::Rezi:: Ein ganz neues Leben von Jojo Moyes

IMG_6929Ein ganz neues Leben
Autor: Jojo Moyes
Verlag: Wunderlich (24.09.2015)
ISBN: 9783805250948
Fester Einband 528 Seiten
Genre: Gegenwartsliteratur
Sprache: deutsch
Reihe: Band 2 (Ein ganzes halbes Jahr)

Meine Meinung:

Ich finde Jojo Moyes Schreibstil einfach fantastisch. Sie kann schreiben was sie will, das Buch wird zum Pageturner. Wahrscheinlich könnte sie sogar das Telefonbuch abschreiben und es würde toll werden… Ich hoffte also, dass auch Ein ganz neues Leben zum Pageturner wird und genauso war es dann auch. Die Story beginnt schon gleich sehr ereignisreich, denn Lou stürzt betrunken vom Dach und alle denken, sie wollte sich das Leben nehmen. Wir erfahren, wie Lou in Europa herum gereist ist, aber sich an keinem Ort wohl gefühlt hat. Wie sie nach England zurück kommt und wie schwer die Trauer um Will auf ihr lastet. Wie sehr sie auch 18 Monate später noch immer unter dem Verlust leidet. Ich konnte das sehr gut nachvollziehen und auch wenn man Lou gerne sagen möchte, dass sie noch jung ist und dass ihr die Welt offen steht, so konnte ich doch sehr gut verstehen, dass sie orientierungslos und verlassen vor sich hin lebte. Lou wartet. Wartet, dass es besser wird. Das der Schmerz nachlässt und sie endlich wieder Leben kann.

“Fuck you, Will”, flüsterte ich. “Fuck you dafür, dass du mich verlassen hast.” S. 19

Ihre Familie ist ihr leider keine große Hilfe. Ihre Schwester ist sehr direkt und hat kein Verständnis für Lous Trauer und ihre Eltern befinden sich in einer Ehekrise, die zugegebenermaßen etwas überzogen wirkte. In einer Selbsthilfe Gruppe “Weiterleben” findet Lou Trost.

Und dann hält das Leben für Lou auch noch eine Überraschung bereit mit der ich so nicht gerechnet hätte, die ich Euch aber hier auch nicht verraten will. Auch diese “Idee” ist nicht bahnbrechend und total neu, aber sie war ein kleiner Schock. Leider ist diese Überraschung nicht immer leicht zu ertragen und stellenweise fand ich diese sogar sehr, sehr nervig, aber sie hat Lou ebenfalls noch einmal ein bisschen geholfen aus ihrem tiefen Tal der Tränen zu gelangen.

Du solltest hier sein, Will, erklärte ich ihm in Gedanken. Das wär deine Aufgabe gewesen.” S. 205

Das Buch ist natürlich nicht zu vergleichen mit Ein ganzes halbes Jahr. Es ist nicht so dramatisch und auch nicht so berührend, wie sein Vorgänger. Es ist kein Knallerbuch, das jeder lesen sollte. Aber wenn man Fan von Lou und Will ist, dann ist es eine schöne Geschichte. Ich mochte diese Fortsetzung auch wenn es natürlich längst nicht an seinen Vorgänger herankommt.

Das Buch ist aus Lous Sicht geschrieben, was es einfacher macht ihre Gefühle zu verstehen und ihr Handeln nachzuvollziehen.

Das Ende ist noch einmal etwas zu dramatisch, was meiner Meinung nach auch nicht unbedingt notwendig gewesen wäre. Trotzdem, wie ich schon oben erwähnte ist auch Ein ganz neues Leben ein Pageturner und die 528 Seiten lesen sich in einem Rutsch.

Fazit:

Eine schöne Fortsetzung, auch wenn ich diese nicht unbedingt gebraucht hätte. Ich habe es genossen, noch einmal von Lou zu lesen. Und das Jojo Moyes packend und mitreißend schreiben kann, das beweist sie mit diesem Buch einmal mehr.
4sterne


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