Die deutsche Nadelholzsägeindustrie verfolgt die aktuelle Entwicklung auf den Rundholzmärkten weiterhin mit Sorge. In den europäischen Nachbarländern setzt sich der Abwärtstrend aus 2011 auch in den ersten Monaten 2012 überwiegend weiter fort. Die aktuellen Preise von Fichtenstammholz liegen daher nach wie vor auf einem weitaus niedrigeren Niveau als in Deutschland, zu Lasten der Konkurrenzfähigkeit heimischer Schnittholzprodukte.
„Für die deutschen Unternehmen der Nadelholzsägeindustrie kann nach einem schwierigen Jahr 2011 nach wie vor keine Entwarnung gegeben werden“, fasst Dr. Klaus Böltz, Präsident des Bundesverbandes der Säge- und Holzindustrie Deutschland e.V. (BSHD) die aktuelle Marktlage zusammen. „Denn mit großer Sorge verfolgen wir die Entwicklung auf den internationalen Rundholzmärkten mit Blick auf die Konkurrenzfähigkeit unserer Produkte.“
Nach der aktuellen Studie des BSHD zum europäischen Rundholzmarkt, die gemeinsam mit Forst Holz Markt Consulting erarbeitet wurde, setzt sich die Entwicklung in den offiziellen Marktstatistiken der wichtigsten Produzentenländern im Trend der ersten allgemein verfügbaren Informationen im neuen Jahr weiter fort (siehe Grafik). So melden beispielsweise die Rundholzmärkte in den skandinavischen Ländern auch weiterhin leicht sinkende Fichtenstammholzpreise. „Die Entwicklung auf dem heimischen Rohholzmarkt kann dem ausländischen Preisniveau nach wie vor nicht folgen, obwohl auch im Inland aktuell leicht rückläufige Rundholzpreise zu verzeichnen sind“, so Böltz weiter. Die Reduktion reiche aber bei weitem nicht aus, um sich dem internationalen Preisniveau ausreichend zu nähern. Das erschwere nicht nur das Exportgeschäft erheblich, sondern kostengünstigere Schnittholzimporte verstopften zunehmend auch den Inlandsmarkt.
Bislang keine positive Entwicklung vermelden zudem die offiziellen Preisstatistiken hinsichtlich der Entwicklung auf den Schnittholzmärkten: „Hier konnten unsere Erwartungen im ersten Monat des neuen Jahres noch nicht erfüllt werden, wie nun die Zahlen vom Statistischen Bundesamt bestätigen. Eine Preissteigerung ist aber zwingend geboten, um wieder in die schwarzen Zahlen zu kommen. Die Branche prognostiziert laut der aktuellen Umfrage von Forst Holz Markt Consulting steigende Schnittholzpreise im Frühjahr“ (siehe Grafik).
An die Entwicklung auf der Marktseite ist aber auch die Erwartung der Säger geknüpft, dass auch die heimischen Rundholzpreise weiter nachgeben und sich dem internationalen Niveau tragfähig annähern. „Ansonsten sind die Unternehmen in Deutschland mit dem heimischen Schnittholzprodukten weiterhin nicht in der Lage, sich im internationalen Wettbewerb, im Inland wie auch im Ausland, durchzusetzen und die Ertragslage in den Unternehmen wird sich nach bereits schwachen Jahren weiter verschärfen. Es sind mittlerweile akut Arbeitsplätze insbesondere im ländlichen Raum in Gefahr.“