Das hübsch gestaltete Cover
Die Autoren
John Green, 1977 geboren, studierte Englisch und vergleichende Religionswissenschaften. Er arbeitete zunächst als freier Journalist für die Branchenzeitschrift Booklist. Neben Rezensionen schreibt John Green Bücher für Jugendliche. Für seinen Erstling 'Eine wie Alaska' erhielt er großes Lob der Kritik und gewann den Printz Award für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Jugendliteratur.Maureen Johnson ist in einem Vorort von Philadelphia aufgewachsen. Sie hat an der Columbia University Dramaturgie und Kreatives Schreiben studiert. Seitdem arbeitet sie als freie Autorin. Lauren Myracle, geboren 1969 in Brevard, North Carolina, wuchs in Atlanta, Georgia, auf. Sie studierte Englisch und Psychologie und arbeitete anschließend eine zeitlang als Lehrerin. Sie hat mehrere Kinder- und Jugendbücher veröffentlicht.
Produktinformation
Link zu Amazon
Gebundene Ausgabe: 400 Seiten
Verlag: Arena (Mai 2010)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3401065440
ISBN-13: 978-3401065441
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 12 - 15 Jahre
Größe und/oder Gewicht: 20,8 x 14,6 x 4,6 cm
1. Geschichte: "Der Jubilee-Express" von Maureen Johnson (Seite 11 - 142)
Heiligabend in Richmond, Virginia: Die 16-jährige Jubilee Dougal ist bei ihrem perfekten Freund Noah (der sich immer vorbildlich verhält und sehr engagiert ist) zum Abendessen eingeladen. Doch dann bekommt sie eine schreckliche Nachricht: Ihre Eltern wurden bei einer Ausstellung von Flobie-Weihnachtsdörfern festgenommen und nun muss Jubilee Weihnachten bei ihren Großeltern in Florida verbringen.
Durch den schlimmsten Schneesturm seit 50 Jahren bleibt der Zug während der Fahrt im Schnee stecken und da sich in ihrem Abteil eine Horde Cheerleader befinden, flüchtet das Mädchen in den nahegelegenen Waffelladen von Gracetown (gemeinsam mit Jeb, der mit ihr im Zug war). Im Waffelhaus begegnet sie Stuart Weintraub und dieser nimmt sie mit zu sich nach Hause, wo er mit seiner Mutter und seiner kleinen Schwester wohnt. Während draußen der Schneesturm tobt, lernen sich Stuart und Jubilee näher kennen und sie begreift, was im Leben wichtig ist...
Diese Geschichte hat mir besonders gut gefallen. Ich-Erzählerin Jubilee erzählt mit einer gehörigen Portion Selbstironie und Humor die Erlebnisse rund um Heiligabend. Durch die angenehm locker-leichte Schreibweise und den besonderen Wortwitz von Jubilee lässt sich "Der Jubilee-Express" rasant lesen.
2. Geschichte: "Ein cheer unglaubliches Weihnachtswunder" von John Green (Seite 143 - 243)
Da Tobins Eltern wegen des Schneesturms in Boston festsitzen, verbringt der 17-jährige Tobin den Weihnachtsabend gemütlich bei einem James Bond-Film mit seinen besten Freunden JP und Herzog. Herzog ist eigentlich ein Mädchen - aber ein richtiger Kumpeltyp mit einer Vorliebe für Daniel Craig und Kartoffelpuffer.
Der Abend erfährt eine interessante Wendung, als Tobins Freund Kneun anruft und erzählt, dass sich im Waffelhaus (wo er arbeitet) gerade eine Gruppe Cheerleader aufhält, deren Zug stecken geblieben ist. Außerdem meint Kneun, dass sie sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen dürfen und so machen sich die 3 Freunde mitten im Schneegestöber auf den Weg zum 20 Minuten entfernten Waffelhaus. Es folgt eine abenteuerliche Autofahrt ins verschneite Gracetown, auf der die Freunde einiges erleben und Tobin erkennen muss, dass Herzog doch ein weibliches Wesen ist...
