Rezension: Schmutzige Kriege von Jeremy Scahill


„Schmutzige Kriege“ ist das beeindruckendste und aufrüttelndste Sachbuch, das ich bisher gelesen habe. Akribisch, ohne Aufwand zu scheuen und mit schonungsloser Offenheit prangert Journalist Jeremy Scahill die amerikanischen Machenschaften im Kampf gegen den Terror an.
Den Anfangspunkt markieren die Terroranschläge des 11. September. Von diesem historischen Tag ausgehend, beginnt Jeremy Scahill chronologisch die Ereignisse aufzuarbeiten. Er beschreibt, wie die Administration Bush die Kriege gegen Afghanistan und den Irak rechtfertigte, wie sie vor Ort mit der lokalen Bevölkerung umgingen und welche Gesetze und Rechtfertigungsstrategien sie den Medien und besorgten Politikern vorlegten. Schauplätze sind dabei neben dem Irak und Afghanistan auch regelmässig der Jemen, Somalia und Pakistan, drei Länder in denen die USA mit ihren Militär- und Geheimdiensten deutlich aktiver waren, als sie in der Öffentlichkeit zugaben. Hochinteressant sind dann auch die Ausführungen rund um den neuen Präsidenten Barack Obama. Jeder, der bis heute geglaubt hat, dass Obama besser und weniger kriegsbesessen sei als Bush junior, dem werden mit diesem Werk die Augen geöffnet. Scahill deckt schonungslos auf, dass Obama zwar in der Öffentlichkeit davon sprach, dass er einen intelligenten Krieg führen und die Truppen aus den Kriegsgebieten abziehen will. Doch was sich im Wahlkampf gut anhörte, war nicht viel mehr als heisse Luft. Obama reduzierte zwar die offiziell stationierten Militärs in den Kriegsgebieten, stockte aber die Geheimdienste, vor allem der bis dato wenig bekannte JSOC, massiv auf. Unter seiner Regierung wurden auch die Drohneneinsätze um ein Vielfaches gesteigert. In den ersten zehn Monaten, in denen Obama im Amt war, verübten die Amerikaner mehr bewaffnete Drohneneinsätze als die Bush Administration in acht Jahren.

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