Santander

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Dieses verlängerte Wochenende waren wir mit der kompletten Familie in einem Dorf im Sueden Santanders. Santander ist ein Regierungsbezirk Kolumbiens vergleichbar mit unseren Bundesländern. Die Mutter von Mónica stammt aus diesem Dorf und wir besuchten den Teil der Familie der noch dort wohnt: Die Mutter, ein Bruder und eine Schwester. Die Geschichte der Familie ist traurig, unterhaltsam und sehr typisch fuer die Landbevölkerung Kolumbiens. Frueher war die Familie die reichste im Dorf und im Besitz mehrerer Fincas und allem was dazu gehört. Der Vater ist dort so etwas wie eine lebende Legende. Die Geschichten über ihn sind sehr zahlreich und werden immer wieder gerne zum besten gegeben. Er lief immer mit einem Revolver am Gürtel durchs Dorf und ritt auch schon mal mit gezogener Waffe während des Gottesdienstes in die Kirche, wenn der Bierkonsum wieder einmal zu hoch gewesen ist.  Doch vor gut 10 Jahren wurde dem Dorf ein Besuch von einer Paramilitarischen Einheit abgestattet und der Vater mit 12 Schuessen hingerichtet. Dies ist hier sehr typisch und neben den FARC Rebellen ein Grund wieso so grosse Teile der Landbevölkerung mittlerweile in den Staedten leben. Seit dem lebt die Familie in recht einfachen Verhältnissen. Obwohl der älteste Sohn der Familie schon versucht dem Ruf des Vaters gerecht zu werden und keinem Streit aus dem Weg geht, in Folge dessen hat er nur noch ein Auge, das andere hat er bei einer Kneipen Schlägerei verloren.
Das Wochenende gestaltete sich als sehr unterhaltsam und wurde wieder einmal von jeder menge Bier begleitet. Am zweiten Tag veranstalteten wir ein „Asado“. Was man mit grillen bei uns vergleichen kann. Das Einkaufen hierfür gestaltete sich nicht gerade als einfach, da an jedem Laden an dem etwas eingekauft wurde, mind. 2 Bier getrunken wurden (und das ganze um 10 Uhr morgens). Die meisten Kolumbianer denken über die Deutschen, dass diese den ganzen Tag nur am Bier trinken sind. Aber ich habe in den 3Monaten hier um einiges mehr Bier konsumiert als im Durchschnitt in Deutschland :D
Netter Nebeneffekt des Dorfes war, dass man hier auch Nachts um drei unbesorgt durch die Strassen gehen kann, wovon in Bogotá drigends abzuraten ist! Auch die Polizei Präsenz ist hier nicht im Ansatz so hoch. Ab und zu faehrt eine zwei Mann starke Patrouille auf einem Motorrad vorbei, mehr aber auch nicht. Also nicht wie in Bogotá, wo du keine 500m gehen kannst ohne 3 Polizisten zu begegnen.
Gestern Abend ging es dann wieder heimwärts die Fahr verlief ohne besondere Vorkommnisse, ausser dass sich nach 3 Stunden das Bier bemerkbar machte und wir den Busfahrer bitten musste doch bitte mal recht schnell am Rand anzuhalten :D was dieser dann zum Glück trotz Widerwillen auch tat.
So das wars dann auch schon wieder.
Saludos de Colombia
Andrés



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