[REZENSION] "Schuld währt ewig" (Band 4)

Cover [REZENSION] Die Autorin
Schon Inge Löhnigs erster Kriminalroman um Kommissar Konstantin Dühnfort, Der Sünde Sold, hat bei Kritikern und Lesern Begeisterungsstürme ausgelöst: „Meisterhafte Erzählkunst“ schrieb die Süddeutsche Zeitung, auf krimi-couch.de wurde der Roman als „einer der besten aus 2008“ gelobt. Inge Löhnig wohnt mit ihrer Familie in der Nähe von München.
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Taschenbuch: 448 Seiten
Verlag: List Taschenbuch (10. November 2011)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3548610692
ISBN-13: 978-3548610696
Größe und/oder Gewicht: 18,6 x 12,6 x 3,4 cm
Leseprobe
Quelle: bilder.buecher.de  *für alle Dühnfort-Fans*
Alle, die diese Serie noch lesen möchten und die Vorgängerbände nicht kennen, sollten an dieser Stelle besser nicht weiter lesen!Die Geschichte...Als der Architekt Jens Flade vor seinem Büro überfahren wird, geht die Polizei von einem Unfall mit Fahrerflucht aus. Kurze Zeit später wird die Studentin Manuela Oberdieck ertränkt in einem See gefunden. Zwischen den beiden Todesfällen besteht aus Sicht der Polizei kein Zusammenhang und so treten Dühnfort und sein Team auf der Stelle... Und wie passt die junge Geigenbauerin Susanne Möbus in diese Geschichte? **ACHTUNG SPOILER** Denn S(us)anne hat in der Vergangenheit Schreckliches erlebt, wobei sie dieses Erlebnis noch immer nicht ganz verarbeitet hat. Und dann verschwindet auch noch der neugierige Nachbar, der den Fahrerflucht-Unfall von seiner Wohnung aus beobachtet hat... Irgendwie haben diese Ereignisse auf den ersten Blick scheinbar überhaupt nichts miteinander zu tun - doch Kommissar Dühnfort gibt sich nicht so leicht geschlagen...  **SPOILER ENDE**
Meine Meinung:Der 4. Band der Konstantin Dühnfort-Reihe trägt den passenden Titel "Schuld währt ewig" und spielt sich rund um München ab. Seit den Geschehnissen von "So unselig schön" sind ein paar Monate vergangen, denn der 4. Fall beginnt im November und endet im Dezember. 
Nach 4 Bänden ist mir Kriminalhauptkommissar Konstantin "Tino" Dühnfort sehr ans Herz gewachsen. Der Kriminalist liebt neben seinem Boot "Sissi" starken Espresso und gutes italienisches Essen, was sich an seinem kleinen Bäuchlein zeigt. Mit Anfang 40 fühlt er sich nun endlich für eine richtig feste Beziehung bereit und die hat er ausgerechnet mit seiner Mitarbeiterin, was die Situation etwas verkompliziert. Seit 4 Monaten sind Tino und die Italienerin Gina Angelucci ein Paar, was sie allerdings wegen der Arbeit geheim halten. Gina ist eine sehr gute Mordermittlerin, während ihr Kollege Alois Fünfanger seinen Job nicht ganz ernst nimmt. Der smarte Frauenheld ist immer gut gekleidet und wird deshalb oft als Abteilungsleiter angesehen, was Dühnfort natürlich wurmt. Anscheinend wurden meine Gebete erhört, denn nun erfahren wir endlich mehr über Gina und Alois, die das Team erst richtig abrunden. Vor allem Alois macht eine beachtliche Weiterentwicklung durch.

Und auch Susanne Möbus ist eine ansprechend gestaltete Figur und spielt für die Handlung eine wichtige Rolle. Die 28-jährige Geigenbauerin wirkt sehr menschenscheu und wird von einem schmerzlichen Erlebnis, das bereits ein paar Jahre zurückliegt, gequält. Die Protagonisten, allen voran Protagonist KHK Dühnfort, sind einem auf Anhieb sympathisch und wurden so authentisch dargestellt, dass man sich mit ihnen hervorragend identifizieren kann. Auch die mitwirkenden Nebenfiguren wurden wunderbar ausgearbeitet und fügen sich harmonisch in die Handlung ein. Außerdem ist es sehr interessant mitzuerleben, wie Tino und Gina als Paar auftreten und ob sie das Versteckspiel vor den Kollegen durchhalten...


Wie schon in den Vorgängerbänden zeigt Inge Löhnig auch hier eine besondere Liebe zum Detail und präsentiert uns eine reizvolle Mischung aus Alltagsdingen & Ermittlungen, was die Handlung auflockert und abwechslungsreich macht. Die Idee, eine Frau mit qualvoller Vergangenheit in die Geschichte einzubauen, ist sicherlich nicht neu, wurde aber sehr anschaulich umgesetzt. Man fühlt bzw. leidet mit der jungen Geigenbauerin mit und hofft, dass sie das schmerzliche Erlebnis endlich überwindet.
Die rasanten Geschehnisse werden vorwiegend aus der Sicht von Dühnfort (in der 3. Person) geschildert, zwischendurch kommen auch einige Nebenfiguren zu Wort und berichten über die Ereignisse aus ihrer persönlichen Warte. "Schuld währt ewig" beinhaltet neben geschickt gelegten falschen Fährten und einigen Überraschungen auch mehrere Handlungsstränge, die miteinander verweben und am Ende ein schlüssiges Bild ergeben. So hat ein packender Krimi auszusehen!
In Bezug auf die Identität des Mörders hatte ich (wieder mal) so eine Ahnung, die sich leider bewahrheitet hat, doch die Tätersuche gestaltet sich so spannend, dass diese Tatsache nicht weiter ins Gewicht fällt. Am Ende bleiben noch einige Fragen offen, die mich gespannt auf den 5. Fall für Dühnfort & Co warten lassen. Durch die Kapitel in angenehmer Länge, die bildhaften Schilderungen und den wunderbar fesselnden Schreibstil von Inge Löhnig lassen sich die knapp 450 Seiten wie im Flug lesen.
FAZIT:Auch der 4. Dühnfort-Band konnte mich dank einer interessanten Story, der reizvoll gestalteten Protagonisten sowie der spannungsgeladenen, flüssigen Schreibweise überzeugen. "Schuld währt ewig" erhält von mir unterhaltsame 5 (von 5) Punkte.
[REZENSION]


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