[Rezension] Sex and the Dorf von Julia Kaufhold – Dorfleben eben…

[Rezension] Sex and the Dorf von Julia Kaufhold – Dorfleben eben…

Genre: Roman
Titel: Sex and the Dorf
Autor: Julia Kaufhold

Taschenbuch:  416 Seiten
Verlag: Goldmann Verlag
Erscheinungsdatum:  22. Juni 2015
ISBN: 978-3442482740

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Mit Mitte 30 bin ich definitiv die Generation „Sex and the City“. Zumindest zähle ich mich dazu. Ich mochte die Serie und Filme (na gut, bis auf den letzten) und ich mochte das Freundinnen-Gespann um Carrie Bradshaw.
Natürlich hat mich also der Titel „Sex and the Dorf“ absolut angesprochen. Nachdem ich die Buchbeschreibung gelesen habe, fühlte ich mich bestätigt nach dem richtigen Buch gegriffen zu haben. Ich freute mich auf einen lustigen, leichten, frechen Roman. Aber manchmal kommt es eben anders als man denkt – zumindest erstmal…

[Rezension] Sex and the Dorf von Julia Kaufhold – Dorfleben eben…

Inhalt

„Sex mit dir ist langweilig“, sagt Simon. Nach acht Jahren. Und geht. Da hält Caro es einfach nicht mehr aus in Hamburg. Weil sie schon immer raus aufs Land wollte, heuert sie kurzerhand bei einer Dorfzeitung an – wo sich ihre Bullerbü-Fantasien schnell an der güllegeschwängerten Luft zersetzen. Außerdem kennt sie kein Schwein. Das ändert sich, als sie Saranya, Karrierefrau in Stilettos, und Landei Nelly trifft. Sie alle sind über 30 und Single: eine Dorf-Rarität. Kein Wunder also, dass es nicht nur bei Gesprächen über Männer, Sex und Liebe bleibt – um Caros Selbstbewusstsein wiederzubeleben, braucht es Taten! Als dann auch noch ein gewisser Herr Groß auf den Plan tritt und die Freundinnen um ihr Dorf kämpfen müssen, haben sie eine ebenso pikante wie brillante Idee …
(Quelle: Goldmann Verlag)

Meine Meinung

Caro wird von Ihrem langjährigen Freund verlassen. Weil der Sex mit ihr langweilig sei – behauptet er. Weil alles in Hamburg irgendwie an Simon erinnert, beschließt Caro ein neues Leben anzufangen und zieht raus aufs Land. In High Heels.

So weit – so gut. Die Geschichte könnte lustig werden. Doch bestätigte sich das (zunächst) nicht und es zog sich hin bis zum lustigen Teil. Die erste Hälfte des Buches zieht sich sehr in Länge und es passiert einfach nichts. Nichts nennenswertes jedenfalls.

Erst in der zweiten Buchhälfte kommt etwas Schwung in die Geschichte – endlich passiert etwas! Als Leser schmunzelt man über die Fettnäpfchen in die Caro tappt und über die Dorfbewohner, die von der Autorin ziemlich überspitzt dargestellt werden. Oder geht es tatsächlich so zu auf dem Dorf? Wird bei jeder Gelegenheit gleich zum Schnapsglas gegriffen? – ich weiß es nicht.

Das Ende war für mich leider absehbar. Trotzdem habe ich die zweite Hälfte des Buches viel lieber gelesen als die erste. Auch wenn viele Situationen etwas realitätsfern erschienen – Probleme wurden einfach durch Gedankenübertragung gelöst und es herrschte wieder „Friede, Freude, Eierkuchen“.

Der Schreibstil der Autorin gefällt mir gut. Das Buch lässt sich flüssig lesen und die teilweise in „platt“ geschriebenen Dialoge, erinnern immer wieder daran, wo die Handlung spielt. Auch beim Schreibstil hatte ich aber den Eindruck, dass die Autorin erst nach der Hälfte des Buches so richtig in Schwung kam. Der Schreibstil wird lockerer und frecher. Die Kapitel enden plötzlich an spannenden Stellen, oder mit Fragen auf die der Leser eine Antwort möchte und somit das nächste Kapitel liest.
Geschrieben aus der Ich-Perspektive von Caro, versetzt die Autorin den Leser gekonnt in die Gefühlslage der etwas chaotischen Protagonistin.

[Rezension] Sex and the Dorf von Julia Kaufhold – Dorfleben eben…

Fazit

Defitiniv ein Frauenroman. Wer hier aber das „Sex and The City-Feeling“ erwartet, wird zunächst enttäuscht. Meiner Meinung nach verspricht der Titel mehr als er halten kann. Nachdem man sich durch eine ziemlich unspektakuläre erste Hälfte gelesen hat, kommt endlich Schwung in die Story und dann wird es auch lustig, frech und charmant.
Der Schreibstil der Autorin macht Spaß und gerade in der zweiten Hälfte versteht sie es auch den Leser bei Stange zu halten – oder besser gesagt: zum Umblättern zu animieren.
Ein leichter Roman für zwischendurch, ohne große Spannung aber mit einer Geschichte in der es nicht nur um Liebe geht.
Trotzdem vergebe ich „nur“ drei Sterne, weil mir der „Anlauf“ irgendwie zu langatmig war.

3von5

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