Rezension: Spiegelgrund - Anton Serkalow

Rezension: Spiegelgrund - Anton Serkalow

© Anton Serkalow

Spiegelgrund| Anton Serkalow |

Verlag: Anton Serkalow 2017

Seiten: 523 ASIN: B075DCM26J

MEINE BEWERTUNG 

-Lasst alle Hoffnung fahrenDie Stadt Vakkerville liegt im Nebel. Mittendrin ist die stadteigene Psychiatrie 'Spiegelgrund' aus der es kein Entkommen gibt. Niemand schafft es hinaus und niemand kann hinein gelangen. Auf ihren verzweifelten Weg durch den Nebel ereignet sich für die Bewohner der Stadt Schauriges ... 
"Spiegelgrund" ist der Abschlussband der Vakkerville-Mysteries und lässt den Leser sofort an die Ereignisse des vorherigen Bandes anschließen. Die Vakkerville-Mysteries sind bemerkenswerte Horrorliteratur, die gesellschaftskritisch, hochintelligent und äußerst fesselnd geschrieben ist. 

Bevor der Leser wieder in den Abgrund von Vakkerville gerissen wird, gibt es zum Einstieg eine kurze Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse. Hierbei begreift man die Komplexität der Trilogie und wappnet sich für die Ereignisse im dritten Band.

Krankenpfleger Fabio ist mit dem Scheuch in ein unterirdisches Labyrinth unterhalb der Nervenheilanstalt 'Spiegelgrund' entschwunden. Sie versuchen verzweifelt einen Weg nach draußen zu finden, wobei Fabio mit seiner oberflächlichen Coolness besticht.

Hier treffen sie auf Samira, die auf der Suche nach der Tochter von Innensenator Szabó ist und auf wundersame Weise in die grauenhafte Unterwelt von Vakkerville abgetaucht ist. 

Schwerpunkt der Handlung liegt in dieser unterirdischen Geisterbahn, die Leser und Figuren tatsächlich alle Hoffnung raubt. Dunkle Wesen, bedrohliche Schatten und hoffnungslose Winkel begegnen ihnen, während sie sich Schritt für Schritt vortasten. 

Hier braucht es starke Nerven, um nicht völlig durchzudrehen. Fabio und Samira werden nicht nur von äußeren Begebenheit sondern auch von ihrer Vergangenheit heimgesucht, der se sich an diesem finstren Ort stellen müssen.

Oberhalb des Irrweges schaut es nicht besser aus. Der 'Spiegelgrund' selbst wird zum Gruselkabinett. Krankenschwestern ohne Gesichter, Ärzte aus vergangenen Zeiten und fliegende Affen, die sich fledermausähnlich auf Menschen stürzen, haben die Führung übernommen. Nur gut, dass sich Frau Dr. Reinhofen die Kontrolle nicht nehmen lässt. 

Hiermit sind nur einige Figuren und Passagen kurz erwähnt, weil es sich auch hier um einen vielschichtigen und abwechslungsreichen Horror-Roman handelt. Obwohl die Schauer-Elemente 

im Vordergrund sind, ist es ein facettenreiches Werk, das unter anderem mit der Vergangenheit aufräumt.

Autor Anton Serkalow geht auf das Unrecht in dieser Welt ein, das niemand sehen will. Er lässt den realen Horror die Flügel ausbreiten und zeigt, dass dieser noch schlimmer als jede Fiktion ist. Es geht um grausame Experimente, missbrauchte Kinder auf der ganzen Welt, vertane Chancen und Entscheidungen, und ein Andenken, dass sich Opfer verdient haben. 

Während man also im fiktiven Labyrinth von Vakkerville umherirrt, wird man laufend mit afrikanischen Kindersoldaten, sexuell missbrauchten Kindern oder vernachlässigten Jugendlichen konfrontiert. Damit regt der Autor zum Nachdenken an und zeigt, wie schrecklich viele Seiten der Realität sind.

Die Handlung hat mir gefallen. Die Geschichte hat gerade rechtzeitig die Kurve gekriegt. Sehr atmosphärisch sind die unheimlichen Wanderschaften der Figuren beschrieben und ich hätte wirklich nicht gedacht, dass ich da noch rauskommen werde. 

Denn ich hatte mich oft gefragt, wie man das Geschehen am Ende der Trilogie aufklären will, und habe in Anbetracht der sehr gewundenen Wege gar nicht so einen runden Abschluss erwartet. 

Außerdem hat mir Anton Serkalow mit dem literarischen Bezug zu vielen weltbekannten Werken imponiert, den er gekonnt umgesetzt hat. Sei es nun „Alice hinter den Spiegeln“ oder „Der Zauberer von Oz“, mit jedem Schritt tritt man Weltliteratur entgegen.

Ich könnte jetzt ewig schwärmen und detailliert auf die vielen Feinheiten der Vakkerville Mysteries und ihrer Komplexität eingehen. Allerdings soll das gar nicht der Sinn dieser Rezension sein. Daher verbleibe ich damit, dass es eine geniale, absolut empfehlenswerte Trilogie ist, die hoffentlich noch viele Leser finden wird. 

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MEINE BEWERTUNG

Die Vakkerville-Mysteries:
1) Dämmergrau. Das Erwachen der Geister ist erst der Anfang [Rezension lesen]
2) Nebelgrenze: Sind wir bereit, den Toten die Tür zu öffnen [Rezension lesen]
3) Spiegelgrund: Lasst, die ihr eintretet, alle Hoffnung fahren

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