[Rezension] was vom Sommer übrig ist von Tamara Bach

[Rezension] was vom Sommer übrig ist von Tamara Bach
Autor: Tamara Bach
Titel: was vom Sommer übrig ist
Teil einer Reihe? Nein.
Gebundene Ausgabe: 137 Seiten
Verlag: Carlsen
ISBN-10: 3551582424
ISBN-13: 978-3551582423
Preis: 12,90€
Originaltitel: -
Genre: Realität; Jugendbuch
Themen: Verlust; Sommer; Mobbing; Einsamkeit; Freundschaft; Aufmerksamkeit; Trauerbewältigung
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[Rezension] was vom Sommer übrig ist von Tamara Bach"Aha, sieh an, wir haben heute also einen Gast", sagt er.
[Rezension] was vom Sommer übrig ist von Tamara Bach Es ist Sommer, die Sonne knallt auf die Erde und die siebzehnjährige Louise hat alle Hände voll zu tun. Nachdem sie in der Schule gemobbt wurde, will sie diesen Sommer unbedingt ihren Führerschein machen, wofür sie einige Nebenjobs annimmt, um sich etwas Geld dazu zu verdienen. Jeder Tag ist komplett durchgeplant bis sie schließlich die dreizehnjährige Jana zufällig auf einem Stromkasten sitzen sieht. Jana durchlebt eine schwierige Zeit und lebt in den Tag hinein, ohne jemanden, der auf sie Acht gibt. Ein ganz besonderer Sommer beginnt, in dem man alles sein kann und alles tun kann.
[Rezension] was vom Sommer übrig ist von Tamara BachDas wohl markanteste Merkmal des Buches ist der ungewöhnliche Schreibstil, der einerseits absolut präzise, andererseits aber voller Bedeutungen und doppelter Böden ist. Tamara Bachs Schreibstil ist einfach etwas ganz besonderes, sommerlich frisch, spritzt vor Jugendlichkeit und Ironie und dabei stört es kaum, dass er manchmal ein wenig verwirrend ist und dazu führt, dass man manche Sätze mehrmals lesen muss oder sich in der Situation erst einmal zurecht finden muss. Einziger Kritikpunkt: Nach 140 Seiten (und so kurz ist das Buch) ist man irgendwie auch froh, dass es zu Ende ist, denn sehr viel länger hätte mich der Schreibstil vermutlich genervt. Dennoch war es eine interessante Erfahrung und eine originelle Art einer Geschichte Leben einzuhauchen.
[Rezension] was vom Sommer übrig ist von Tamara Bach Manche Geschichten sind wie ein Soundtrack für den Sommer und "was vom Sommer übrig ist" ist eine besondere Mischung aus den Musikinterpreten Gisbert zu Knyphausen (für diejenigen als Vergleich, die ihn kennen) gepaart mit Clueso. Was dabei heraus kommt ist eine leise, sommerlich frische und schöne Melodie, die trotz ihrer Einfachheit unter die Haut geht und dem Leser Schweißtropfen ins Gesicht zaubert, um ihm gleich darauf wieder frischen Wind entgegen zu pusten. So dünn, wie das Buch ist, gleicht es auch in der Länge einem Song und ist daher eine angenehme Lektüre für heiße Tage, an denen man intelligent und tiefgründig unterhalten werden will. Wer nämlich glaubt, dass der Umfang der Seiten etwas mit dem Inhalt eines Buches zu tun hat, der sollte mal einen Blick in das sommerlich gelbe Buch werfen, denn Tamara Bach schafft es mit wenig Worten viel auszudrücken.
Was kann man erzählen über ein Buch, das nicht mehr als 140 Seiten umfasst und das man am allerbesten selbst erkunden muss? Vielleicht, dass es trotz der Kürze Gefühle sehr gut übermitteln kann und mit wenig Worten die Geschichte zweier Mädchen erzählt, die unterschiedlicher nicht sein könnten und zwar so, dass man beide Figuren schnell kennen und auch lieben lernt. Natürlich ist es schwer eine wirklich enge Bindung aufzubauen - das ist einfach nicht möglich, zumal man einfach zu wenig von ihnen erfährt. Dennoch hatte das Buch diese Bindung gar nicht nötig, denn irgendwie konnte man sich dennoch mit den Mädchen identifizieren. In den ironischen Einschüben und den Gedanken erkennt man sich einfach oft wieder. Da das Buch abwechslend aus der Sicht von Louise und Jana erzählt wird, ist auch der Schreibstil aus beiden Perspektiven ein wenig anders, sodass die Figuren auf eigenen beiden stehen und Wiedererkennungswert haben. Beide sind markante, interessante Charaktere und beide haben ihre eigenen Probleme, die im Laufe der Geschichte eine Entwicklung durchmachen.
