[Rezension] Stockholm Syndrom

[Rezension] Stockholm SyndromInformationen zum BuchVerlag: Cupido BooksErstausgabe (D): Juli 2015Dateigröße: 649 KBAusgabe: Kindle Edition
Autor: Lenore GregorKaufen: | Amazon | Thalia | Cupido Books |
Erster Satz: Ich verstaute die letzten Teller im Geschirrschrank und seufzte. KlappentextEin abgelegenes Ferienhaus im Wald – ideal für Kara, ihren Freund Sebastian und ihren Studienkollege Marco. Hier können sie ohne Internet und Ablenkung für die Bachelorprüfung lernen! Wie abgeschieden es dort wirklich ist, spüren die drei bald deutlicher als ihnen lieb ist: Marek und seine Bande haben sich ausgerechnet dieses Domizil ausgesucht, um nach einem Bankraub unterzutauchen. Aus der geplanten Arbeitsphase werden albtraumhafte Wochen in Gefangenschaft. Jeder in der Zwangsgemeinschaft verbirgt ein eigenes düsteres Geheimnis. Die Situation ist kräftezehrend für alle Beteiligten, und schon nach kurzer Zeit verschwimmen die Grenzen zwischen Gefangenen und Wächtern. Kara und Marek ziehen sich beinah magisch an, und unter den aufmerksamen Augen aller entsteht eine erotische Nähe, die mit dem Stockholm-Syndrom allein kaum zu erklären ist.Dieses Gefühl, welches sich in mir ausbreitete als ich das E-Book in den Händen hielt, ist schwer zu beschreiben. Es kam einer krankhaften Vorfreude ziemlich nahe. Beinahe als erwartete ich etwas völlig verdrehtes. Nun... es kam anders als erwartet, aber enttäuscht wurde ich dennoch nicht. Es war mein erster Roman von Lenore Gregor und aus diesem Grunde bin ich zu Beginn eines Buches erst einmal grundsätzlich skeptisch. Gerne hätte ich diese Skepsis beibehalten um mich zunächst mit dem Schreibstil und den Charakteren anzufreunden. Aber wie es nun mal bei guten Büchern so ist, waren meine Zweifel schnell vergessen und ich saß fiebernd und mitfühlend mitten in der Geschichte fest.
[Rezension] Stockholm Syndrom Lenore Gregor schaffte es bereits mich nach wenigen Seiten zu fesseln. Ich habe etwas verdrehtes erwartet, aber das einzige was an dieser Story verdreht war, war die Tatsache, dass ich jedes Handeln, jede Gefühlsregung und jede Entwicklung so selbstverständlich nachvollziehen konnte. Es war gruselig, denn die Gefühle die nach kurzer Zeit in Kara aufflammen sprangen wie selbstverständlich auf mich über. Sie erdrückten mich beinahe, sodass ich genau wie Kara gehasst, begehrt, geliebt und geweint habe. Ein Großteil dieser Gefühle entstand mit großer Wahrscheinlichkeit auch durch die Enge, da sich die gesamte Geschichte in drei kleinen Zimmern abspielt und somit für eine beklemmende Atmosphäre sorgt. Kurzum, ich wollte mehr. Mehr von Kara, mehr von Marek und mehr von dieser tiefen Leidenschaft. Gerne hätte ich noch so viel mehr über jeden einzelnen Charakter erfahren wollen. Leider bleibt hier einiges offen und ungeklärt.Was mich ärgert. Nicht weil es das Buch schlechter erscheinen lässt, sondern weil ich unwissend zurückbleibe. Aber es lässt auch darauf hoffen, dass in naher Zukunft eine Fortsetzung der ganz eigenen Art erscheinen könnte. Fazit: Stockholm Syndrom ist ein Cocktail, welcher dich aus deinem Lesesessel zieht und in ein einsames Ferienhaus entführt. Er zeigt dir Empfindungen, die du vorher vielleicht  nicht für möglich gehalten hättest und zieht dich einen Strudel aus Gefühlen und Begehren, um dich am Ende der Reise auf eine unausweichliche Betonwand zurasen zu lassen. 

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