Spätestens bei der Erwähnung der Cheerleader fallen einige Parallelen zur Vorgeschichte auf. Diesmal werden die Begebenheiten von Tobin, ebenfalls in der Ich-Form, geschildert.
Allerdings gefällt mir die Geschichte am wenigsten von allen, das liegt an den gar zu ausführlichen Beschreibungen - vor allem die Autofahrt zum Waffelhaus wird bis ins kleinste Detail ausgeschmückt. Ansonsten ist der Plot gut gelungen und lässt sich trotz der unnötigen Längen schnell lesen.
3. Geschichte: "Die Schutzheilige der Schweine" von Lauren Myracle (Seite 245 - 397)
Weihnachten in Gracetown: Die 16-jährige Addie ist zutiefst verletzt, weil sie von ihrem Freund Jeb versetzt wurde. Eigentlich sollte es eine Aussprache werden, da das ungleiche Paar (Addie ist die hübsche Blondine, die alle verzaubert und der dunkelhaarige Jeb eher schüchtern) Beziehungsprobleme hat.
Doch nun ist Jeb nicht aufgetaucht und so lässt sich Addie in einer Kurzschlusshandlung die Haare kurz schneiden und pink färben und heult sich danach bei ihren Freundinnen Dorrie und Tegan aus. Trotz des Schneesturms muss sie am nächsten Tag ihren Job bei Starbucks antreten - und an diesem Tag erlebt das selbstverliebte Mädchen allerlei Überraschungen und gewinnt einiges an Selbsterkenntnis...
Die letzte Weihnachtsgeschichte wird uns von der Ich-Erzählerin Addie präsentiert. Ehrlich gesagt, ist mir Addie von allen mitwirkenden Personen am unsympathischten. Immer muss sich alles um ihre Person drehen, was sie oberflächlich wirken lässt.
In "Die Schutzheilige der Schweine" werden die losen Fäden aus den vergangenen Geschichten miteinander verknüpft und ich hatte so manches Aha-Erlebnis. Abgesehen von der Hauptperson lässt sich die witzige Geschichte sehr flüssig lesen.
Meine Meinung:
Diese 3 Kurzgeschichten haben einige Gemeinsamkeiten:
Zum 1. den weihnachtlichen Schauplatz Gracetown - ein kleines Dorf, das in den herabfallenden Schneemassen erstickt. Zum 2. die jugendlichen Hauptpersonen, die mit der ersten Liebe und den dazugehörigen Gefühlen & Schwierigkeiten zu kämpfen haben und zum 3. einen lockeren Schreibstil und eine gut gewählte Sprache, die sowohl für Jugendliche als auch für erwachsene Leser geeignet ist.
Von den Protagonisten sind mir Jubilee und Herzog (die Angie heißt) so richtig ans Herz gewachsen. Die beiden sind sich sehr ähnlich und lassen sich nichts gefallen. Insgesamt sind alle Charaktere gut ausgefeilt und so facettenreich, wie es die wenigen Seiten einer Kurzgeschichte zulassen.
Der Plot aller 3 Geschichten hat mir sehr gut gefallen, auch dass sie zusammenhängen und aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt werden sowie dass es durch die Geschichten hindurch etliche Querbindungen gibt. Die erste große Liebe und die damit verbundenen Schwierigkeiten sowie Gefühle wird hier eindrucksvoll dargestellt.
FAZIT:
"Tage wie diese" geizt außerdem nicht mit sprühenden Einfällen, einem durchwegs flüssigen Schreibstil und witzigen Dialogen. Dadurch fliegt man nur so durch die Seiten und hofft auf weitere Geschichten aus Gracetown.
Für diese winterlich-schönen Kurzgeschichten gibt´s von mir 4 1/2 (von 5) Punkte.
