Riskantes Spielen: Ein Recht auf Schrammen

Kinder müssen beim Spielen auch Risiken eingehen dürfen. Nur so gewinnen sie Sicherheit in der Bewegung und beim Einschätzen von Gefahren.
Auf Bäume klettern, von Mauern springen, schmale Geländer entlang balancieren – Kinder suchen offenbar den Nervenkitzel. Aus gutem Grund: So lernen Kinder Risiken einzuschätzen und bauen Ängste ab, berichtet das Magazin Gehirn&Geist in seiner aktuellen Ausgabe (06/2012). Um den Nachwuchs dabei zu unterstützen, sollten ihm Eltern öfter die Gelegenheit geben, Wagnisse einzugehen und ihre körperlichen Grenzen auszuloten.
Psychologen unterscheiden zwischen echter Gefahr und kalkulierbarem Risiko. So müssen Kinder natürlich durchaus etwa vor giftigen Haushaltschemikalien geschützt werden. Anders beim selbst gewählten Risiko wie beim Klettern: Kinder besitzen meist ein gutes Gefühl dafür, wie weit sie sich ein Spielgerüst hinaufwagen können.
Während manche Eltern darauf vertrauen, dass dem kleinen Kraxler schon nichts passieren wird, oder ihn womöglich noch drängen, sich mehr zuzutrauen, befürchten andere beständig das Schlimmste. Die elterliche Einstellung schlägt sich dabei im kindlichen Umgang mit Risiken nieder, bestätigte Helen Little von der Macquarie Universität Sydney 2010 nach Beobachtungen von Vier-bis Fünfjährigen und deren Eltern.
Wenn es um körperliche Wagnisse geht, sollte man ein Kind weder zu sehr anspornen noch panisch davon abhalten, sind sich Entwicklungsforscher einig. Nur so lernt es seinen eigenen Entscheidungen zu vertrauen und Ängste zu kontrollieren. Die norwegischen Psychologen Ellen Sandseter und Leif Kennair vom Queen Maud´s College in Trondheim vermuteten zudem, dass riskantes Spielen notwendig ist, um späteren Phobien wie einer Höhenangst vorzubeugen.
Eine ähnliche Sichtweise prägt auch die aktuellen europäischen Richtlinien für Spielplätze. Demnach seien Quetschungen, Prellungen, ja sogar gelegentliche Knochenbrüche hinzunehmen angesichts des Nutzens, den eine anregende Spielumgebung bringt.
Allgemein neigen Eltern in den westlichen Ländern eher zur „Überbehütung“. Unfälle beim Spielen wurzeln aber zum Teil in dem Wunsch, sie unbedingt zu vermeiden: Die meisten sind laut Studien auf motorische Defizite der Kinder zurückzuführen. Auch Sportpädagogen und Kindermediziner plädieren daher für ein Kinderrecht auf Schrammen und blaue Flecken. Nur wer sich viel bewegt, bewegt sich auch sicher.
Aus: Gehirn&Geist, Juni 2012

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