Dieses Traditionsfest feierten die Kleingärtner von Prenzlauer Berg am Sonnabend in der Kleingartenanlage Bornholm I. Damit begann auch Stefans Tag im Wahlkreis.
Eingeladen hatte der Bezirksverband der Kleingärtner unter Leitung seines Vorsitzenden Egid Riedl, der die Veranstaltung auch moderierte. Gekommen waren natürlich viele Laubenpieper und Laubenpieperinnen (liebevolle Berliner Bezeichnung!) aber auch die Anzahl der honorigen Gäste belegte großes Interesse an der Thematik des Erhalts der Pankower Kleingärten. Die in der Pankower BVV vertretenden Parteien waren nicht nur mit ihren Direktkandidaten, sondern auch mit VertreterInnen ihrer Fraktionen erschienen.
Bevor es ans „Eingemachte“ ging, wurde mitgeteilt, dass sich in diesem Jahr keine Bewerberin für die Rosenkönigin gefunden hätte. Amtiert nun Monika I. vom Vorjahr so lange weiter? Das wollte aber außer mir niemand wissen.
Nun begrüßte Bezirksbürgermeister Matthias Köhne alle Anwesenden mit einem Zitat von Rabindranath Tagore: „Die Dummen rennen, die Klugen warten, die Weisen gehen in den Garten.“
Danach wurde es ernster. Die Hauptsorge des Verbandes fasste Egid Riedl für alle Betroffenen so zusammen: „Bis heute ist die von uns geforderte dauerhafte Sicherung der Kleingärten noch nicht im Flächennutzungsplan festgeschrieben. Wir hoffen, dass das noch passieren wird, auch wenn die Schutzfrist für die Kleingärten vom Senat erst einmal verlängert worden ist."
Natürlich sind Kleingärten unverzichtbar für die Entwicklung einer sozialen Stadt. Es besteht auch keine Notwendigkeit, Kleingärten als Standortreserven für evtl. kommenden Wohnungsbau anzusehen. Da war man sich einig. Was dabei rauskommen kann, sieht man derzeit an den 18 platt gemachten „Famos“ Parzellen. Seit einem Jahr wurde dort kein Spatenstich getan, erinnerte Wolfgang Wölfer, Vorsitzender des Bezirksverbandes der Gartenfreunde Pankow.
Eine wichtige Frage war die nach der Rechtssicherheit von Aussagen zum Schutz der Kleingärten. Genau dort liegt das Problem. Einflussnahme ist nur bei öffentlichen Flächen möglich. Bei privatem Land hört die Nutzungszuständigkeit des Bezirks fast auf. Der Bezirk ist zwar für Bebauungspläne zuständig aber die Eigentümer können dagegen klagen. Daher werden wohl auch die 31 Parzellen der Kolonie „Hoffnung“ im November 2013 Platz für Eigentumswohnungen oder Einfamilienhäuser machen müssen. Ist das sozial? So gesehen bieten Schutzfristen keine Sicherheit, sie verunsichern.
Obwohl die geladenen Gäste, natürlich auch Stefan, den Ärger der Betroffenen gut verstanden und ihnen grundsätzlich recht gaben, waren die Gemüter zu erhitzt, um einzusehen, dass an diesem Tisch wichtige Vertreter der Politik fehlen, die mit den wahren Entscheidungsmöglichkeiten, die des Senats.