Die Autoren
John Green, 1977 geboren, studierte Englisch und vergleichende Religionswissenschaften. Er arbeitete zunächst als freier Journalist für die Branchenzeitschrift Booklist. Neben Rezensionen schreibt John Green Bücher für Jugendliche. Für seinen Erstling 'Eine wie Alaska' erhielt er großes Lob der Kritik und gewann den Printz Award für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Jugendliteratur.Maureen Johnson ist in einem Vorort von Philadelphia aufgewachsen. Sie hat an der Columbia University Dramaturgie und Kreatives Schreiben studiert. Seitdem arbeitet sie als freie Autorin. Lauren Myracle, geboren 1969 in Brevard, North Carolina, wuchs in Atlanta, Georgia, auf. Sie studierte Englisch und Psychologie und arbeitete anschließend eine zeitlang als Lehrerin. Sie hat mehrere Kinder- und Jugendbücher veröffentlicht.
Produktinformation
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Gebundene Ausgabe: 400 Seiten
Verlag: Arena (Mai 2010)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3401065440
ISBN-13: 978-3401065441
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 12 - 15 Jahre
Größe und/oder Gewicht: 20,8 x 14,6 x 4,6 cm
1. Geschichte: "Der Jubilee-Express" von Maureen Johnson (Seite 11 - 142)
Heiligabend in Richmond, Virginia: Die 16-jährige Jubilee Dougal ist bei ihrem perfekten Freund Noah (der sich immer vorbildlich verhält und sehr engagiert ist) zum Abendessen eingeladen. Doch dann bekommt sie eine schreckliche Nachricht: Ihre Eltern wurden bei einer Ausstellung von Flobie-Weihnachtsdörfern festgenommen und nun muss Jubilee Weihnachten bei ihren Großeltern in Florida verbringen.
Durch den schlimmsten Schneesturm seit 50 Jahren bleibt der Zug während der Fahrt im Schnee stecken und da sich in ihrem Abteil eine Horde Cheerleader befinden, flüchtet das Mädchen in den nahegelegenen Waffelladen von Gracetown (gemeinsam mit Jeb, der mit ihr im Zug war). Im Waffelhaus begegnet sie Stuart Weintraub und dieser nimmt sie mit zu sich nach Hause, wo er mit seiner Mutter und seiner kleinen Schwester wohnt. Während draußen der Schneesturm tobt, lernen sich Stuart und Jubilee näher kennen und sie begreift, was im Leben wichtig ist...
Diese Geschichte hat mir besonders gut gefallen. Ich-Erzählerin Jubilee erzählt mit einer gehörigen Portion Selbstironie und Humor die Erlebnisse rund um Heiligabend. Durch die angenehm locker-leichte Schreibweise und den besonderen Wortwitz von Jubilee lässt sich "Der Jubilee-Express" rasant lesen.
2. Geschichte: "Ein cheer unglaubliches Weihnachtswunder" von John Green (Seite 143 - 243)
Da Tobins Eltern wegen des Schneesturms in Boston festsitzen, verbringt der 17-jährige Tobin den Weihnachtsabend gemütlich bei einem James Bond-Film mit seinen besten Freunden JP und Herzog. Herzog ist eigentlich ein Mädchen - aber ein richtiger Kumpeltyp mit einer Vorliebe für Daniel Craig und Kartoffelpuffer.
Der Abend erfährt eine interessante Wendung, als Tobins Freund Kneun anruft und erzählt, dass sich im Waffelhaus (wo er arbeitet) gerade eine Gruppe Cheerleader aufhält, deren Zug stecken geblieben ist. Außerdem meint Kneun, dass sie sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen dürfen und so machen sich die 3 Freunde mitten im Schneegestöber auf den Weg zum 20 Minuten entfernten Waffelhaus. Es folgt eine abenteuerliche Autofahrt ins verschneite Gracetown, auf der die Freunde einiges erleben und Tobin erkennen muss, dass Herzog doch ein weibliches Wesen ist...
