Rückblick: Was geschah am 22.11.1990?

Die "eiserne Lady", Margaret Thatcher trat zurück.
Nach elf Jahren als Regierungschefin und, wie Kritiker meinen, einer verherenden Wirtschafts- und Finanzpolitik, wurde sie 1990 von ihrem Parteikollegen Michael Heseltine bei der Wahl des Parteivorsitzes herausgefordert. Die Tories hatten die Befürchtung, mit Thatcher an der Spitze die nächste Unterhauswahl zu verlieren.
Nachdem sie im ersten Wahlgang das notwendige Quorum von 15 % Prozent mehr Stimmen als der Herausforder, knapp verfehlte, warf sie am 22.11.1990 das Handtuch.
Kern ihrer Politik war, den Einfluss des Staates und der Gewerkschaften auf die Wirtschaft zurückzudrängen. Staatsunternehmen wie British Telecom, British Petroleum (BP), British Airways wurden privatisiert. Auch kleine Unternehmen wie z.B. der Trinkwasser- und Stromversorgung fielen dem Privatisierungswahn zum Opfer.
Durch eine verfehlte Steuer- und Finanzpolitik brachen den Kommunen die Einnahmen weg, so das Kommunen keinen anderen Ausweg sahen, als die Privatisierung.
Grund für den Ausverkauf ist häufig, dass durch die gegenwärtige Steuer- und Sozialpolitik den Städten und Gemeinden die Einnahmen wegbrechen, so dass für die Finanzierung der Daseinsvorsorge das Geld fehlt. Zum zweiten ist aber auch immer wieder das Argument zu hören, private Anbieter arbeiteten effizienter und somit würde der Bürger als Verbraucher und Steuerzahler von der Liberalisierungspolitik profitieren. Dass das jedoch nicht stimmt, zeigt weltweit die Erfahrung mit der Privatisierung der öffentlichen Wasserversorgung.
Beispielsweise in Großbritannien: Im Jahr 2000 hat der deutsche Anbieter RWE den englischen Wasseranbieter Thames Water übernommen und ist seitdem Marktführer in Großbritannien. Um Kosten zu sparen wurden Investitionen in das bereits marode Leitungsnetz unterlassen, mit der Folge, dass erhebliche Mengen Trinkwasser in der Erde versickern. RWE wurde bereits mehrmals wegen Vertragsbruchs verklagt, für den Konzern ist es aber günstiger die Strafen zu zahlen als zu investieren. Die Kürzung der Investitionen führte auch dazu, dass sich Keime im Trinkwasser bildeten und sich Krankheiten wie Ruhr und Hepatitis ausbreiteten. Das Leitungswasser musste massiv gechlort werden. Zum Trinken und zur Nahrungszubereitung war das Wasser vielfach nicht mehr geeignet, die Bürger waren gezwungen teures Flaschenwasser zu kaufen. Zudem ist der Wasserpreis in Großbritannien gravierend um 33% angestiegen. Familien, die nicht mehr in der Lage waren die überhöhte Wassergebühr zu zahlen, wurde kurzerhand der Hahn zugedreht. Als eine absurde Besonderheit der Wasserprivatisierung in Großbritannien, ist das Sammeln von Regenwasser in Wales verboten. Bauern müssen nun eine Abgabe auf Regenwasser zahlen, um den entgangener Gewinn für den privater Wasseranbieter auszugleichen.

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Der Bergarbeiterstreik 1984/85 brachte die Gewerkschaft NUM an den Rand des Ruins. Der Streik richtete sich gegen Schließung und Privatisierung von Zechen, den die Gewerkschaft verlor. Seit dem ist die Macht der Gewerkschaften in GB gebrochen.
Mitte der achtziger Jahre sorgte Thatcher für die Deregulierung des Finanzplatzes London, und legte damit einen der Grundsteine der letzten Finanzkrise.
1984 rief sie hysterisch, "I want my money back" und erreichte damit den seither gültigen Britenrabatt zur Finanzierung der EG, der heutigen EU.
Die Krämerstochter und gelernte Chemikerin Thatcher hat Großbritannien in den Falklandkrieg gegen Argentinien geführt um einen kaum bewohnten Steinhaufen mit etwas Gras, die Falklandinseln, zu verteidigen. Mit der logistischen Unterstützung der USA (Ronald Reagan) war ihr der Sieg sicher.

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