Daten:- Seiten: 288
- Autor: Jay Asher
- Verlag: cbt (20. September 2010)
- Sprache: Deutsch
- ISBN-10: 3570307344
- Preis: Ca. 9,99€
Inhalt:Die Stimme der Toten, ein Ruf nach Leben
Als Clay Jensen aus der Schule nach Hause kommt, findet er ein Päckchen mit 13 Kassetten vor. Er legt die erste in einen alten Kassettenrekorder, drückt auf „Play“ – und hört die Stimme von Hannah Baker. Hannah, seine ehemalige Mitschülerin. Hannah, für die er heimlich schwärmte. Hannah, die sich vor zwei Wochen umgebracht hat. Mit ihrer Stimme im Ohr wandert Clay durch die Nacht, und was er hört, lässt ihm den Atem stocken. Dreizehn Gründe sind es, die zu ihrem Selbstmord geführt haben, dreizehn Personen, die daran ihren Anteil haben. Clay ist einer davon ... (Quelle)
Meinung:
Aufgrund einer wunderbaren Video-Rezension von Kossi musste ich mir dieses Buch unbedingt besorgen. Während arme, unschuldige Bücher auf meinem SuB versauern habe ich das Büchlein schlechten Gewissens einfach dazwischengeschoben. Glücklicherweise hatte ich es an einem Abend durch.
Da wären wir auch schon bei der Magie dieses Werkes: Der Leser muss einfach wissen wieso Hannah sich umgebracht hat - der absolute Pageturner. Wäre die Idee schlechter umgesetzt (und es ist alles Andere als schlecht umgesetzt), so wäre höchste Spannung trotzdem garantiert.
Der Hauptcharakter Clay rückt aufgrund von Hannahs Erzählungen ziemlich in den Hintergrund und wirft nur ab und an Erinnerungen oder Kommentare ein oder wechselt den Ort. Er wird von Hannah als ein ruhiger, eher schüchterner aber herzensguter Mensch beschrieben und so kommt er auch rüber. Deswegen fuchst den Leser natürlich die ganze Zeit die Frage: Warum ist er auf Hannah Bakers Liste?
Der Stil hätte mich Anfangs fast vom Kauf abgehalten (was ein Fehler gewesen wäre) : Ich-Erzähler und dann auch noch alles im Präsenz. Nicht mein Fall, aber man gewöhnt sich ja an alles... außerdem sind Hannahs Erzählungen in meinem geliebten Präteritum geschrieben und somit fällt das Ganze nicht so negativ ins Gewicht.
Hannah ist eine Jugendliche und dementsprechend ist die Sprache des Romans sehr jugendlich, aber auch schön sarkastisch.
Die erzählte Zeit umfasst eine sehr geringe Zeitspanne, was die Ereigniskette sehr dicht und ohne unnötige Füllseiten auskommen lässt.
Wichtig ist mir noch zu sagen, dass in diesem Buch der Selbstmord in keiner Weise als Lösung dargestellt wird. Hannahs Verhalten wird von Clay nicht als logische Konsequenz ihrer Erfahrungen wahrgenommen und so ging es auch mir. Vielmehr erfährt der Leser, wie viel Leid und Trauer bei den Zurückgebliebenen ausgelöst wird, auch wenn Viele Charaktere sich mit dem Selbstmord nicht auseinander setzen wollen.
Schwächen
-Aufgrund der Geschwindigkeit und kurzen Zeitspanne entsteht kaum Tiefe oder Bindung zu den Charakteren. Die Wirkung ist eher die einer kurzen Bekanntmachung.
Stärken
-Ein etwas Anderes Buch (Klingt blöd, ist aber so ;) )
-Sehr einfacher und leicht verständlicher Erzählstil
-Aufmachung des Buches mit Play und Stopzeichen etc sehr schön
Fazit:
Ein zugegebenermaßen dünnes Buch, welches in windeseile durchgeschmökert werden kann. Nicht nur Jugendliche werden von der spannenden Story mitgerissen werden. Ich bin zwar kein Krimi oder Thrillerfan, doch tote Mädchen lügen nicht war anders. Kurz, knackig, rasant und traurig. Die Geschichte wirkt nach, denn Hannah Bakers Liste dürfte Niemanden kalt lassen.
Bewertung:

