Rezi: Mathilde und der Duft der Bücher

Rezi: Mathilde und der Duft der BücherAutorIn: Anne Delaflotte
Titel: Mathilde und der Duft der Bücher
Band: Einzelband ; hardcover
Verlag: Kindler
Genre: Roman - bibliophil
ISBN: 978-3-463-40593-3
Erscheinungsjahr: 2011
Seitenanzahl: 252
Kaufpreis: 17,95€
Krümelzahl: 3
Erster Satz:Am Morgen weckten mich die Böen, die durch die Gassen peitschten.
Inhalt:Mathilde mit den roten Haaren ist in ein kleines verschlafenes Nest gezogen, das früher ihre liebste Literaturfigur Cyrano beheimatete. In ihrer frisch eröffneten Buchbinderei in der Dordogne Frankreichs überreicht ihr ein attraktiver Unbekannter ein sehr altes und wertvoll aussehendes Buch. Sie möge den Bildband mit den vielen Auqarellskizzen eines Tempels möglichst sorfgältig wieder aufbereiten. Doch bevor sie dem geheimnisvollen Mann das restaurierte Buch wieder zurückgeben kann, verstirbt er ganz plötzlich bei einem Unfall. Niemand weiß, um wen es sich bei dem Verstorbenen handelt und keine Angehörigen melden sich. Mathilde ist die letzte, die ihn lebend gesehen hat und die Gedanken an ihn lassen sie nicht mehr los. Um das Rätsel um seine Person nicht aufgeben zu müssen, forscht sie dem Buch hinterher. Die im Buchrücken versteckte Namensliste gibt ihr erste Hinweise auf den Familienstand ihres ominösen Buchbesitzers. Und ein verkohltes Stück Holz beweist, dass die im Buch abgebildete Tempelanlage womöglich tatsächlich in einem Wäldchen in der Nähe zu finden sei …Mathilde begibt sich auf die Spurensuche und entdeckt etwas viel größeres und wichtigeres für sie, als die Lösung um das Rätsel des unbekannten Schönlings.
Meine Meinung:Aufmerksam auf das Buch bin ich durch das wirklich wunderschöne Cover, das mir von der amazon Seite entgegenstrahlte. Im Vordergrund das alte aufgeschlagene Buch, das so gut zum Thema der Buchbinderei passt und dahinter sind eher nebulös die Äste mit den rotgefärbten Herbstblättern eines Kastanienbaumes zu sehen. Komplettiert wird der Augenschmaus durch die geschwungene Schrift, in der der Titel darauf gedruckt ist. Und das weinrote Lesebändchen darf man auch nicht unerwähnt lassen. Abgesehen von dem sehr eindrucksvollen Cover fiel mir noch eine andere Besonderheit an diesem Roman auf. Und zwar folgte auf jedes Kapitel, das Anne Delaflotte so schwebend schön vor sich hin schrieb, eine Szene aus Mathildes Lieblingsbuch Cyrano. Die Verse passten stets zum Thema des vorangegangenen Teils der Geschichte. Das ist eine sehr schöne Idee, wie ich finde, insbesondere deswegen, weil Mathilde selbst auch immer wieder beschrieben wurde, wie sie nach eben dem Buch griff. Dennoch bin ich mit diesen ausgewählten Versen nicht warm geworden. Am Ende, muss ich gestehen, habe ich sie nur noch wage überflogen. Vielleicht hätte es mich mehr gefesselt, wäre mir die Geschichte bekannt gewesen, sodass ich mich an die Zeilen hätte zurück erinnern können, aber so kamen sie mir vor wie aus dem Zusammenhang gerissen und weckten in mir nicht einmal die Neugier, das Buch später einmal zu lesen … schade.Delaflottes Schreibe an sich hat großes Gefallen bei mir gefunden. Locker leicht fließt ihr die Geschichte aus der Feder und es gibt keine Szene, die nicht wirklich wichtig für das Vorankommen der Geschichte wäre. Besonders dieses Element schafft es, dass der Lesefluss tatsächlich beständig bleibt und somit die Geschichte an jeder umzublätternden Seite interessant. Meine Begeisterung wird allerdings geschmälert, wenn ich an den Inhalt des schönen Buches selbst denke. Der hat mich ehrlich gesagt nicht so umgehauen. Ja, es handelt von einer jungen und interessanten Frau, das passenderweise meine Leidenschaft für Bücher teilt. Ein dramatischer Tod spielt eine große Rolle, nicht zu vergessen die unheimliche Verschwörung, die im Endeffekt der Idee des Buches zugrunde liegt und selbst die Liebe kommt nicht zu kurz .. aber trotzdem fehlte mir beim Lesen irgendetwas. Ich weiß nicht einmal ganz genau, was es war, das mir die Lektüre nur 3 Krümel entlockte. Umso ungerechter erscheint mir diese Punktevergabe, aber ich befürchte es hat an dem fehlenden Spannungsbogen gelegen. Ich habe geschrieben, dass die Geschichte durchweg interessant zu lesen war, ja. Aber Spannung ist noch einmal etwas anderes. Spannung lässt deinen Atem schneller werden, deine Hände schwitzen und dich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Und genau das fehlte leider.   Mein Fazit:Eine schöne Geschichte, in der zwar viel aber leider nicht genug bedeutsames und aufregendes passierte, alsdass es an meinen Nerven gezehrt hätte. Daher ~ 3 Krümel ~
Jimmy

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