Autor: Ursula PoznanskiTitel: Die VerratenenTeil einer Reihe?: Ja, erster Teil (Die Verratenen #1)Seitenzahl: 464 SeitenVerlag: Loewe VerlagISBN: 978-3-7855-7546-8 Preis: 18,95€ [Hardcover] 14,99€ [eBook]Genre: Young Adult, Thriller, DystopiaVeröffentlichung: 2012Altersempfehlung:14 – 17 JahreLeseprobe
Inhalt:
Sechs Studenten, die zu den besten gehören, die das System all die Jahre auf ihrer Seite hatten. Doch plötzlich verändert sich alles. Sie werden für etwas verdächtigt, das sie nicht begannen haben, und bevor sie recht wissen, wie ihnen geschieht, befinden sie sich auf der Flucht. Doch egal wo sie hinkommen: alle wollen ihren Tod.Aufmachung:
Ich finde das Cover recht schön, auch wenn es jetzt nicht so viel dazu zu sagen gibt. Vorne sieht man ein Blatt, auf dem Buchrücken – wahrscheinlich – Bienenwaben, alles allerdings in schwarz-weiß, was auf die Welt anspielt, in der die Protagonisten leben.Aufbau, Schreibstil und Perspektiven:
Das Buch ist in 33 Kapitel unterteilt, die im Verlauf des Buches immer ein bisschen länger werden, jedoch nie zu lange werden.Der Schreibstil der Autorin lässt sich flüssig lesen. Sie benutzt keine schweren, mehrfach verschachtelten Satzkonstruktionen, sondern schreibt jugendgerecht. Ebenso finden sich keine schwierigen Ausdrücke in der Geschichte.
Das Buch ist aus der Sicht von Ria in der Ich-Form geschrieben. Das ist auch der Grund, warum die Geschehnisse häufig direkt mit Rias Gedanken verwoben sind, was einem der Protagonistin und ihrer Gedankenwelt sehr nahe bringt.
Meine Meinung:
Auch wenn „Die Verratenen“ definitiv kein schlechtes Buch ist – ganz im Gegenteil -, hätte ich mir doch mehr davon erwartet.Die Protagonisten sind allesamt vielschichtige Charaktere, die man erst nach und nach ergründen kann bzw. aus denen man manchmal selbst am Ende noch nicht schlau geworden ist. Letzteres ist nicht negativ zu verstehen, denn so können einen die Protagonisten immer wieder von neuem überraschen und man kann nie mit Sicherheit sagen, wie die Geschichte nun weiter geht.Sehr interessant finde ich, die besonderen Namen, die die Autorin den Protagonisten – besonders denen aus den Sphären - gegeben hat. Sie setzen sich teilweise aus Namen berühmter Wissenschaftler oder Politiker zusammen, was ich eine spannende Idee finde und mir wirklich gut gefällt.Ria – oder mit ganzem Namen Eleria - ist mir sehr sympathisch, wirkt sie doch so authentisch und verstellt sich dem Leser gegenüber nicht, so wie die anderen Protagonisten. Bei ihr weiß man – als einzige – immer woran man ist, was doch bei den ganzen Intrigen und Lügengespinsten, die sich durch die ganze Geschichte ziehen, sehr angenehm ist.
„Mein Name ist Eleria. Ich bin achtzehn Jahre alt, Vitro Klasse 1, gereiht auf die Nummer 7. Mein Schwerpunkt liegt auf Kommunikation und Rhetorik. Ich bin Opfer einer Intrige.“ - S.165
Die Idee, auf die die Geschichte aufgebaut ist, finde ich sehr interessant. Ein Thriller angesiedelt in der Zukunft, in einer Welt, die uns fremd und doch nah zugleich ist und die uns ein erschreckendes Zukunftsbild abliefert. Rasant führt die Autorin den Leser durch die Geschichte, immer wieder stolpert man über Lügengespinste, die einen in Atem halten. Jedoch, und jetzt kommt das einzige, was mir an diesem Buch nicht gefallen hat, konnte mich die Geschichte nie wirklich packen. Immer blieb ich nur ein unbeteiligter Zuschauer, konnte nie ganz in die Welt von Ria eintauchen, die Geschichte nie genauso atemlos wie sie mit ihr miterleben.
Das Ende des Buches ist sehr offen, ein wahrer Cliffhanger. Der Leser wird quasi im Nichts zurückgelassen. Kaum eine Frage wird beantwortet, die meisten offen gelassen.
Mein Fazit:
„Die Verratenen“ eine Thriller, der in einer erschreckenden Zukunft spielt, voller Intrigen und Lügen, die den Leser in Atem halten, mit Protagonisten, die man nicht so leicht durchschauen kann und die eine immer wieder überraschen. Für mich ein Buch, das man auf jeden Fall gelesen haben sollte, wenn es auch nicht perfekt ist.Mein Bild im Kopf:
Ich rannte und rannte. Die Kälte schnitt mir mit scharfen Klingen in die Haut, stach tief in mich ein, schickte tausende kleine Splitter in meine Lunge, die jeden Atemzug zu einem Höllentrip machte. Und doch lief ich immer weiter. Denn es ging um mein Leben. Wenn ich nicht sterben wollte, musste ich einfach immer weiter laufen. Es ging nicht anders. Und wenn ich stolpern sollte, wenn ich irgendwann nicht mehr die Kraft finden würde, weiterzulaufen, wäre ich tot.Die Autorin:
© Doris Bretterbauer
Ursula Poznanski, geboren in Wien, studierte sich einmal quer durch das Angebot der dortigen Universität, bevor sie nach zehn Jahren die Hoffnung auf einen Abschluss begrub und sich als Medizinjournalistin dem Ernst des Lebens stellte. Nach der Geburt ihres Sohnes begann sie Kinderbücher zu schreiben. Ihr Jugendbuchdebüt Erebos erhielt zahlreiche Auszeichnungen (u. a. den Deutschen Jugendliteraturpreis) und machte die Autorin international bekannt. Inzwischen ist sie eine der erfolgreichsten Jugendbuchautorinnen Deutschlands und schreibt zudem Thriller-Bestseller im Erwachsenenbuch. Sie lebt mit ihrer Familie im Süden von Wien. [Quelle: Loewe Verlag]