Rezension | "Schnee wie Asche" von Sara Raasch

Rezension

| cbt | Klappbroschur | Seiten | €14,99 | Snow Likes Ashes | Amazon |


Sechzehn Jahre sind vergangen, seit das Königreich Winter in Schutt und Asche gelegt und seine Einwohner versklavt wurden. Sechzehn Jahre, seit die verwaiste Meira gemeinsam mit sieben Winterianern im Exil lebt, mit nur einem Ziel vor Augen: die Magie und die Macht von Winter zurückzuerobern. Täglich trainiert sie dafür mit ihrem besten Freund Mather, dem zukünftigen König von Winter, den sie verzweifelt liebt. Als Meira Gerüchte über ein verloren geglaubtes Medaillon hört, das die Magie von Winter wiederherstellen könnte, verlässt sie den Schutz der Exilanten, um auf eigene Faust nach dem Medaillon zu suchen. Dabei gerät sie in einen Strudel unkontrollierbarer Mächte …

Rezension
Rezension Vier Jahreszeitenkönigreiche, vier Rhythmuskönigreiche, acht Magsignien, ein zerstörtes Reich und ein König, der nach Macht hungert - wenn diese Attribute nicht nach einem vielversprechenden Auftakt klingen, dann weiß ich auch nicht weiter. Mich als High Fantasy Fan haben der Klappentext und das hübsche Cover jedenfalls sofort angesprochen und ich habe mir vorgestellt, wie ich in die besagte Welt falle und nicht mehr wieder auftauchen will. Umso ernüchterter war ich dann auch, als die Ideen und die Vorstellungen viel besser waren, als die Umsetzung. "Schnee wie Asche" ist weit davon entfernt ein schlechtes Jugendbuch zu sein - ebenso weit aber auch von einem richtig guten Jugendbuch. Während die Idee von Jahreszeitenkönigreichen fasziniert und andersartig klingt und der Weltentwurf auch sehr gut gelingt, lassen die Figuren und der Plot einen faden Beigeschmack zurück. Irgendwie hat man das schon einmal ähnlich gelesen - ein machtgieriger Herrscher, ein Waisenmädchen, das in den König verliebt ist und mehr sein will, als sie scheint. Und natürlich ein Auftakt zu einer Trilogie. Oh, und eine Dreiecksgeschichte gibt es noch obendrauf.
Vielleicht bin ich übersättigt von Geschichten dieser Art, vielleicht habe ich einfach schon zu viel gelesen, als das mich so etwas noch in den Bann ziehen könnte, vielleicht ist auch einfach die Tatsache schuld, dass man als Vielleser viele Muster bereits sehr früh durchschauen kann und der vermeindlich überraschende Plottwist dadurch nur eine bereits erwartete Tatsache war - was es auch ist, "Schnee wie Asche" konnte meinen großen Erwartungen nicht gerecht werden und hat mich zwiegespalten zurückgelassen. Der Weltentwurf hätte einfach so viel mehr zu bieten gehabt, denn die verschiedenen Eigenschaften der acht Königreiche waren kreativ und dreidimensional ausgearbeitet, sodass die Autorin nur noch ihre Worte brauchte, um schöne Bilder an die Wand zu malen, was ihr mit einem angenehmen Stil auch gelingt. Nicht immer allerdings, denn dann und wann (es kann auch an der Übersetzung liegen) wirken ihre Satzkonstruktionen holprig und ich musste manche Sätze mehrmals lesen, bis ich verstanden habe, was sie bedeuten. Dennoch: die Welt ist fazsinierend und ich hätte gerne noch mehr über sie erfahren.
Im Gegensatz dazu schwächeln die Figuren enorm, allen voran Protagonistin Meira, die wohl besonders stark und eigenwillig wirken sollte, vor meinen Augen aber immer mehr zu Tinte verblasste. Nach hundert Seiten konnte ich mir noch immer nicht ihren Namen merken und ihre Art war mir zu stereotypisch und vorhersehbar, als das ich sie als Person hätte wahrnehmen können. Selbiges gilt leider auch für die Nebenfiguren - allesamt blass und unbedeutend, sodass mich eventuelle Todesfälle tatsächlich ziemlich kalt gelassen haben. Mir waren die Charaktere schlichtweg egal und das ist definitiv ein K.O.-Kriterium für eine Geschichte. Es fehlten einfach die Ecken und Kanten, die Gründe, warum man eine Figur sympathisch, warmherzig oder schrecklich finden sollte. Bei Angra gelingt das stellenweise schon ganz gut, auch wenn er ein ziemlich austauschbarer Bösewicht ist, insgesamt bleiben die Charakterportraits aber fad und unausgearbeitet. Ebenso wie der Plot, dessen Ansätze zwar gut sind, in der Umsetzung jedoch viele Schwächen aufweisen. Es fehlte einfach der Biss und das gewisse Etwas, das das Buch besonders gemacht hätte. Die Twists waren in weiten Teilen sehr vorhersehbar, das Ende wirkt abrupt und unbefriedigend.
Das Buch ist keinesfalls schlecht und ich kann mir gut vorstellen, dass ein etwas originellerer Plot die Geschichte zu einem absoluten Glanzstück gemacht hätte, aber so ist es eben nicht. Ich habe mich während des Lesens nicht unbedingt gelangweilt, aber gebannt war ich auch nicht. Die Geschichte plätschert vor sich hin und ich war relativ teilnahmslos, gerade auch weil viele Aspekte irgendwie an den Holocaust erinnert haben und da gibt es einfach schon zu viele Bücher, die ihre Werke irgendwo daran anlehnen. Leser, die bisher noch nicht so viel in dem Genre unterwegs waren, könnten mit dem Buch ihren Spaß haben, alle anderen werden womöglich ebenfalls ein wenig enttäuscht sein.
Rezension
"Schnee wie Asche" liest sich wie fallende Asche - unbemerkt und ohne Biss. Die Geschichte um Meira, König Mather und die Jahreszeitenkönigreiche hat unglaublich gute Ansätze und einen faszinierenden Weltentwurf, bleibt aber hinter meinen Erwartungen zurück. Der Plot ist für Vielleser nichts neues und dreht sich oft im Kreis, die Figuren bleiben blass und ohne Ecken und Kanten. Schade, denn die Geschichte hätte einiges an Potenzial gehabt, leider wird dieses nicht ausgeschöpft und lässt das Buch so vor sich hinplätschern, auch wenn es dann und wann unterhaltsame Passagen gibt. Nur bedingt lesenswert!
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