Rezi: Glücksbüro

Rezi: GlücksbüroAutorIn: Andreas Izquierdo
Titel: Das Glücksbüro
Band: Einzelband
Verlag: dumont
Genre: Liebesgeschichte
ISBN: 978-3-8321-6225-2
Erscheinungsjahr: Febr. 2013
Seitenanzahl: 269
Altersempfehlung: 12
Kaufpreis: 9,99€
Krümelanzahl: 5
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Erster Satz:

Neuerdings hatte Albert seine besten Ideen, wenn er nachts ganz alleine, beim Schein einer Kerze, in der riesigen Kantine zu Abend aß und die Schatten der Tische und Stühle aussahen, als würden sie im Geflacker auf spindeldürren Beinen herumtanzen.
Inhalt:
Ordnung im Leben ist sehr wichtig, findet Albert Glück. Er arbeitet in einem Amt für Verwaltungsangelegenheiten und seit über dreißig Jahren lebt er auch da. Dank seiner ausgezeichneten Fähigkeit, nicht aufzufallen, ist bisher auch noch kein Kollege oder Vorgesetzter dahinter gekommen, dass Albert nach Dienstschluss nie das Gebäude verlässt. Er begibt sich täglich hinab in den Keller und erscheint früh Morgens pünktlich und adrett gekleidet zum Arbeitsbeginn in seinem Büro. Sein Alltag ist so grau wie der Anzug, den er trägt. Bis ein ungewöhnlicher Antrag auf seinem Schreibtisch landet. Ein Antrag, den es eigentlich nicht geben darf.

Meine Buchgeschichte:
Nachdem ich in Alberts magische Welt eingetaucht war, ließ ich mich lange nicht mehr blicken. Irgendwann schwebte ich dann wieder an die Oberfläche und erblickte im Internet Das Glücksbüro.  Die herzerwärmende Idee des Plots spiegelt sich hier ebenso wieder. Schaut mal rein.

Meine Meinung:
Die äußere Gestaltung ist leider kein Highlight. Aber mir gefiel das Zusammenspiel aus dem grauen Hintergrund und den wiederum bunten Farben im Schriftbild. Zudem bringt der Buchtitel einfach Schwung mit. Das Gesamtpaket scheint eine lockere, schräge Liebesgeschichte zu enthalten. Genau das bekommt man auch geboten, und doch entgegen sämtlicher Erwartungen.Als ich die ersten Seiten hinter mir gelassen hatte, wusste ich, dass der Autor Izquierdo eine ganz besondere Fähigkeit besitzt. Mit wenigen Worten zaubert er gewaltige Bilder vor die geschlossenen Augen. Er schaltete mein Kopfkino an und ich durfte Albert bei seiner Arbeit, seinem Leben beobachten. Zuerst bekommt der Leser einen geradlinigen Eindruck von der Sachlage. Albert selbst, seine Tätigkeit, das Verwaltungsamt und seine privaten Räumlichkeiten werden sehr nüchtern beschrieben. Immer wieder blitzt hauchfeiner Sarkasmus durch, den ich grinsend aufgelesen habe. Die Wörter sind sorgfältig ausgewählt und während er die banalste Angelegenheit umschreibt, wirkt seine Sprache gleichzeitig nahezu poetisch.
Rezi: Glücksbüro
 Aber bisher konnte mich noch kein Buch allein dank seiner berührenden Wortwahl und intensiven Metaphern oder Vergleiche begeistern. Ebenso wichtig wie das Gewand, sind die Inhalte darin. Ich empfand es schon einmal sehr angenehm, dass in einer Liebesgeschichte ein männlicher Part die Hauptrolle übernimmt. Sehr erfrischend. Und dann auch noch so ein ulkiger Kauz wie Herr Glück es ist. Zu Beginn war er etwas verstockt und wollte sich mir gar nicht richtig vorstellen. Doch die gemeinsamen Kapitel tauten uns auf und so konnten wir leichter, offener miteinander umgehen. Er wurde mir richtig sympathisch. So sehr, dass ich mir wünschte, ich hätte ein wichtiges Formular, das ich bei ihm einreichen könnte. Und da zu einer Liebesgeschichte immer zwei gehören, ließ auch die Anna nicht lange auf sich warten. Diese Unmöglichkeit in Person, die es doch tatsächlich gewagt hat, so einen kuriosen Antrag bei Albert abzugeben. (Hach, wie habe ich mich amüsiert!)  Auf glaubwürdige Beschreibungen, die in meinem Geiste farbige Bomben platzen ließen,folgen witzige Dialoge, denen es weder an Tiefsinnigkeit noch Ironie fehlt! Nun fehlt aber noch das Glück, das dem Leser beim Betrachten des Buches so verheißungsvoll vom Deckel ansprang. Und bevor es ein beruhigendes Happy End geben darf, muss erst einmal ein Drama her. Damit hat Herr Izquierdo ein Szenario eingeläutet, das gewiss niemand erahnen konnte. Plötzlich nimmt die Handlung an Schnelligkeit zu. Eine verblüffende Wendung nach der anderen reißt mich aus dem zuvor einheitlichen und atmosphärisch dichten Umfeld. Nun scheint die Geschichte ihrem pompösen Ende näher zu kommen. Mit Paukenschlägen habe ich die rasanten Entwicklungen verfolgt und glaubte jede Sekunde, dass Albert aus einem irren Traum erwachen würde. Aber dem war nicht so. Der Autor hatte einfach eine faszinierende Idee seines Gehirns für Voll genommen und umgesetzt. Ich bin begeistert. Ein Buch, das sich selbst stetig übertroffen hat!

Mein Fazit:
Eine Liebesgeschichte ohne abgedroschene Floskeln. Eine magische Reise ohne phantastische Fabelwesen. Ein hoch komischer Roman ohne flache Witze. Die perfekte Mischung ohne Einwände ~ 5 Krümel ~
Jimmy

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