Eine Erinnerung aus 40 Jahren Berufsleben als Diätassistentin
Zu unserer Küche gehörte sowohl im alten Krankenhaus als auch im neuen eine eigene Metzgerei. Und zum Krankenhaus gehörte ein Gut, auf dem es Viehzucht gab. Jeden Montag fuhren unsere Metzger zum Schlachthof und kurz darauf hingen dann die Schweine- oder Rinderhälften am Haken. Schweine wurden öfter verarbeitet als Rinder. Spezielle Teile der Tiere wurden eingeschweißt und eingefroren. Wenn eine ausreichende Menge vorhanden war, dann gab es für alle Patienten Rouladen. Unterschiedliche Füllungen für die Voll- bzw. leicht Vollkost.Bei diesem Essen war dann Teamarbeit gefragt, denn zwei Metzger können von Hand nicht für ca. 200 Menschen Rouladen fertig machen.
Alles was konnte wurde in die Metzgerei beordert. Das war für mich eine Zeit, wo man mal anders reden konnte als während der normalen Arbeit. Da stellte sich auch raus, wer viel schaffte und wer sich gezwungen fühlte.Irgendwie eine Teambuilding- Maßnahme.
Es gab noch eine Situation, in der wir alle in der Metzgerei gearbeitet haben.Wenn Rinderzunge auf dem Speiseplan stand. Die wurden gekocht und mussten dann abgezogen werden.Ich weiß, dass es sich um total mageres Muskelfleisch handelt, aber wenn es Zunge gab, natürlich auch in der Cafeteria, dann war ich Vegetarier. ;-)
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