Da dachte ich, ich habe in den vergangenen Jahren bei meiner Arbeit als S-Bahnaufsicht so alles mitgemacht, was es geben kann im öffentlichen Nahverkehr. Angefangen von den Wochenend üblichen Prügeleien betrunkener Fahrgäste, über eine Selbstmörderin und Totalausfall der Stadtbahn bis zu Notfallplänen aller Art.
Doch was mich heute in der Nachtschicht erwartet, ist mal etwas ganz Neues (für mich)! Auf der Seite der Berliner S-Bahn ist nämlich folgender Hinweis zu finden:
Aufgrund planmäßiger Umschaltarbeiten in der Betriebszentrale für das S-Bahnnetz müssen die Fahrgastinformationsanlagen (Anzeiger und Beschallungseinrichtungen) in der Nacht vom 17. Januar ab 22 Uhr bis zum 18. Januar ca. 4.00 Uhr abgeschaltet werden.
Okayyyyy… Was bedeutet das nun für die Fahrgäste, für die Fahrer und für die Aufsichten?
So genau weiß ich das auch noch nicht, außer daß die Anzeiger leer bleiben und wir Aufsichten keinerlei Ansagen machen können. Wahrscheinlich werden die Fahrer in dieser Nacht diese Aufgabe mit übernehmen müssen.
Natürlich sind ab 22 Uhr nicht mehr so viele Fahrgäste unterwegs, doch die S-Bahnen fahren bis ca. 1:20 Uhr und da ist schon noch der Eine oder Andere unterwegs. Vielleicht erwartet mich ja auf Arbeit nachher eine “Flüstertüte”, mit der ich die Ansagen direkt auf dem Bahnhof machen soll? Dann heißt es aber: warm anziehen! Schließlich habe ich auf der Stadtbahn auch nachts einen fahrplanmäßigen, durchschnittlichen 3-Minuten-Takt…
Bin ja echt gespannt, was das wird… Und ja: mir graut etwas ziemlich davor! Hoffentlich gibt es keine Verspätungen und die Fahrgäste haben etwas Verständnis für diese ungewohnte Situation…
