Nachdem ich am Wochenende ja von einer lieben FB-Freundin aus einer Nachbarstadt tollen Bärlauch aus ihrem biologischen Garten bekommen habe, stand diese Woche ganz im Zeichen des Bärlauches.
Mal davon abgesehen, dass es ihn aufgrund seiner Eigenschaften auf den menschlichen Organismus das ganze Jahr über geben müsste wie hier im Link nachzulesen, schmeckt er einfach hervorragend. Ich mag diesen knoblauchigen Geschmack ohne die Geruchsfahne 5m gegen den Wind.
Aber zurück zum Wesentlichen! Was gab es also dieses Woche alles auf unseren Tellern.
Als Basis für den Vorrat und den sofortigen Genuss wurde zuerst ein Bärlauchpesto zusammen gerührt.
Bärlauchpesto “Casa mia”
im Original in meinem letzten Eintrag hier: Alles Bärlauch
- 100g Bärlauch
- 50g Mandelsplitter
- 1 Knoblauchzehe
- Olivenöl
- 1 Prise Salz
Bärlauch, Mandelsplitter, Knoblauch und Olivenöl (unbedingt ein hochwertiges verwenden, aber das ist ja eh klar) werden mit dem Zauberstab oder einem Standmixer fein gehäckselt. Mit der Menge des Olivenöles lässt sich wunderbar die Konsistenz des Pesto steuern. Zum Schluss wird mit Salz abgeschmeckt. Auf die Zugabe von Parmesan verzichte ich ganz bewusst. Der Käse kommt später bei der Verwendung dazu. Dadurch wird das Pesto länger haltbar. Ich bevorzuge auch Mandeln gegenüber Pinienkerne. Diese schmecken mir zu lätschig, schlabbrig. Die Mandelkernen geben einfach mehr Biss in das Pesto.
Ich gebe das Pesto in kleine Marmeladegläschen und friere es ohne Kochen sofort ein. So habe ich mindestens ein halbes Jahr immer frisches Pesto wenn der Gaumen danach ruft.
Die vielen Knospen die sich zwischen dem Blätterwald versteckten habe ich in Salattunke ohne Öl eingelegt. Mal schauen wie diese nach einigen Wochen schmecken.
Weiter ging es dann am Sonntag mit meinem frischen Pesto
Lachs mit Bärlauchkruste auf Bärlauchrisotto
Das Rezept dazu ist fast nicht erwähnenswert, da es sich von alleine ergibt.
Risotto ganz normal wie immer köcheln. Ich habe hier dieses Mal meinen toscanische Reis verwendet, also keinen Rundkornreis. tut aber dem Geschmack keinen Abbruch.
Zum Schluss wird dem Risotto mit dem Schlag Butter eine gute Portion fein geschnittener Bärlauch untergerührt.
In der Zwischenzeit kann man sich, neben dem regelmäßigen rühren des Risotto, dem Lach widmen. Dieser wird in der Pfanne bei mittler Hitze auf beiden Seiten für 2 Minuten angebraten. Anschließend die Oberfläche leicht salzen und mit einer Schicht des Bärlauchpesto bestrichen. Hier ist es gut, dass kein Käse im Pesto ist. Ich finde, das würde auf dem Lachs nicht harmonieren. Dafür ist er reichlich im Risotto.
Die Pfanne mit dem bestrichenen Lachs kommt dann für ca 20-25 Minuten in den Backofen. Dieser ist auf 110°C vorgeheizt. So gart der Fisch zart weiter und bleibt wunderbar glasig.
Dazu gab es einen frischen Kopfsalat mit einigen Bärlauchknospen.
Einfach und wunderbar, ein perfektes Sonntagsessen mit wenig Aufwand!
Wochentags wird es einfacher, aber trotzdem geschmacksintensiv. :)
Bärlauch-Kartoffelsuppe
Hier mal ganz einfach auf die Schnelle, Fastfood!
Kartoffeln schälen, in kleine Schnitze schneiden und in einen Topf mit Wasser geben. Topf zum Kochen bringen, eine 1/2 kleingehackte Zwiebel dazu und Gemüsebrühpulver, hier selbstgemacht. Jetzt solange garen bis die Kartoffelstücke weich sind.
Anschließend mit dem Kartoffelstampfer fein drücken. Evtl. noch etwas Wasser zugeben um die gewünschte Konsistenz zu erreichen.
Zum Abschluß kommt noch 1 EL Schmand oder Saure Sahne und feingeschnittener Bärlauch dazu. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und ab in die Teller. Ein Klecks Bärlauchpesto in die Mitte und Voila!
