RWE und e-on – die Dinosaurier sterben aus

bild1Die Nummern Eins und Zwei auf dem deutschen Strommarkt sind so gut wie tot – und inzwischen muß denen das auch irgendein Spielverderber gesagt haben.

RWE brachte schon vor drei Wochen viele Kommunen in NRW mit der Verlautbarung, daß es auf Stammaktien dies Jahr keine Dividende gibt, in eine echte Kassenkrise.

Nur auf Vorzugsaktien gibt es noch magere 13 Cent pro Papier. Gestern vermeldete der Konzern einen Verlust von 170 Millionen Euro für 2015.

Massive Abschreibungen bei e-on

Heute zieht der Branchenprimus e-on nach und weist für den Zeitraum einen Verlust von satten sieben Milliarden Euro aus. Wer sich fragt, warum bei e-on satte sieben und bei RWE nur 0,17 Milliarden Verlust, sollte sich die massiven Abschreibungen von e-on auf den Wert seiner konventionellen Kohle- und Gaskraftwerke ansehen – der wurde drastisch korrigiert und rund 8,3 Milliarden Euro abgeschrieben.

RWE will die Größe des Problems wohl noch nicht wirklich zugeben – aber die werden den Rotstift auch noch zücken oder pleite gehen.

Konzern aufspalten und Verluste sozialisieren

Beide Stromversorger haben dasselbe Problem: den Preisverfall im Stromgroßhandel. Deshalb rechnen sich viele Kraftwerke nicht mehr und schreiben rote Zahlen. Durch den Boom des Ökostroms werden in der gesamten Branche konventionelle Kraftwerke vom Markt verdrängt.

Dazu kommt noch ein politisch gewollter Nebeneffekt, der genauso krank ist wie die Negativ-Zinsen von Mario Draghi: Je günstiger der Strom an der „Strombörse“ gehandelt wird, umso mehr dürfen die Konzerne über die Stromrechnung den Verbraucher abziehen. Das ist Neoliberalismus erster Klasse.

Merkwürdigerweise wollen sich alle auf dieselbe Art an den Haaren aus dem Sumpf ziehen. Die belastenden Unternehmensteile sollen ähnlich wie bei einer „Bad Bank“ in einen „Bad Versorger“ ausgegliedert werden, die gesunden Unternehmensteile wie erneuerbare Energien sollen in der Firma verbleiben.

Das riecht zehn Meter gegen den Wind nach der Hoffnung, die je nach Berechnung 50 bis 100 Milliarden Euro teuren Kosten für den Rückbau ihrer Atomkraftwerke dem Steuerzahler aufs Auge drücken zu können.

Das ist Neoliberalismus erster Klasse in Reinkultur: Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren. Bisher haben alle Parteien außer der Linken das immer gestützt – zur Not mit Hinweisen auf verloren gehende Arbeitsplätze oder ähnlichen Schwachsinn. Dafür gab es bisher auch regelmäßig Parteispenden für CDU, CSU, SPD, Grüne und FDP…

Foto: Kraftwerk Datteln, Dr. Martin Merz, Canon EOS 600D, CC BY-SA 4.0

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