Spätestens bei der Erwähnung der Cheerleader fallen einige Parallelen zur Vorgeschichte auf. Diesmal werden die Begebenheiten von Tobin, ebenfalls in der Ich-Form, geschildert.
Allerdings gefällt mir die Geschichte am wenigsten von allen, das liegt an den gar zu ausführlichen Beschreibungen - vor allem die Autofahrt zum Waffelhaus wird bis ins kleinste Detail ausgeschmückt. Ansonsten ist der Plot gut gelungen und lässt sich trotz der unnötigen Längen schnell lesen.
3. Geschichte: "Die Schutzheilige der Schweine" von Lauren Myracle (Seite 245 - 397)
Weihnachten in Gracetown: Die 16-jährige Addie ist zutiefst verletzt, weil sie von ihrem Freund Jeb versetzt wurde. Eigentlich sollte es eine Aussprache werden, da das ungleiche Paar (Addie ist die hübsche Blondine, die alle verzaubert und der dunkelhaarige Jeb eher schüchtern) Beziehungsprobleme hat.
Doch nun ist Jeb nicht aufgetaucht und so lässt sich Addie in einer Kurzschlusshandlung die Haare kurz schneiden und pink färben und heult sich danach bei ihren Freundinnen Dorrie und Tegan aus. Trotz des Schneesturms muss sie am nächsten Tag ihren Job bei Starbucks antreten - und an diesem Tag erlebt das selbstverliebte Mädchen allerlei Überraschungen und gewinnt einiges an Selbsterkenntnis...
Die letzte Weihnachtsgeschichte wird uns von der Ich-Erzählerin Addie präsentiert. Ehrlich gesagt, ist mir Addie von allen mitwirkenden Personen am unsympathischten. Immer muss sich alles um ihre Person drehen, was sie oberflächlich wirken lässt.
In "Die Schutzheilige der Schweine" werden die losen Fäden aus den vergangenen Geschichten miteinander verknüpft und ich hatte so manches Aha-Erlebnis. Abgesehen von der Hauptperson lässt sich die witzige Geschichte sehr flüssig lesen.
Meine Meinung:
Diese 3 Kurzgeschichten haben einige Gemeinsamkeiten:
Zum 1. den weihnachtlichen Schauplatz Gracetown - ein kleines Dorf, das in den herabfallenden Schneemassen erstickt. Zum 2. die jugendlichen Hauptpersonen, die mit der ersten Liebe und den dazugehörigen Gefühlen & Schwierigkeiten zu kämpfen haben und zum 3. einen lockeren Schreibstil und eine gut gewählte Sprache, die sowohl für Jugendliche als auch für erwachsene Leser geeignet ist.
Von den Protagonisten sind mir Jubilee und Herzog (die Angie heißt) so richtig ans Herz gewachsen. Die beiden sind sich sehr ähnlich und lassen sich nichts gefallen. Insgesamt sind alle Charaktere gut ausgefeilt und so facettenreich, wie es die wenigen Seiten einer Kurzgeschichte zulassen.
Der Plot aller 3 Geschichten hat mir sehr gut gefallen, auch dass sie zusammenhängen und aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt werden sowie dass es durch die Geschichten hindurch etliche Querbindungen gibt. Die erste große Liebe und die damit verbundenen Schwierigkeiten sowie Gefühle wird hier eindrucksvoll dargestellt.
FAZIT:
"Tage wie diese" geizt außerdem nicht mit sprühenden Einfällen, einem durchwegs flüssigen Schreibstil und witzigen Dialogen. Dadurch fliegt man nur so durch die Seiten und hofft auf weitere Geschichten aus Gracetown.
Für diese winterlich-schönen Kurzgeschichten gibt´s von mir 4 1/2 (von 5) Punkte.