Samstag mit Fabulierlust und frei erfundenen Geschichten

Natürlich war ich nicht mit Lars Eidinger im Kino, sondern mit dem Gatten.

Gegen Mitternacht:

Der Sohn feierte eine Party . Unlängst wurde er 15. Weil es zu laut zum Lesen oder Schlafen war, scrollte ich ein wenig in der timeline.

In der timeline stand etwas über readonmydear. Einem Blog dem ich schon sehr lange folge, weil Sophie Maria Hingst eine wirklich gute Erzählerin ist. Ich hab sie oft beneidet um ihr Leben in Indien, um die Slumklinik die sie eröffnet hatte, um den Tierarzt, um Dublin. Nun stellt sich raus: einige Dinge sind frei erfunden, die 22 Holocaustopfer in der Familie, die Slumklinik in Indien, die Sexualberatung mit Flüchtlingen.

Readon hat sich ein Leben erfunden, in dem sie auch vor gravierenden Lügen nicht zurückschreckte. Hier eine Geschichte über Sexualberatung mit Flüchtlingen.

Wo ist der Unterschied zwischen Literatur und Journalismus? Darf sich Frau/Mann ein Leben erfinden und darüber bloggen? Ich bin unentschlossen. Schade, dass ihre Geschichten im Internet nun nicht mehr zu finden sind, man könnte sie doch mit einem Zusatz versehen. Alle Protagonisten sind frei erfunden.

Heute wird es warm. die Luft ist feucht und schwer zu atmen. Unser Vorgarten ist eine einzige Wildnis aus Borretsch, Stockrosen, Bienenweide, Rotklee und Stachelbeeren. Aber im Beet wimmelt es von Bienen, Hummeln, Marienkäfern und Libellen.


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