Rundmail 5

Freunde der Sonne,
oder sollte ich besser sagen Freunde des Schnees? Schneit es noch in der Heimat?

Hier jedenfalls scheint die Sonne heißer den je. Und da sich in dieser Mittagshitze überhaupt gar nichts zu tun anbietet als auf dem Bett zu liegen und zu warten bis das schlimmste überstanden ist, nutze ich diese Zeit mal wieder eine Rundmail zu schreiben. Die Letzte ist ja schon wieder ein ganzes Weilchen her!
Ich bin gerade seit einer Woche von einer 3½wöchigen Reise zurück. Das waren praktisch meine Ferien, Weihnachten und Silvester. Diesen Urlaub in allen Einzelheiten wiederzugeben würde den Rahmen dieser E-Mail sprengen, allerdings möchte ich doch kurz erzählen was so alles passiert ist.

Am 12.12.2010 sind wir um 5:30 von Pretoria in Richtung Windhuk auf gebrochen. Wir, das sind Florian und Robert, die beiden anderen Freiwilligen mit denen ich hier in Pretoria in derselben Organisation arbeite, Melanie, eine Freiwillige von AFS, die wir hier kennengelernt haben und auch in Mamelodi arbeitet und natürlich meine Wenigkeit. In Windhuk sind wir dann Planmäßig mit Ravi zusammengetroffen, einem Freiwilligen aus Kapstadt der auch vom VNB gesandt wurde und den wir daher von unseren Vorbereitungsseminars kannten.
In Windhuk haben wir uns ein Auto gemietet um damit Namibia und Botsuana zu erkunden. Los ging es zum Soususvlei, einer Art Aussichtsdüne mitten in der Namibwüste. Wir hatten vor, uns dort den Sonnenaufgang anzusehen und mussten daher sehr früh losfahren. Die letzten 5 km der Strecke war ein unbefestigter 4×4 Weg und da wir natürlich nicht die einzigen waren und wir einen anderen Jeep (der, wie wir später herausfanden, von 4 Blondinen besetzt war) vor uns. Dummerweise fuhr dieser sich fast fest, was uns zum Anhalten zwang. Daraufhin versuchten wir verzweifelt weiter zu fahren, aber wir gruben uns nur noch tiefer ein. Irgendwann haben wir uns dann mit einer handvoll Tricks, einer Schaufel und meiner uneingeschränkten Genialität als Autofahrer befreit. Die Sonne war natürlich längst aufgegangen, aber trotzdem hatten wir letzten Endes einen schönen Ausblick über die Wüste.
Daraufhin fuhren wir weiter in Richtung Meer. Nach Walvis Bay. Genauer gesagt bis kurz hinter Walvis Bay wo wir einen schönen und zudem noch günstigen Campingplatz direkt am Wasser fanden. Äußerst schön mal wieder den frischen Duft des Meeres ein zu atmen.
Am nächsten Tag haben wir uns dann Swakopmund angesehen. Eine richtige Touristenstadt die mich sehr an Westerland erinnert hat. Zumal dort mindestens die Hälfte der Leute auch Deutsch sprachen.
Weiter ging es in Richtung Spitzkoppe. Ein ganz netter Berg, der sich eigentlich nur aus einem Haufen Felsen zusammensetzt. Direkt am nächsten Morgen sind wir dann hoch geklettert. Das war ein ganzes Stück Arbeit und sicherlich auch nicht ganz ungefährlich. Der Campingplatz auf dem wir dort waren, war auch ganz schön, da er eigentlich gar nicht als solcher zu erkennen war.
Nun ging es jedenfalls weiter zum Waterbergplateau. Sehr nett, aber auch deutlich teureres Camping. Sind wir dann auch hoch geklettert, war diesmal nicht ganz so aufregend, aber eine gute Aussicht hatten wir trotzdem.
Dann ging es nach einem kurzen, ungeplanten Zwischenstopp aufgrund mangelndes Treibstoffes weiter zum größten Meteoritenblock der Welt, der südlich von Grootfontein liegt. War im Endeffekt aber auch nicht mehr und nicht weniger als ein riesieger Metallklumpen. Mehr beeindruckt hat mich da schon der Baobab, den wir danach besucht haben. Ein Baum mit einem Stamm von mindestens 4 Metern Durchmesser. Zudem eine der ältesten Baumarten der Welt.
