Rezi: Everlasting

Rezi: EverlastingAutorIn: Holly-Jane Rahlens
Titel: Everlasting
Band: Einzelband
Verlag: Rowohlt Wunderlich
Genre: Science Fiction, Romance
Erscheinungsjahr: März 2012
ISBN:
Seitenanzahl: 432
Kaufpreis: 14,59€
Krümelanzahl: 4
Inhalt:
Der Leser betritt die Welt im Jahre 2264, 250 Jahre nach unserem heutigen Erleben. Nachdem die Welt samt ihrer Erdbewohner 2050 ihren letzten Atemzug getan hatte, entwickelte sich eine neue, hochtechnologisierte Art Mensch, die von extremen Pragmatismus geprägt ist und dafür lebt, ein Wir-Gefühl zu erzeugen. Es existiert keine Liebe und die Geburtenrate ist drastisch gesunken. Sämtliche Informationen und Erinnerungen können über einen implantierten Chip aufgerufen oder geuploadet werden. Und da mitten drin lebt - oder besteht besser gesagt - Finn Nordstrom. Der junge Mann ist Historiker aus Leidenschaft und sein großes Interesse gilt der inzwischen toten Sprache Deutsch. Als bekannt wird, dass in der Nähe der deutschen Küste eine Truhe mit Tagebüchern aus der Zeit vor der großen Katastrophe gefunden wurde, hat Finn das große Glück, mit der Übersetzung dieser persönlichen Textes eines 13jährigen Mädchens betraut zu werden. Kitschig, mit Herzchen und Smilies sieht das erste Tagebuch aus. Aber je älter die Schreiberin wird, desto intensiver und überlegter lassen sich ihre Gedanken lesen. Und mit der Zeit entdeckt Finn immer mehr Sympathie für Eleana .. bis er auf einmal das Angebot bekommt, sie in der Vergangenheit zu besuchen. Die beiden lernen sich gegenseitig kennen und Finn lernt das beste aus den zwei Welten kennen und lieben.
Doch was steckt dahinter, dass sein Arbeitgeber ihn zur Zeitreise drängt? Was hat derjenige davon und welchem Projekt wird da wirklich nach gegangen?
Finn muss sich zwischen seiner Liebe zu Eliana und der Zukunft entscheiden.
Meine Meinung:
Nachdem mir Rowohlt dieses unglaublich pinke Buch zugesendet hatte, war ich anfangs sehr bemüht, positiv zu denken. Von der Leseprobe wusste ich schon, dass der Einstieg schwierig war. Unentwegt wurde ich mit futuristischen Cyber-Neologismen bombardiert und augenscheinlich überflüssige Verwandtschaftsverhältnisse sowie tief in die Geschichte eingehende Details überfluteten mich. So kam weder Atmosphäre zustande noch ein Bezug zu den Charakteren. Das war wirklich schade, denn die Geschichte an sich schien von Seite zu Seite interessanter zu werden. Und Gott sei Dank war das auch die rettende Wende an der jungen Schreibe. Denn sobald Finn Nordstrom die Tagebücher (in unglaublichem pink !) zu Gesicht bekam, war ich Feuer und Flamme für dessen Inhalte. Jede Passage, die mir eröffnet wurde, ließ mich neugieriger werden und noch freudiger die nächsten Textzeilen erwarten, die Finn von Elianas Einträgen preis gab. Bald schon fieberte ich mit meinem neuen Lieblingscharakter mit und konnte nur allzu gut nachvollziehen, wie er sich immer mehr zu Eliana hingezogen oder sich von seinen eigenen Arbeitgebern ausgenutzt fühlte, die sich nur selbst bereichern wollten. Ein wie ich finde genialer stilistischer Streich war, die Erzählform im Laufe des Romans zu ändern. Dazu muss man wissen, dass im Jahre 2264 alle Menschen von solch einem enormen Zusammenhalt erzogen und von ganz früh an bereits indoktriniert werden, sodass irgendwann die Wendung "ich" ausgelöscht wurde. Sätze werden gesprochen wie "Dieser Schüler macht jetzt Hausaufgaben." - anstatt zu sagen "Ich mache jetzt Hausaufgaben.". Doch in den Jahren von 2007 bis 2011 lernt Finn, dass man auch von sich selbst als eingenständiger Person in der Ich-Form reden kann. Wie will man sonst seine Gefühle richtig ausdrücken? Wie will man sonst "Ich liebe Dich" sagen?? Und während Finn sich diesem selbstorientierten und freieren Lebenstil immer mehr annimmt, beginnt er auch in seiner Zeit das kleine aber gesunde Wörtchen ich zu benutzen - und zwar als er anfängt sein eigenes Tagebuch zu führen. Genau zu diesem Zeitpunkt wechselt die Erzählerstimme ebenfalls in die Ich-Person! Es hat total gut dahin gepasst, der Wechsel war unglaublich fließend und geschmackvoll, sodass ich den Übergang mehrmals lesen musste, bis er mir richtig auffiel. Nur mit dieser Stilblüte hat Rahlens im Nachhinein auch einen meines Erachtens nach großen Fehler begangen: Sie hat die Personen um Finn herum ebenfalls in der Ich-Perspektive sprechen lassen. Wieso? Das ist mir leider schleierhaft. Umso unangenehmer fiel mir dann wiederum auf, als die Nebencharakter erneut in die er-sie-es Variante wechselten. Argh.. blöd! Da hätte jemand beim drüber Lesen besser aufpassen müssen. Und noch etwas hätte auffallen müssen: zahlreiche Rechtschreibfehler. Dass es beim Druck passiert ist oder besser gesagt beim Stellen der Buchstaben möchte ich in Anbetracht unseres Jahrhunderts und der Tatsache, dass der Buchdruck dank Computer und modernster Technol ordentlich revolutioniert worden ist, nicht glauben. Bleibt also nur noch die menschliche Schusseligkeit. Schade, denn gerade wenn falsche oder falschgeschriebene Artikel verwendet werden, fällt dies durch di Kürze den Buchstaben auf .. (und, gemerkt?!)Insgesamt bewerte ich das Buch aber durchaus gut, denn auch das Ende hat es mir angetan!Mein Fazit:
Eine wunderschöne Idee, traumhaft umgesetzt und selbst die Detailgenauigkeit zahlte sich im Verlauf der Handlung noch aus! ~ 4 Krümel ~
Jimmy

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