[Rezension] Will & Will von John Green und David Levithan

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Grundinformationen
Autor? John Green und David Levithan
Wann erschienen? 2012
Sprache? Deutsch
Original? Will Grayson, Will Grayson
Reihe? -
Preis? 14,99€ (Hardcover)
Seitenanzahl? 375
ISBN? 978-3-570-16103-6
Verlag? CBT

Mit meinen eigenen Worten
Will lebt nach der Devise: Maul halten. Sich klein machen. Bloß nicht auffallen. Eigentlich sollte das auch so bleiben, doch leider hat er einen sehr schwulen, sehr großen besten Freund Tiny, der ihn auf einige Sachen aufmerksam macht. Außerdem ist da auch noch Jane, die plötzlich ziemlich attraktiv auf ihn wirkt...
Und dann gibt es auch noch Will Grayson zwei. Er ist depressiv, seitdem seit sein Vater ihn verlassen hat. Als der dann im Internet den Jungen Isaac kennenlernt, ändert sich vieles für ihn: Er wird wieder froh. Immer und immer wieder hofft er, dass er sich mit seinem Angebeteten treffen kann. Doch als er es kann, wartet eine schlimme Überraschung auf ihn...
Das UrteilJohn Green und David Levithan haben es mir schon mit dem Schreibstil schwer gemacht. Wer was schreibt, weiß ich nicht, aber beide Erzähler (also Will Grayson, der eigentlich ganz nette, dann Will Grayson, der depressiv ist) benutzen so viele unglaublich lange Bandwurmsätze! Dadurch habe ich mich oft durch die Seiten gequält. Ich persönlich hasse so was wie die Pest, kann aber auch sein, dass es jemanden von euch gibt, der so was mag.
S. 15Der Verkehr auf der Sheridan hält sich in Grenzen und ich gehe in die Kurven, als wäre mein Auto ein Indy 500, und wir hören meinen Lieblingssong von NMH, "Holland, 1945", und biegen dann rauf auf den Lake Shore Drive, wo die Wellen des Lake Michigan neben der Straße gegen die Felsbrocken schlagen; ich öffne das Fenster einen Spalt, damit die Windschutzscheibe nicht beschlägt, schmutzige, stechende, kalte Luft weht herein, und wie immer Liebe ich es, wie Chicago riecht - Chicago ist für mich Brackwasser und Ruß und Schweiß und ich liebe es.

Außerdem fand ich etwas fraglich, wieso, wer das auch immer schuld ist, bei Will Grayson zwei (man lernt ihn als zweites kennen) alles klein geschrieben wird.Dann kommt auch noch hinzu, dass mir etwas, was mir bei den beiden vorher schon aufgefallen ist, wieder eingetreten ist: Unglaubliche Gedankensprünge. Gerade zu Anfang denkt Will Grayson zwei über einfach unbelanglose Dinge nach und springt davon von dem Hund auf die Katz. Vielleicht ist das eine Art Markenzeichen von John Green/David Levithan? Ich habe wirklich keine Ahnung. Oft fallen auch die Beschreibungen wirklich ein bisschen merkwürdig aus, was man aber nach einer Zeit nicht mehr so schlimm findet. Ich finde das aber auch etwas komisch, da ich David Levithan eigentlich ziemlich gerne mag, so weit ich mich erinnern kann.
S. 32ich sage nicht "einen schönen tag noch". ich glaube, dass das eine der jämmerlichsten redewendungen ist, die jemals erfunden wurde. als hätte man die wahl, auch einen "hässlichen tag" zu wünschen oder einen "abscheulichen tag" oder einen "mir-doch-völlig-egal-wie-es-dir-geht tag". jedes mal wünscht man sich einen schönen tag. man muss. und daran glaube ich nicht. an schöne tage.

Dann muss ich aber auch zugeben, dass die Geschichte einfach nur schön war. Will Grayson und Will Grayson lernen sich durch einen Zufall kennen und Will Grayson zwei kommt sofort dem besten Freund von dem anderen Will Grayson, Tiny, näher. In seinem Fall handelt es von seinem Outing, sowie seinem ersten richtigen Freund. Tiny und er waren wirklich süß miteinander, weswegen mir der Lauf der Geschichte nicht sehr gut gefallen hat.Schön war es auf jeden Fall. Ich muss aber auch sagen, dass ich Will Grayson in vielen Sachen nicht verstehen konnte. Er ist depressiv und daher, denke ich, auch sehr schwer zu verstehen. Die, die das Buch gelesen haben, werden mir aber (denke ich) zustimmen, dass er seinem Glück wirklich davonrennt?
Tiny und Will sind später ein Paar. Es passiert nicht wirklich etwas pragmatisches, das Will dazu bewegen sollte, Schluss zu machen. Will denkt einfach nur er wäre nicht gut genug für Tiny und alles führt zum Anderen, bis die beiden sich trennen.
Auch bei Will Grayson eins geht es herauf und runter. Er hält sich anfangs an seine Regeln, dass er sich so klein wie möglich machen soll und bloß nicht auffallen möchte. Seine Annäherungsversuche Jane gegenüber fand ich einfach spannend, weil ich wissen wollte, wie es bei den beiden später mal ausgeht.Auch hier sieht es aber ziemlich gleich aus, wenn es um das Glück geht. Will will es anscheinend nicht, denn er rennt dem Glück genauso vor der Nase weg wie sein Namensvetter Will Grayson.
Man kann John Green und David Levithan zwar vieles nachsagen, aber nicht, dass sie ihre Charaktere nicht liebevoll gestalten würden. Ich hatte zwar, wie schon erwähnt, so meine Probleme mit den beiden Wills, kann aber trotzdem nicht sagen, dass sie mir nicht mit ihrem komischen Verhalten ans Herz gewachsen sind. Die beiden Autoren haben definitiv keine "normalen" oder stereotypischen Charaktere erschaffen, sondern welche, die einem durch ihre Verrücktheit auffallen. Genau das hat mir auch sehr zugesagt.
Mein FazitWill & Will ist zwar ziemlich turbulent, viel lässt sich über die Handlung aber nicht sagen. Es sind zwei ganz schöne Liebesgeschichten, die für mich aber noch etwas Raum nach oben gehabt hätten und denen auch das gewisse Etwas fehlt. Ich muss auch sagen, dass mich der Schreibstil viel zu sehr gehindert hat, als das ich dem Buch mehr als drei Herzen geben könnte.  Wer John Green und David Levithan jedoch (im Team) erfahrungsgemäß mag, sollte hier auf jeden Fall zugreifen.[Rezension] Will & Will von John Green und David Levithan

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