[Rezension] Rowan Coleman – “Zwanzig Zeilen Liebe”

Zwanzig_Zeilen_LiebeVor gut einem Jahr konnte mich Rowan Coleman mit ihrem Roman “Einfach unvergesslich” absolut überzeugen – der Roman ist bis heute in der Tat unvergesslich geblieben. Nun ist ihr neuestes Werk erschienen: “Zwanzig Zeilen Liebe”.

Stella ist Krankenschwester im Hospiz und kümmert sich nicht nur hingebungsvoll um ihre Patienten, sondern schreibt auch im Namen ihrer Patienten Briefe. Briefe, die nach deren Tod an die jeweiligen Empfänger zugestellt werden. Die wenigen Zeilen enthalten letzte Worte, Wünsche und sind für die Verwandten und Bekannten der Verstorbenen ein großer Trost.

Sieben Nächte lang gewährt die Autorin dem Leser einen Einblick in die Leben dreier Menschen – in die Leben von Stella, Hugh und Hope.

Da mir “Einfach unvergesslich” noch ein Jahr später sehr gut in Erinnerung geblieben ist, habe ich mich zwar einerseits natürlich sehr auf diesen neuen Roman, diese neue Geschichte, gefreut. Andererseits wusste ich jedoch bereits, dass es kaum möglich sein würde, mich noch einmal so zu begeistern wie vor einem Jahr. Und trotzdem hat es Rowan Coleman tatsächlich geschafft, mich mit “Zwanzig Zeilen Liebe” nochmals so zu berühren.

Zwanzig_Zeilen_Liebe

Das wird zum größten Teil an dem wunderbaren Schreibstil der Autorin liegen. Die Geschichten, die sie erzählt, sind keineswegs leichte Kost – da ich generell sehr empfindlich bin, was Themen wie Krankheit, Krankenhaus oder Tod angeht, empfinde ich es oft als sehr schwer, diese Themen so zu erzählen, dass sie nicht zu bedrückend sind. Trotz aller Tragik möchte ich eine gute Geschichte lesen und sie auch gerne lesen, ohne dass ich vor lauter Tränen in den Augen die Worte nicht mehr sehe. Genau das gelingt Coleman ganz wunderbar. Obwohl sie in “Zwanzig Zeilen Liebe” von schweren Schicksalen erzählt, tut sie dies mit einem klitzekleinen humorvollen Zug. Das soll nicht heißen, dass sie etwas ins Lächerliche zieht, sondern dass sie die Geschichten der betroffenen Charaktere authentisch erzählt, unterhaltsam, verbunden mit der ein oder anderen humorvollen Szene oder einer berührenden Liebesszene. Solche kleine Stellen gibt es im Roman verteilt mehrmals und diese sorgen dafür, dass es einfach nicht zu bedrückend wird.

Zudem gestaltet Coleman ihre Geschichten auch hier wieder sehr abwechslungsreich. Immer wieder erzählt sie eine andere Geschichte, die Erzählperspektiven wechseln sich zwischen den Stella, Hugh und Hope ab. Dazwischen gibt es immer die Briefe, die Stella in Namen ihrer Patienten schreibt. Manche Briefe werden in die Gesamthandlung eingebunden und gewähren so dem Leser weitere kostbare Informationen. Durch all das ist wieder eine sehr abwechslungsreiche, interessante und auch fesselnde Geschichte entstanden, welche mich persönlich wieder einmal kaum loslassen konnte.

Rowan_Coleman

Noch kurz etwas zur Optik: ich war bereits von der Gestaltung von “Einfach unvergesslich” sehr begeistert und finde es absolut klasse, dass der Piper Verlag die äußerliche Gestaltung von “Zwanzig Zeilen Liebe” daran angepasst hat. Beide Cover passen perfekt zueinander und auch wenn es voneinander getrennte Geschichten sind, mag ich es sehr, dass beide Bücher sich so ähnlich sind und genauso perfekt nebeneinander im Regal aussehen.

Rowan Coleman konnte mich auch mit “Zwanzig Zeilen Liebe” absolut überzeugen. Dieser Roman erzählt eine berührende, aber keineswegs zu bedrückende Geschichte vom Schicksal, der Kraft der Liebe sowie dem Mut zum Leben. Wie auch schon bei “Einfach unvergesslich” eine ganz klare Leseempfehlung.
5ballerinas



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