Rezi: Legend - Schwelender Sturm

Rezi: Legend - Schwelender SturmAutorIn: Marie Lu
Titel: Legend – Schwelender Sturm
Band: Zweiter Teil einer Trilogie
Verlag: Löwe
Genre: Fantasy
ISBN: 978-3-7855-7395-2
Erscheinungsjahr: Sept. 2013
Seitenanzahl: 443
Altersempfehlung: 14
Kaufpreis: 17,95€
Krümelanzahl: 4
[Achtung: Spoiler!!!]Hier: Rezension zu Teil I
Erster Satz:Neben mir schreckt Day aus dem Schlaf hoch.
Inhalt:Day und June, das unterschiedlichste Flüchtlingspaar der Republik. Er: arm, gefoltert und vom Volk geliebt. Sie: reich, verraten und vom Volk verachtet. Nur der Wunsch der Regierung, die beiden Saboteure tot zu sehen, gibt ihnen einen gemeinsamen Halt. Und natürlich die gefährlichen Gefühle füreinander. Gemeinsam mit den Patrioten schmieden sie einen heimtückischen Plan, der die Welt auf den Kopf stellen soll. Doch was, wenn die Welt mehr ist, als sie zu glauben meinten? Was, wenn die Welt ganz anders ist?
Meine Meinung:Ein Jahr ist vergangen seit ich damals mit June und Day um die Wette gefiebert habe. Sie bescherten mir mein persönliches Sommerhighlight 2012 und ich bekam ihre Geschichte nicht mehr aus dem Kopf. Als ich nun den zweiten Band aufschlug und die ersten Sätze las, fühlte ich mich etwas benommen. Hatte Marie Lu einen Zeitsprung eingebaut und ihn unerwähnt gelassen? In welchem Zug saßen die zwei Turteltauben da? Ich konnte mich nicht mehr entsinnen, ob sie nun zu vor den bösen Republikanern oder gar den rebellischen Patrioten flüchteten. Auf eine Nacherzählung der Ereignisse aus dem Auftakt der Trilogie wartete ich vergebens. Dafür konnte ich mir dank der zyklisch wiederkehrenden Erinnerungen unser Helden ein gedankliches Gerüst bauen, was vermutlich passiert sein musste. Sie sind nun also vereint, wie wir es uns alle gewünscht haben. Und gerade als mich frage, wieso wir das Geschehen immer noch kapitelweise aus ihrer und seiner Sicht betrachten, müssen sie sich wieder trennen. Während Day im gemachten Nest der Rebellen sitzen bleiben kann, wird June hinaus in die Arme der gegnerischen Soldaten geschickt. Nur schleppend kommt in der ersten Hälfte des Buch Spannung auf. Die meiste Zeit wendet Marie Lu tatsächlich dafür auf, den Lesern die Liebe zwischen den Protagonisten glaubhaft zu machen. Day scheint so unerfahren, dass er seiner Gefährtin sofort seine unsterbliche Liebe gesteht. Und unser Mädchen, wenig beeindruckt davon, hält erst einmal die Klappe. Ich war sehr froh über diesen schlauen Schachzug der Autorin. Zum einen sind wir so einer klischeehaften Romanze entkommen und zum anderen kann sich dieses Zögern noch wunderbar auf den Verlauf des Buches auswirken. Wer glaubt denn schon an die guten Absichten einer ehemaligen reichen Republikanerin, wenn sie einem noch nicht einmal die Liebe gesteht? Danke. Abgesehen jedoch von diesem ersten Schweigen schwelgen beide nur noch auf Wolke Sieben. Dabei musste der Spannungsbogen leider etwas zurückstecken. Mein schlechtes Gewissen gräbt sich in meine Haut und schlitzt eine Ader nach der anderen auf.(S. 202)Um dem ganzen mehr Drama zu verleihen bekommen sowohl Day als auch June jeweils einen Nebencharakter an ihre Seite, den wir schon aus „Fallender Himmel“ kennen. Um so wenig wie möglich im Voraus zu verraten, nenne ich an dieser Stelle keine Namen. Selbstredend bleiben diese zwei Personen nicht so unwichtig, wie sie anfangs erschienen, sondern werden auf ihre eigene Weise gut in Szene gesetzt. Bei so viel Nähe in den Schutzkellern der Rebellen oder den Gefängniszellen der Regierung bleibt ein heißes Knistern nicht aus. Schon steht auch die Eifersucht auf dem Plan. Neben diesen vielen gefühlvollen Elementen vermisste ich mehr und mehr den Kern in der dystopischen Geschichte. Der erste Band weckte in mir Interesse, weil ich meinte, gesellschaftskritische Themen angesprochen zu sehen. Leider wurden diese Ideen hier nur geringfügig weitergesponnen. Zeitweilig driftet die Autorin ab und erklärt weitere Boshaftigkeiten und Abgründe der Regierung. Beispielsweise werden Menschen mit besonders schwerwiegenden und unerklärlichen Infektionen als Biowaffen an der Front eingesetzt, um den Feinden Angst einzujagen. Und wenn nichts hilft, werden die tödlichen Viren auf die Gegner losgelassen. Ein unheimlicher Einfall, dessen Hintergründe mich gewiss hätte begeistern können. Marie Lu ließ es bei Andeutungen und stellte stattdessen lieber den Schatten der Trauer und Verzweiflung über diese Schilderungen. Dafür verpasst keiner seinen Auftritt in der zweiten Hälfte des Buches. Denn da entfaltet sich „Legend“ zu gekannter Größe. Eine Verfolgungsjagd reiht sich an die nächste und weder Day noch June haben Kraft oder gar Zeit sich auszuruhen. Besonders viel Energie kommt in die Erzählstränge, weil June meist weiter mit ihren Informationen ist als Day und die anderen. In ihrer Situation bekommt sie auch keine Gelegenheit, ihr Wissen den anderen mitzuteilen. Also rasten wir als Leser zwischen Unmut, Zweifeln und vielen Fragezeichen auf den Seiten. Auch der Schluss ist der Amerikanerin bravourös gelungen. Mit gehörig Tamtam geht einiges zu Bruch, Menschen sterben, eine Wendung folgt der nächsten Überraschung .. und am Ende wird es noch einmal richtig traurig.
Mein Fazit:„Schwelender Sturm“ ist eine ganz gut gelungene Fortsetzung, die mehr Wert auf Emotionen als auf den Fortgang der Geschichte setzt. Nichtsdestotrotz kommt auch hier ordentlich Fahrt auf und der Leser wird belohnt. Ich bin sehr gespannt auf den dritten abschließenden Teil, der im November auf Englisch erscheinen soll. Ich vergebe nun ~ 4 Krümel ~
Rezi: Legend - Schwelender Sturm
Jimmy

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