Nach einer kurzen Übernachtung ging es dann nach Rundu, wo unser Auto ausfiel (Engine Control Unit 6 hatte den Geist aufgegeben) und wir ein neues bekamen. Statt mit dem Nissan ging es jetzt mit dem Toyota, den wir liebevoll Takeshi nannten weiter in Richtung Botsuana. Vorher einen Zwischenstopp in Bagani, wo es einen sehr schönen, kleinen Nationalpark gibt in dem wir sehr viele Tiere gesehen haben. Der nächste Tag führte uns durch halb Botsuana nach Maun wo wir den günstigsten, aber auch luxuriösesten Campingplatz der ganzen Reise fanden und wir beschlossen dort Weihnachten zu verbringen.
Am ersten Tag in Botsuana besuchten wir das Moremi Wildlife Reserve, das uns (nach anfänglicher Langeweile) doch seine gesamte Schönheit offenbarte. Zebras, Strauße, Elefanten, Giraffen, Impalas, Schildkröten, Nilpferde im Wasser, Nilpferde auf der Straße, Büffels, angsterregende Brücken und und und … eigentlich alles was das Herz begehrt.
Ja, und dann war Weihnachten. Wir verbrachten den Tag ganz entspannt mit baden im Pool, lesen am Pool und schlafen auf den Liegen. Dann sind wir abends im Hotelrestaurant (unser Campsite war mit dem Hotel verbunden) essen gegangen. Das Essen lies zu wünschen übrig, aber alles in allem war es doch ein netter Abend.
am 25. sind wir dann zurück nach Windhuk um das Auto abzugeben. Einen Tag dort entspannt und dann nach enormen Geldwechselschwierigkeiten doch noch sicher im Bus nach Livingstone. Letzte Etappe Viktoriafälle. Die sahen wir uns dann auch am Tage nach der Ankunft an und es haute ein jeden von uns von den Socken. Wir nahmen uns sogar einen Guide und badeten IN!!! den Fällen.
Am nächsten Tag gingen Florian, Ravi und Ich raften. Der Sambesi ist der beste Raftingfluss weltweit. Nachdem wir direkt im boiling point geflippt sind und kurze Zeit später unseren Guide über Board geworfen haben lief eigentlich alles glatt. Bis auf die Tatsache, dass ich mir den schwersten Sonnenbrand aller Zeiten geholt habe. Noch heute sind gut 10 Quadratzentimeter Haut abgeperlt, pro Bein!!!
Dann kam Silvester. Silvester ähnelte einer Straßenschlacht und da die meisten von uns kein Geld für einen Club hatten gingen wir in so eine kostenlose Touristenbar die dann die ganze Zeit so 80ger Jahre Trash gespielt hat. Eigentlich perfekte Silvestermusik doch war der Laden leider deutlich unterfüllt.
Dem folgte eigentlich nur noch die Rückreise durch Simbabwe. Was auch immer ihr schlimmes über Simbabwe gehört habt, glaubt kein Wort! Die Menschen dort sind super freundlich und es gibt nicht den Ansatz einer Gefahr für Touristen. Wir sind mit einem Zug, der noch aus der Kolonialzeit stammte von Vicfalls nach Bulawayo gefahren. Über Nacht. Ein unglaubliches Erlebnis. Zumal jedes Mal wenn der Zug anhält das Licht ausgeht und erst nach einer Weile Fahrt wieder genug Energie vorhanden ist.
Von Bulawayo gings dann ganz langweilig mit einem Cityliner zurück nach Pretoria.

Selbstverständlich ist das jetzt eine sehr sehr kurze Kurzzusammenfassung, aus der man nicht viel mehr als die Route unserer Reise schließen kann. Aber ich bin dabei das Erlebte auch im Detail nieder zuschreiben und wer weiß vielleicht bekommt ihr das dann irgendwann auch noch zu lesen!

Bis dahin herzlichste Grüße ins kalte Deutschland oder wo auch immer ihr euch gerade rumtreibt!

Jan Boie


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