[Rezension] was vom Sommer übrig ist von Tamara BachEine ganz besonders große Rolle in der Geschichte spielt die Familie und das Verhältnis von dieser zu den beiden Charakteren. Es geht um Vernachlässigung, Trauerbewältigung, Einsamkeit und dem Drang Aufmerksamkeit zu bekommen. Dennoch ist es schwer ein genaues Thema zu definieren und wenn man ehrlich ist, lässt auch der rote Faden auf sich warten, doch seltsamerweise hat mich das gar nicht gestört. Ich hab begonnen zu lesen und wusste nicht, wo es hinführen wird und auch als ich das Buch wieder zuklappte, wusste ich noch nicht ganz genau, wo ich angekommen bin. Das Ende ist zwar offen, sagt aber viel über die Figuren aus und war trotz der wenigen Informationen einfach schön.  Es ist auffällig schwer ein Buch zu rezensieren, dass so kurz ist wie "was vom Sommer übrig ist", dennoch gibt es einige Gründe diese Geschichte zu lesen, die ich an dieser Stelle einfach noch einmal kurz zusammenfassen möchte:
  • Es gibt keine Liebesgeschichte! Davon sollte es wirklich mehr Bücher geben. Absolut erfrischend.
  • Zwischenmenschliche Beziehungen spielen eine große Rolle und das Buch strahlt eine gewisse Wärme aus, die auch den Leser irgendwann erfasst.
  • Der Schreibstil! Eine tolle Mischung, absolut verwirrend, leicht ironisch, zum Schmunzeln und trotzdem immer auf den Punkt gebracht.
  • Das Buch ist quasi ein Soundtrack für den Sommer und unterhält nicht nur, sondern durchbricht die Oberfläche und geht tiefer, als ich es von der kurze Seitenzahl erwartet hätte.
Die Geschichte ist einfach sehr schön für zwischendurch, auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass manche Ansätze noch weiter ausgeführt werden, sodass man einen noch tieferen Einblick in die Leben der beiden Mädchen erhält. Gerne hätte ich mehr über die Hintergründe erfahren, um zu wissen, warum gewisse Dinge geschehen sind. Teilweise habe ich mich gefragt, ob da nicht irgendetwas fehlt und zurückgeblättert, in der Hoffnung, dass da noch irgendetwas stehen würde. Wer also langfristig in einer Geschichte versinken und mehr erfahren will, könnte hier so seine Probleme bekommen. Das ist auch einer der Gründe, warum das Buch keine fünf Herzen bekommt. Mir hat da einfach dieses "Mehr" gefehlt. Ansonsten hatte ich aber ein paar schöne Stündchen mit der Geschichte, ein paar Tränchen hier und da, dieses sommerliche Gefühl und den Geschmack von Erdbeereis auf der Zunge.
[Rezension] was vom Sommer übrig ist von Tamara BachDas, was von der Geschichte übrig ist sind einige Erinnerungen an das sommerliche Gefühl auf meiner Haut, an den besonderen, außergewöhnlichen Schreibstil und an die zwei Figuren, die mich auf ihrer (für mich) kurzen Reise durch einen Sommer begleitet haben und mit mir ihr Schicksal geteilt haben. Mit wenigen Worten gelingt es Bach viel Geschichte und Gefühle zu vermitteln, obwohl einiges doch auf der Strecke blieb und ich mir das ein oder andere Kapitel mehr gewünscht hätte. Das Sprichwort "In der Kürze liegt die Würze" hat Tamara Bach gut ausschöpfen können, auch wenn da noch viel Potenzial vorhanden gewesen wäre. Eine schöne Geschichte für sommerliche Tage und widersprüchliche Gefühle. Von mir gibt es dafür eine (fast) uneingeschränkte Leseempfelung und...
[Rezension] was vom Sommer übrig ist von Tamara Bach
[Rezension] was vom Sommer übrig ist von Tamara Bach[Rezension] was vom Sommer übrig ist von Tamara BachTamara Bach wird 1976 in Limburg an der Lahn geboren. Sie studierte in Berlin Englisch und Deutsch auf Lehramt. 2002 wurde ihr Buch "Marsmädchen" als noch unveröffentlichtes Manuskript mit dem Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreis ausgezeichnet und erhielt außerdem 2004 den Deutschen Jugendliteraturpreis. Weitere Bücher und Auszeichnungen folgten. "Was vom Sommer übrig ist", ist ihr neuster Roman. Heute lebt und schreibt Tamara Bach in Berlin. [via Lovelybooks]
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Für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplares bedanke ich mich recht herzlich bei
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