Seit einigen Jahren werden auf dem Brennstoffmarkt vermehrt auch so genannte Rindenbriketts angeboten. In diesem Artikel wollen wir der Frage nachgehen, was Rindenbriketts von klassischen Holzbriketts unterscheidet und wo die Vor- und Nachteile von Rindenbriketts gegenüber anderen Brennstoffen auf Holzbasis liegen. Weiterlesen lohnt also auf jeden Fall!
Wer mit einem Kaminofen heizt, hat bei der Wahl des Brennstoffs verschiedene Möglichkeiten. Rindenbriketts bieten dabei eine Alternative zu herkömmlichen Holzbriketts, allerdings eignen sie sich vornehmlich für den Nachtbetrieb des Ofens.
Besonderheiten von Rindenbriketts
Bei der industriellen Verarbeitung von Holz entsteht Rinde als Abfallprodukt. Um die frisch gefällten Bäume bei der Lagerung nämlich vor Schädlingen zu schützen, die sich unter der Rinde ansiedeln können, wird diese gleich nach dem Fällen von den Stämmen geschält.
Zur Herstellung von Kaminofen-Pellets darf die Rinde allerdings nicht genutzt werden, da sie zusammen mit Holz keine homogene Rohstoffmischung abgibt. Stattdessen kann sie jedoch geschreddert, getrocknet und zu Rindenbriketts gepresst werden und bietet damit einen alternativen Brennstoff zum Heizen.
Vorteile von Rindenbriketts
Die Holzfeuchte dieser Briketts liegt bei zehn Prozent und weist dabei eine fünf bis zehn Prozent niedrigere Holzfeuchte auf als optimal gelagertes Brennholz. Durch diese geringe Feuchte und die feste Pressung der Rindenbriketts hat der Brennstoff besonders gute Gluteigenschaften: Rindenbriketts brennen bei sehr geringer Luftzufuhr langsam ab und halten die Glut im Kaminofen bis zu zwölf Stunden. Im Vergleich ist ihre Energieeffizienz von 4,8 bis 5,2 KWh/kg zudem sehr hoch. Ein weiterer Vorteil: Durch ihre gleichmäßige Formung lassen sich Rindenbriketts praktisch verpacken und platzsparend lagern.
Nachteile von Rindenbriketts
Allerdings haben Rindenbriketts auch einige Nachteile. Einer davon ist ihr verhältnismäßig hoher Preis, der in der Regel zwanzig bis vierzig Prozent höher ausfällt als bei Hartholzbriketts. Auch in Sachen Umweltfreundlichkeit schneidet der Brennstoff aus Rinde im Vergleich schlechter ab. Durch die technische Trocknung bei der Herstellung und die industrielle Verarbeitung weisen Rindenbriketts gegenüber traditionellem Brennholz eine niedrigere Ökobilanz auf. Zudem werden sie meist in Kunststoff verpackt, der nach der Verwendung als Müll zurückbleibt. Ein letzter Nachteil ist, dass Rindenbriketts nicht überall erhältlich sind, da es zurzeit nur regionale Anbieter dafür gibt.
Rindenbriketts werden von vielen Besitzern von Kaminöfen oder Speicheröfen gerade wegen ihrer besonders guten Gluthaltungseigenschaften eingesetzt. Es wird also nicht ständig mit den Briketts geheizt, sondern vermehrt nur abends oder nachts zum Anhalten des Kaminofens genutzt. Hierbei sollte auf jeden Fall darauf geachtet werden, die Luftzufuhr am Ofen recht weit herunter zu regeln um auch an die oben angegebenen Glutzeiten zu kommen. Bei voll aufgelassener Luftzufuhr, braucht man sich am Ende nicht wundern, wenn auch die Rindenbriketts nicht mehr als ein paar Stunden ihre Glut halten können.
Rindenbriketts - FazitZum dauerhaften Heizen im Kaminofen eignen sich die Rindenbriketts nur bedingt, da der derzeit noch hohe Preis hier mit klassischem Stückholz bzw. auch normalen Holzbriketts wesentlich günstigere Alternativen mit ähnlichen Brandeigenschaften bieten können. Wer allerdings einen guten Gluthalter zum Beiheizen bzw. zum Ofen anhalten sucht, sollte durchaus mal Rindenbriketts testen. Sie bieten eine gute und ökologisch unbedenklichere Alternative zu den herkömmlichen Braunkohlebriketts die als fossiler Brennstoff mit einer wesentlich schlechteren Ökobilanz aufwarten können.
(4 x besucht, davon 1 Besucher heute)