Rezension: Sebastian Fitzek - "Der Nachtwandler"


 Titel: Der Nachtwandler
 Autor: Sebastian Fitzek
 Erscheinungsjahr: 2013 Genre: Thriller Seiten: 320 Preis: 9,99€
"Er schrie so lange, bis endlich die alarmierten Kräfte eintrafen, um ihn zu überwältigen. Doch sie kamen zu spät. Als die Ärzte ins Zimmer stürmten, hatte der Patient die Batterie längst verschluckt."
Wer bist du, wenn du schläfst? Leon Nader wandelt im Schlaf. Bereits in seiner Jugend wurde er therapeutisch behandelt, da der Verdacht bestand, dass er im Schlaf gewalttätig wird. Als er eines morgens aufwacht und seine Freundin lädiert vor ihm steht weiß er, dass nur er ihr das angetan haben kann.
Der neue Psychothriller von Sebastian Fitzek hat es in sich. Beginnt das Buch auf den ersten Seiten eher harmlos, verspürt der Leser jedoch, dass sich etwas anbahnt. Es beginnt zu brodeln. Das Gefühl des Brodelns verstärkt sich im Laufe der Lektüre und der Vulkanausbruch lässt nicht lange auf sich warten. Was ist Realität und was erlebt Leon im Schlaf? Die Geschichte zog mich in ihren Bann und ich wollte das Buch nicht mehr aus der Hand legen, so spannend war es. Leon Nader ist der potenzielle Mörder der Geschichte. Dennoch fieberte ich mit ihm mit. Ich wollte wissen, was ihm im Schlaf passiert. Die Idee, dass die Geschehnisse mit einer Kamera aufgezeichnet werden und der Täter sich diese anschaut finde ich sehr gelungen. Auch die sogenannte Parallelwelt, quasi das Haus im Haus, ist durchaus gelungen und nach beenden des Thrillers kommt wohl jeder Leser in Versuchung das eigene Haus nach geheimen Eingängen zu überprüfen.Der Schreibstil von Fitzek ist wie gewohnt rasant und wahnsinnig spannend. Die kurzen Kapitel und die Cliffhanger sind für mich schon längst sein Markenzeichen geworden. Es fällt mir wahnsinnig schwer, das Buch nicht in einem Rutsch durchzulesen, da kaum ein Kapitel in sich abgeschlossen ist, sondern immer auch seine Fortsetzung im nächsten Kapitel findet. Im Gegensatz zu „Abgeschnitten“ ist dieser Thriller eher vergleichbar mit „Das Kind“, „Die Therapie“ oder „Der Seelenbrecher“ – wenig Blut, dafür eine umso verstörendere Story. Am Ende darf der Leser sich dann selbst für ein Ende entscheiden - wirklich gelungen! Wirkte die Story im Laufe der Handlung immer verworrener und verwirrender, schafft es Fitzek auf wenigen Seiten die Geschichte logisch und vor allem erschreckend realistisch aufzuklären! Während des Lesens hatte ich oft das Gefühl, dass es einfach keine logische Erklärung für all das geben kann, aber da hab ich wohl wieder meine Rechnung ohne den Autor gemacht.Der neue Psychothriller ist wirklich sehr gelungen und hat mich sehr gefesselt und bis in den Schlaf begleitet. Gruselig. Empfehlenswert ist dieser Thriller für alle, die schon Fitzek Fans sind und für alle Thrillerfans, die sich gruseln wollen ohne blutige Tatorte und zerhackte Leichen.



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