Rezension zu Ein ganzes halbes Jahr von Jojo Moyes

MoyesJojo_Einganzesh_erschienen bei: Rohwolt
ISBN:978-3499267031
Originaltitel: Me before you
erschienen: 21. März 2013
Seiten: 512 Seiten [broschiert]
UVP: 14,99 EUR

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Klappentext: 

Louisa Clark weiß, dass nicht viele in ihrer kleinen Heimatstadt ihren leicht exzentrischen Modegeschmack teilen. Sie weiß, dass sie gerne als Kellnerin arbeitet und dass sie ihren Freund Patrick eigentlich nicht liebt.
Sie weiß nicht, dass sie schon bald ihren Job verlieren wird und wie tief das Loch ist, in das sie dann fällt.
Will Traynor weiß, dass es nie wieder so sein wird, wie vor dem Unfall. Und er weiß, dass er dieses neue Leben nicht führen will.
Er weiß nicht, dass er schon bald Lou begegnen wird.
Eine Frau und ein Mann. Eine Liebesgeschichte, anders als alle anderen. Die Liebesgeschichte von Lou und Will.

Meine Meinung:

Ein ganzes halbes Jahr ist eines dieser Bücher, bei dem es mir gar nicht so leicht fällt eine Rezension zu schreiben. Nicht weil das Buch nur "nett" war, sondern weil ich mit meiner Rezension dem Buch gerecht werden möchte. 

Bei dem Inhalt dieses Buchs handelt es sich nicht, wie man vllt. nach dem Klappentext denken könnte, um eine Romantische, typische Liebesgeschichte mit einem kleinen Hauch Dramatik. Eher trifft der Satz:" eine Liebesgeschichte, anders als alle anderen." ganz genau auf dieses Buch zu. 

Und an dieser Stelle ein kurzer Hinweis, denn ich werde nun einen kleinen Spoiler einfügen was ich normal ungern mache. Aber ich denke hier sollte ich eine Ausnahme machen, denn nicht jeder Leser erwartet nach dem Klappentext, das er mit so einem Thema, welches die Autorin hier als Schwerpunkt gewählt hat, konfrontiert wird. Und ich denke das die Thematik die hier aufgegriffen wird für den ein oder anderen ein Kriterium ist ob er dieses Buch lesen möchte oder nicht. Denn es geht um den gewählten und begleiteten Freitod. 

Louisa ist 27, lebt in einer englischen Kleinstadt, wohnt  mit ihrer Schwester und ihrem Neffen, bei Ihren Eltern und ist seit 7 Jahren in einer Beziehung. Ein Leben das für den ein oder anderen als "langweilig" bezeichnen würde. Doch Lou scheint damit zufrieden zu sein. Zumindest hat sie sich nie darüber Gedanken gemacht, ob es anders sein könnte. 

Will der gut aussehende, sportliche, ehrgeizige und abenteuerlustige Mann, wird durch einen Unfall Querschnittsgelähmt und ist seit dem an den Rollstuhl gefesselt. Seit diesem Unfall ist Will täglich auf die Hilfe anderer Menschen angewiesen und er weiß, das er dieses Leben so nicht mehr länger als ein halbes Jahr leben will. 

Als Lou ihren Job im Cafe verliert, wird bekommt sie die auf ein halbes Jahr begrenzte Stelle als Wills Pflegerin. Ein Job von dem Lou nie gedacht hätte, das er (das Will) sie und ihr Leben in einem ganzen halben Jahr so verändern würde. 

Nach einem nicht so einfachen Start, schafft Lou es das Will sich ihr öffnet und sie Freunde werden. Doch dann erfährt Lou warum die Stelle auf ein halbes Jahr begrenzt ist:" Will möchte nach diesem halben Jahr zu Dignitas in die Schweiz um sein Leben zu beenden. Nachdem Lou diese Nachricht und diesen Schock verdaut hat, macht sie es sich zur Aufgabe Will davon abzubringen und ihn zu überzeugen das sein Leben immer noch lebenswert ist.

Ich konnte dieses Buch einfach nicht aus der Hand legen. Von Kapitel zu Kapitel habe ich zusammen mit Lou, Will und das Leben mit seinem Handicap besser kennen gelernt. Habe beobachtet wie Will es geschickt geschafft hat Lou´s Leben zu verändern und habe von Kapitel zu Kapitel mehr Angst vor dem Ende des ganzen halben Jahres bekommen. 

Besonders gefallen haben mir zum einen die kleinen Wortgefechte die sich zwischen Will & Lou entwickeln, denn sie haben mich immer wieder zum lächeln und schmunzeln gebracht. Und zum anderen die Art wie die Autorin diese Geschichte zusammen gesetzt hat. Durch kleine kurze Kapitel in denen auch einmal auf die Sichtweisen von z.B. Wills Vater und Wills Mutter umgeschwenkt wird, bekommt man eine Art 360 Grad Blick auf alle Beteiligten, Seiten und Meinungen die es in diesem Roman gibt. Was dazu führt, das Jojo Moyes einen nicht in eine Schublade zwängt die nur eine Meinung über das polarisierende Thema "Freitod" zulässt. 

Mich hat dieser Roman von Jojo Moyes beeindruckt, berührt, zum nachdenken gebracht und ja ...er hat mich auch zum lächeln gebracht. Ebenfalls hat mich die Autorin in eine Zwickmühle gebracht, denn einerseits finde ich diesen Roman wundberbar geschrieben, aber gleichzeitig kommt bei mir das Gefühl auf das "wunderbar" nicht der richtige Ausdruck is. 

Auf jeden Fall ist es aber ein Buch, das den Leser so schnell nicht los lässt.

Fazit: 

Ein wundervoll geschriebener Roman, der ein tiegründiges Thema auffasst und den Leser selbst nach dem letzten Satz lange nicht los lässt.

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