Die Rundholzversorgung ist zwar gegenüber April 2010 leicht gestiegen von 1,8 auf 2,1 Monatsproduktionen. Jedoch sei dies nach wie vor ein äußerst niedriger Stand, betonte Offner. Im Westen sei die Versorgungssituation besonders schlecht, weil aus Bayern kaum Rundholz nach Österreich fließe.
Die Importe von Sägenadelrundholz sind im Jahr 2009 insgesamt um ca. 1 % gestiegen, während die Nadelschnittholz–Produktion um rund 22 % zurückgegangen ist. Die Importe sind demnach überproportional gestiegen. Aus dem Inland bekomme die gesamte Holzindustrie zu wenig Holz und der Holzeinschlag wurde 2009 sehr stark reduziert (- 30,83% laut Holzeinschlagsmeldung), analysierte Offner.
„In den ersten fünf Monaten 2010 sind die Sägenadelrundholz-Importe weiter gestiegen und zwar um über 15%“, warnte Offner. Das größte Importland seit 2009 ist Tschechien, welches diese Position von Deutschland übernommen hat.
„Die gesamte Sägeindustrie stöhnt unter diesen extrem hohen Rundholzpreisen“, erklärte Kulterer. Der erhobene Rundholz-Durchschnittspreis frei Säge hat eine Spitze erreicht, wie wir es in den letzten 15 Jahren nicht erlebt haben. Dies sein die höchsten Rundholzpreise der Welt. „Ich schätze, dass der Zenit erreicht ist und wir erwarten nach starken Steigerungen nun eine Stabilisierung der Rundholzpreise“, sagte Kulterer.
Die Preise seien für Waldbesitzer derzeit äußerst attraktiv und es werden auch vermehrte Holzschlägerungen registriert.
„Insgesamt hat sich die Stimmung beim Schnittholz-Absatz gegenüber den letzten Monaten aufgehellt“, resümierte Kulterer. Die Schnittholz-Exporte sind in den ersten fünf Monaten um knapp 9 % gestiegen. Der Absatz am Hauptmarkt Italien sei gut. Die Exporte nach Deutschland und Japan konnten stark gesteigert werden. Die Levante bleibe als zweitgrößter Absatzmarkt ein wichtiger Faktor. Auch im Inland sei die Nachfrage gut.
Insgesamt werde für das Jahr 2010 eine Produktionssteigerung von 10 % (gegenüber 2009) erwartet.
Die Schnittholz-Preise seien sowohl im Inland als auch im Ausland gestiegen. „Dies war dringend notwendig, um die stark angestiegenen Rundholzpreise teilweise zu kompensieren“, so Kulterer. Für die nächsten Monate können kleine Preissteigerungen noch möglich sein, lautete die Einschätzung von Kulterer. Allerdings scheinen die Preissteigerungen mehr durch das knappe Angebot, als durch eine substantielle Belebung der Konjunktur verursacht.
Am 24. August 2010 wurde im Berufsgruppenausschuss der österreichischen Sägeindustrie Christoph Kulterer als neuer Vorsitzender gewählt. Als Stellvertreter wurde wieder Franz Kirnbauer gewählt. Der langjährige Vorsitzende der österreichischen Sägeindustrie, KommR Hans Michael Offner, hat nicht mehr kandidiert, bleibt allerdings Obmann-Stellvertreter des Fachverbandes der Holzindustrie. Offner war seit 1995 der Vorsitzende der österreichischen Sägeindustrie.
Die österreichische Sägeindustrie ist ein großer Industriebereich mit ca. 1.200 Betrieben, bei denen annähernd 10.000 Arbeitnehmer beschäftigt sind. Die Sägeindustrie ist der größte Holzverarbeiter innerhalb der gesamten Holzwirtschaft. Die Exportquote liegt bei zwei Drittel der Produktion. Österreich ist der 5-größte Exporteur von Schnittholz weltweit.
Christoph Kulterer ist CEO und Eigentümer von Hasslacher Norica Timber, Sachsenburg. Hasslacher Norica Timber gehört zu den 5 größten Sägewerksunternehmen in Österreich mit mehreren Standorten.
„Ich möchte die erfolgreiche Arbeit meines Vorgängers fortsetzen. Meine wichtigsten Ziele sind die Verstärkung des Lobbyings auf europäischer Ebene, Stärkung des Bewusstseins von Holz als nachhaltiges Baumaterial sowie weitere Maßnahmen zur Steigerungen des Holzabsatzes“, skizzierte Kulterer seine ersten Vorstellungen. Die Interessenvertretung in Österreich sei international vorbildlich und es gelte diese Position weiter auszubauen, schloss Kulterer.