dieser eigentlich allen Grund, um seine Freiheit zu fürchten. Eine ganze Reihe von Skandalen droht ihn einzuholen. Dass Expräsidenten angeklagt werden können, ist bereits seit längerem kein unausgesprochenes Tabu mehr. So war bereits Sarkozys Vorgänger Jacques Chirac im Anschluss an seine Präsidentschaft wegen der Schaffung fiktiver Stellen im Pariser Rathaus zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Und auch Sarkozy hat mehr als genug Dreck am Stecken.

Da wäre die Affaire mit der milliardenschweren L’Oréal-Erbin Liliane Bettencourt, die Sarkozy 2007 durch illegale Wahlkampfspenden auf den Thron geschubst hatte. Ebenfalls in der Schusslinie, der Geheimdienstchef Bernard Squarcini sowie Staatsanwalt Philippe Courroye. Auf Sarkozys Anordnung hin hatten die beiden die Telefone der Journalisten abhören lassen, die den Skandal ans Licht gebracht hatten. Dann der Eklat um Muammar al-Gaddafi. Dieser soll, ebenfalls 2007, Sarkozys Wahl zum Präsidenten mit 50 Millionen Euro unterstützt haben. Diese Bombe war ausnahmsweise nicht in Libyen geplatzt, sondern in Frankreich. Gerade noch termingerecht, um dem ondulierten Giftzwerg den Wahlkampf gegen Hollande zu versauen. Geworfen worden war sie von Mussa Kussa, dem früheren Chef des libyschen Auslandsgeheimdienstes. Sarkozys zu erwartendes Dementi wurde anschließend von Saif al Islam entkräftet, der den Vorgang aus interner Sicht bestätigen konnte. Mit dem Wegfall seiner Präsidentschaft endete zugleich Sarkozys besonderer Schutzanspruch. Und es soll Libyer geben, die sich Frankreich aufhalten und noch eine Rechnung offen haben.

Ebenfalls für Aufsehen sorgte seinerzeit die ‘Karatschi-Affäre’, in deren Zusammenhang bereits gegen enge Vertraute Sarkozys ermittelt wird. Es handelt sich hierbei um Waffengeschäfte mit Pakistan. Dabei sollen hohe Schmiergelder von Pakistan aus über Vermittler und sogenannte ‘Retro-Kommissionen’ zurück nach Frankreich geflossen sein – direkt in die Wahlkampfkasse des französischen Ex- Premier Edouard Balladur, den Sarkozy damals als Budgetminister und Wahlkampf-Sprecher unterstützt hatte. Abgerundet wird die Liste der Skandale durch seine Frau Carla Bruni, die im dringenden Verdacht steht, 3,5 Millionen Dollar aus der Kasse des ‘Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids’ abgezweigt und an einen Freund für dessen Firmen weitergeleitet zu haben. Die Rede ist von Julien Civange, Musiker, Unternehmer und wichtigster Berater von Carla Bruni-Sarkozy, der sein Büro im Elysee-Palast hat und bei der Heirat der Sarkozys als Trauzeuge fungierte. Es steht zu erwarten, dass Sarkozy in dieses Spiel eingeweiht war.

Und dieser ehrenwerte Mann soll nun also künftig in einer Reihe stehen mit Menschen wie Albert Schweitzer, Martin Luther King und Nelson Mandela, Mutter Teresa oder dem 14. Dalai Lama. Bürgermeister Eric Raoult hatte in einem Brief an alle französichen Parlamentarier, Beamten des Nobel-Komitees und den französischen Premierminister Jean-Marc Ayrault die Nominierung Sarkozys für den Nobelpreis vorgeschlagen. Schwer vorstellbar, was ihn da wohl geritten haben mag. Sarkozy wird dies sicher schmeicheln, vor weiterer Strafverfolgung schützen wird ihn dies jedoch nicht.

Quellennachweis und weiterführende Links:


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