Samstag Morgen

Samstag Morgen. Beim Blick in den Spiegel höre ich die Stimme meines Kollegen in meinem Kopf säuseln: “Kerstin, Du siehst aus, als wärst Du gerade erst aus dem Bett gestiegen!” Wohlgemerkt zu einem Zeitpunkt, als ich der Meinung war, bereits ausgehfertig zu sein. Aber was will man auch erwarten? Es ist Samstag Morgen!

Samstag-MorgenDer Kater hat bereits versucht, sich innerhalb von einer Stunde ein Loch in die Schlafzimmertür zu kratzen – natürlich von außen. Und natürlich während ich im Zimmer versuche, meine letzte Stunde Schlaf vor dem Aufstehen zu bekommen. Warum muss ich überhaupt aufstehen? Ach ja – arbeiten gehen. Da war ja was. Frühschicht. Eh nicht meins. Schon der Gedanke daran lässt mich dreimal extra wieder umdrehen und in meine Kissen kuscheln. Dabei sollte ich doch froh sein – umso eher bin ich wieder daheim. Aber nix hilft – wenn ich nicht aufstehen will, will ich nicht. Auch nicht der Gedanke, dass die Kunden zur Zeit total nett und freundlich sind, zieht mich Richtung Stadt. Ist aber auch zu verdächtig: meist folgt auf eine Zeit der Freundlichkeit eine, die dem Gegenteil entspricht und in der die Kunden einen beschimpfen und für jedes Leid der Welt verantwortlich machen. Und für das Wetter. Und die rote Ampel und natürlich, dass bei Rewe der Zucker ausverkauft war. Alles dann meine Schuld. Auf diese Phasen könnte ich sehr gut verzichten. Das die Kunden sich aber anscheinend dann auch immer absprechen ist eigenartig. Wären die Gespräche ausgewogener, wäre es für alle angenehmer. Aber nö. Der Mond steht im schlechten Licht, da kann man ruhig mal ne Hotline anrufen und seinen Frust ablassen. Auch den vom letzten Jahr. Irgendwann muss der ja raus. “Und die Tussi, die da sitzt, wird ja schließlich bezahlt, dass sie sich meinen Scheiss anhört.” Ist ja eigentlich ziemlich clever von den Kunden. Andere Menschen zahlen viel Geld für einen Psychater – von uns können sie sich sogar zurückrufen lassen. Kostenlos. Auch am Stag Morgen. Nur um ihren ganz eigenen Test zu starten: “Bekomme ich die Tante am anderen Ende der Leitung von ihrer guten Laune weg? Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert.”.

Oh ja – mit solchen Gedanken beginnt der Tag schon so richtig – mistig. Auf der anderen Seite könnte er mich natürlich überraschen und vom Positiven überzeugen. Vielleicht gibt ja heute doch den einen oder anderen, der dankbar ist, dass ich mit ihm auch über das Mondgeheimnis plaudere und bei meinem Telefonat nicht auf die Uhr schauen muss. Mal schaun.

Super – jetzt bekommt der Hund auch noch seine “Phase”. Liegt zu meinen Füßen, schläft und mach mehr als eigenartige Geräusche beim Schlafen. Wovon träumt so ein Hund eigentlich? Knochen? Hundedamen? Dem größten Baum im Wald? Würde ja gerne mal seine Träume beobachten…

Mist… ich muss los… bis die Tage…


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