Weiter geht es mit einer
Bärlauchtarte
Da wochentags ausgiebiges Kochen doch eher selten zeitlich möglich ist, habe ich für dies Tarte einen 3-Minuten-Blitz-Mürbeteig verwendet. Gefunden habe ich diesen übrigens bei meiner FB-Freundin Mailys, die einen tollen Blog voller französischen Leckereien betreibt.
Der Teig ist wirklich in ein paar Minuten zusammengeknetet.
Zutaten:
- 200g Mehl
- 6 cl (3 Schnapsgläser) Olivenöl
- 8cl kaltes Wasser
- 1 Prise Salz
Alles zusammen in eine Schüssel geben und kurz mit dem Rührlöffel vermengen. Mit den Fingern weiter zu einer Teigkugel kneten und in den Kühlschrank stellen.
Jetzt zu Füllung
- 3 Eier
- 2 EL Schmand (ich habe hier Russischen Schmand bekommen – klasse!)
- 1-2 EL Quark
- 1 Prise Salz
- 1 Prise gemahlene Chilischoten
- Pfeffer
Alles mit einer Gabel gut verrühren.
4 Scheiben rohen Schinken in kleine Würfel schneiden.
Der Teig (darf auch 1-2- Stunden im Kühlschrank ruhen) jetzt auf die Größe der Tarteform ausrollen. die Form damit auskleiden und den Boden mit der Gabel ein paarmal einstechen.
Nun die Eiermischung darauf schütten. Die Schinkenwürfel darauf verteilen. Ebenso ca 2-3 Esslöffel etwas geriebenen Käse.
Obenauf werden dann nach Lust und Laune sowie künstlerischen Ansprüchen ganze Blätter vom Bärlauch gelegt.
So kommt die Tarte in den auf 190°C vorgeheizten Ofen. Nach ca 40 Minuten belibt nur noch: Mit einem frischen Salat zusammen genießen!
Heute zum Abschluß habe ich mich dann beim Konditormeister bedient, bei Martin Schönleben. Er hat auf seinem Blog eine Bärlauchbroschüre zum Download zusammengestellt. Martin kann nicht nur tolle Törtchen und bayerisches Traditionsgebäck, sondern auch Bärlauch. Schaut euch bei dieser Gelegenheit mal auf seinem Blog um.
Meine Bärlauchtaschen mit “Blitz”-Blätterteig
Auch hier gab es wieder einen Blitzteig, Blätterteig nach Mailys. Du erinnerst dich…. ein toller französcher Blog.
Mein Lieblingsblätterteig, vielseitig für Süß- und Herzhaftes verwendbar. Da braucht es die ganze zeitintensive Falt- und Schichtaktion nicht. Einfach, unkompliziert und geschmacklich klasse.
Für die Füllung habe mich dann bei Martin inspiriert und bedient.
Meine Zutaten für 9 Taschen:
- Bärlauch
- 50g roher Schinken
- 1/2 Zwiebel
- 20g Sahne
- 25g Schmand
- 1 Eigelb
- 30g Fetakäse
- Salz, Pfeffer, Muskatnuss
- 1 Eigelb
- 1 EL Wasser
Zubereitung:
Schinken und Zwiebeln kleinwürfelnd und in etwas Olivenöl anbraten. Würzen, dann mit der Sahne aufgießen und aufkochen lassen. Jetzt Eigelb, Schwand unterrühren. Pfanne beiseite stellen. Den Bärlauch fein hacken und zusammen mit den zerkrümelten Fettkäse mit der Sahne-Schinkenmischung gut vermischen.
Dann wird der über Nacht gut durchgekühlte Blätterteig ausgerollt und in 9 mehr oder weniger gleichmäßige Quadrate geschnitten. Nur keine Doktorarbeit daraus machen!
Das Eigelb mit dem Wasser verrühren und jeweils 2 Seiten der Teigquadrate damit einstreichen. Auf jede Platte einen guten TL der Bärlauchfüllung geben, einklappen und die Kanten gut zusammendrücken.
In der Zwischenzeit wurde der Backofen auf 210° C erhitzt. Die Teigdreiecke auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen und die Oberfläche mit dem Rest der Ei-Wassermischung bestreichen.
Ca 15 Minuten backen. Nach der Hälfte der Backzeit habe ich den Ofen auf 190°C zurückgeschaltet.
Und so sehen sie aus wenn sie frisch aus dm Hitzebad befreit werden.
Buonissimo!
Meine, nicht neue Erkenntnis, der Woche: Bärlauch ist ein tolles Kraut!
Und jetzt freue ich mich auf den Mai mit tollen Spargelgerichten. Ich bin selbst gespannt, was so alles mit diesem edlen Stangen auf meinem Teller landet.
Schau vorbei und hol dir Appetit und Inspiration.
Buon appetito
Werner
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