Rezension – William Horwood: Hyddenworld – Der Frühling

Rezension – William Horwood: Hyddenworld – Der Frühling

Leseprobe

Inhaltsangabe:

Verborgen vor den Augen der Menschen leben die Hydden in ihrer eigenen Welt. Und nur wenigen Menschen ist es gelungen, in die Welt der kleinen Wesen zu gelangen. Doch die Zeiten stehen schlecht. Die Friedensweberin Imbolc verbringt ihre letzten Tage mit der Suche nach der neuen Schildmaid, die das Volk der Hydden durch kriegerische Zeiten führen soll.

Zur gleichen Zeit wird eine Weissagung wahr, denn der Riesengeborene Jack flüchtet in die Welt der Menschen, um Jahre später wieder in seine Heimat zurückkehren zu können. Doch auch dort ist sein Leben in Gefahr, denn die Fyrd, Hyddenkrieger aus dem Osten, sind ihm auf den Fersen. Und so schickt Imbolc eine kleine Gruppe Hydden, die Jack beschützen sollen.

Bewertung:

Angezogen durch den Klappentext war ich sehr gespannt auf die geheime Welt der Hydden, der Welt, die parallel zu unserer Welt existieren sollte. Hyddenworld erweckt in mir Kindheitserinnerungen. Damals glaubte ich fest an eine Welt voll Zwergen, die heimlich durch unsere Gärten wandern und für uns die Arbeiten erledigen. Ganz so verhalten sich die Hydden nicht, auch wenn sie meiner Kindheitsvorstellung doch sehr nahe kommen.

Die Hyddenworld ist eine Parallelwelt, die für uns Menschen unsichtbar ist. Durch geheime Portale gelingt es wenigen Hydden und Menschen zwischen diesen Welten zu wandern. So gelangt man zum Beispiel von Birmingham nach Brum, der geheimen Stadt unter der Stadt. Die Hyddenwelt ist aber keinesfalls so verklärt, wie ich sie mir vorgestellt hatte, was im Nachhinein eine gute Sache ist, denn dadurch kommt die nötige Spannung auf: Die Hydden auf den vergessenen und verrosteten Plätzen unserer Welt, machen sich unsere Abfälle zu nutzen. Zudem leben sie unter der Herrschaft machtgieriger Verwalter, den Sinistral, die sich die Herrschaft durch Fyrdkrieger aus dem Osten sichern wollen.

Neben dem interessanten Schauplatz “Hyddenworld” finde ich auch die Geschichte stimmig. Eine alte Legende erwacht zum Leben, das Universum sieht sich einer niemals dagewesenen Bedrohung gegenüber, die nicht nur den Welt der kleinen Menschen bedroht und ein paar Helden machen sich auf die Suche nach dem Hydden, der das Ende abwenden kann. Sicherlich ist diese Story nicht neu, aber sie ist immer wieder interessant und wird von Horwood weitesgehend ansprechend umgesetzt. Allein die Legende selbst und der eigentliche Grund der Bedrohung sind mir noch nicht ganz klar. Dies mag aber auch daran liegen, dass “Der Frühling” der erste Teil der Fantasy-Triologie ist, und gewisse Geheimnisse noch im Verborgenen bleiben sollen.

So offenbart sich mir dann auch der Zweck und die Aufgabe einiger Figuren nicht wirklich. Imbolc bleibt mir bis zum Schluss ein Rätsel. Ganz verstehe ich ihre Aufgabe und ihre Daseinsberechtigung im Roman nicht. Auch ist sie für mich die am wenigsten greifbare Figur. Auch Katherine ist mir suspekt, dies mag daran liegen, dass mir der Charakter nicht sonderlich zusagt, zumal sie voraussichtlich noch eine tragende Rolle spielen wird. Jacks Entwicklung hingegen finde ich interessant, auch wenn er mir zu sehr ein Held ohne Fehler ist. Besonders gelungen finde ich hingegen die Hydden, die nur als Nebenfiguren auftreten. Bedwyn Stort ist eine Figur, die ich ob seiner Verschrobenheit nicht so schnell wieder vergessen werde. Für mich ist er der eigentliche Star in Hyddenworld.

Zum Schluss möchte sollen noch einige Gedanken zur Schreibweise geäußert werden: Horwood vermag es, eine glaubhafte Fantasywelt zu erschaffen, die spannend, interessant und nicht zu verklärt ist. Die Einbettung Hyddenworlds in die reale Welt ist so glaubhaft, dass man versucht ist, die Eingänge zur verborgenen Welt zu suchen. Die für mich zu naive Darstellung der Hauptcharaktere Jack und Katherine macht Horwood durch seine Nebendarsteller wieder wett. Zugänglich finde ich auch das gewisse Maß an Witz, was diesen Roman begleitet.

Fazit:

Ein weitesgehend gelungener Einstieg in eine neue Reihe, mit einem beeindruckendem Fantasy-Konzept, interessanten Nebenfiguren und einer Geschichte, die durchaus Potenzial besitzt. Man kann gespannt sein auf den zweiten Teil, der im Frühjahr 2013 erscheinen wird.

Daten:Rezension – William Horwood: Hyddenworld – Der Frühling

William Horwood: Hyddenworld. Der Frühling
Verlag: Klett-Cotta Verlag
ISBN: 978-3608946383
Seitenzahl: 527Erscheinungsdatum: 22.02.2012
Originaltitel: Hyddenworld. Spring


Bewertung:

Rezension – William Horwood: Hyddenworld – Der Frühling

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Zusatzinformationen

Autor

Rezension – William Horwood: Hyddenworld – Der FrühlingWilliam Horwood, geboren 1944 in Oxford, ist ein britischer Autor und Journalist. Mit seinem Buch »Stein von Duncton« wurde er international bekannt.

Weitere Informationen zum Autor finden sich hier.


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