Rezension: Wahn - Stephen King

Rezension: Wahn - Stephen King

© Random House

Wahn| Stephen King |

Verlag: Heyne Verlag 2009

Seiten: 912 ISBN: 9783453433434

MEINE BEWERTUNG 

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Duma KeyDurch einen furchtbaren Unfall wurde Edgar Freemantles Leben auf den Kopf gestellt. Er zieht sich auf die einsame Insel Duma Key in Florida zurück, wo er in der Malerei Abwechslung sucht. Die Insel verströmt einen dämonischen Bann, der Edgars Bildern unheimliches Leben einhaucht. 

„Wahn“ ist ein unheimliches Meisterwerk des unbestrittenen King of Horror. Stephen King vereint dämonische Atmosphäre und die urtümliche Macht des Bösen zu einem grauenvollen Inselaufenthalt.

Im englischen Original wurde dieses Werk als „Duma Key“ veröffentlicht. Dabei handelt es sich um den Namen der Insel am Golf von Mexiko. Meiner Meinung nach trifft zwar „Wahn“ die Grundstimmung, wenn es um Edgars Malerei geht, aber der Name „Duma Key“ verströmt die Unheimlichkeit, die sich durch die Seiten zieht.

Edgar war einmal erfolgreicher Bauunternehmer, bis ihn ein verheerender Unfall fast das Leben gekostet hat. Ein Arm ist amputiert, eine Hüfte zertrümmert und infolge seiner Genesung haben sich die Prioritäten verschoben, was ihn auf Duma Key in Florida treibt.

Der Leser ist bei dem Unfall und dem schwierigen Heilungsprozess dabei. Edgar hat durch das Unglück nicht nur einen Arm eingebüßt, sondern kämpfte sich auch geistig zurück ins Leben. Aufgrund einer schweren Kopfverletzung verheddert sich seine Ausdrucksweise, die Emotionen kontrollieren ihn, und das Gefühl absoluter Hilflosigkeit macht sich in Geist und Körper breit. 

Auf Duma Key angelangt streift er sein altes Leben ab. Er verliert sich in der längst vergessenen Leidenschaft der Malerei und lässt anhand seiner Bilder das unheimliche Wesen der Insel auferstehen. Und dieser dämonische Zug wird nicht nur für ihn zur Gefahr.

Ich finde es schwierig, zu diesem Buch eine Rezension zu schreiben, weil es derart viele Eindrücke zu vermitteln gilt. 

Von der Insel Duma Key habe ich schon kurz erzählt. Sie ist eine isolierte Ausnahmeerscheinung im touristischen Gewimmel Floridas. Einsame Strände, rar gesäte Häuser und eine üppige Vegetation - wie sie gar nicht zur Gegend passt - prägen die Landschaft. An und für sich ein perfekter Ort, um sich künstlerisch zu betätigen und Bilder zu malen. Wenn nicht diese merkwürdig-befremdliche Stimmung mitschwingt, die auf der ganzen Insel herrscht.

Edgar ist ein vielschichtiger Charakter, der in seinem alten Leben als Selfmademan Karriere machte. Obwohl die Ehe gescheitert und der Unfall ein extremer Wendepunkt ist, konzentriert er sich auf die positiven Seiten, und nimmt die Herausforderung tapfer an. Obwohl er heimlich an den Ausstieg denkt, weil das die einfachere Wahl zu sein scheint. 

Allerdings ist Edgar auf Duma Key nicht ganz allein. Rasch findet er in Wireman einen Freund, der ihm die Augen für die Merkwürdigkeiten seiner Umgebung öffnet. Gemeinsam gehen die beiden älteren Männer den Kampf gegen das dämonische Wesen an.

Stephen Kings Feingefühl für Horror basiert auf geduldiger Langsamkeit, die in diesem Roman die Grundlage ist. Edgar verunfallt, kommt auf der Insel an, beginnt mit der Malerei - und nach und nach zieht die Gruselstimmung ein. Was beklemmend anfängt, wird zusehends düsterer, bedrohlicher und breitet sich schließlich zu einer fesselnden Unheimlichkeit aus, die über jede einzelne Seite zieht. 

Ich habe diesen Roman als beeindruckende Mischung aus Kings „Love“ und „Es“ empfunden. Diesmal sind es ältere Herrschaften, die ungemein gut zum Senioren-El-Dorado Florida passen, und sich der gruseligen Atmosphäre beugen sowie dem Bösen entgegentreten. Dabei schafft King ein schauriges Ambiente und wahre Horror-Momente, die den Leser an die Geschichte bannen. 

Die facettenreichen Hintergründe, egal ob sie den Kern der Charaktere entspringen oder die Basis für die Handlung des Romans sind, werden tiefgründig und in diversen Grautönen aufgearbeitet, die mich absolut fasziniert haben.

Ich weiß nicht, ob man „Wahn“ lesen sollte, wenn man Stephen Kings Stil nicht kennt. Es dauert, es braucht Zeit, ist aber im Endeffekt schaurig und ergreifend, sodass die Geschichte lange nachhallt.

Mit „Wahn“ habe ich erneut einen großartigen Roman des Meisters gelesen, und denke, dass er anderen geneigten Lesern ebenso tiefgreifenden Horror beschert.

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