[Rezension] Rose Snow – “Acht Sinne – Band 1 der Gefühle”

8S-Cover-schwarz-kleinNachdem mich das Autorenduo Rose Snow bereits mit ihren beiden Romanen “Was sich liebt, das rächt sich nicht” und “Racheengel küsst man nicht” begeistern konnte, war ich umso gespannter ihr neuestes Werk, den Reihenauftakt und Fantasyroman, “Acht Sinne – Band 1 der Gefühle”.

Die Fantasy-Geschichte beginnt damit, dass ein Mädchen – Lee – in einer magischen Parallelwelt aufwacht. Geschenkte Erinnerungen versorgen sie mit den wichtigsten Fakten über ihre neue Umgebung. Gemeinsam mit sieben weiteren Neuerweckten muss sie eine Prüfung bestehen. Die insgesamt acht Neuerweckten repräsentieren alle acht Sinne: Wut, Ekel, Trauer, Wachsamkeit, Freude, Erstaunen, Vertrauen und Angst. Lee trägt den Sinn der Wachsamkeit in sich und wird schon bald eine Wächterin sein, nachdem sie ihre Prüfung abgelegt hat. Doch davor muss sie sich mit dem Ekelträger Ben, der nicht nur wahnsinnig arrogant, sondern auch noch unsympathisch – aber gutaussehend – ist, einigen Gefahren stellen…

Ich muss ganz ehrlich gestehen, dass mir der Einstieg in die Geschichte und eine gänzlich neue sowie sehr komplexe Welt recht schwer gefallen ist. Während Lee sich scheinbar sofort bestens zurecht findet oder zumindest alle neuartigen Umstände, so merkwürdig oder unerklärlich sie auch erscheinen mögen, so hin nimmt, wie sie sind. Die Idee mit den acht verschiedenen Sinnträgern finde ich ungemein interessant, zumal dahinter meiner Meinung nach auch sehr viel Potenzial steckt. Insofern finde ich es auch sehr gut, dass diese Geschichte mit einer Trilogie angelegt ist. Trotzdem habe ich leider einige Seiten gebraucht, um mich darin zurecht zu finden und alles nachvollziehen zu können. Dafür aber auch ein großes Kompliment an Rose Snow – eine solch komplexe Welt muss man erst einmal aufbauen können und das ist ihnen sehr gut gelungen.

Acht_Sinne_Rose_Snow

Auch wenn sich diese neue Geschichte sehr von den beiden anderen Büchern unterscheidet, so haben sie doch alle etwas gemeinsam: den wunderbaren Schreibstil von Rose Snow, den ich unheimlich gerne mag. So gibt es hier wieder eine ganze Menge fantastischer Dialoge zwischen Lee und Ben, die nicht nur ungemein unterhalten, sondern auch authentisch wirken. Und auch diesmal haben wir es mit sehr sympathischen Charakteren zu tun, die man nur allzu gerne die gesamte Handlung hindurch begleitet.

Wenn Autoren zwischen Genres wechseln, kann das oftmals schief gehen, doch Rose Snow ist der Sprung wirklich sehr gut gelungen. Wie schon zuvor in den ChickLit-Romanen punkten sie auch diesmal wieder vor allem durch eine sehr originelle Idee. Dabei erfinden sie eine gänzlich neue, fantastische Welt, mit großer Liebe zu Details. Die Handlung um Lee und Ben ist spannend, abwechslungsreich und für so einige Überraschungen gut. Was mir zudem positiv aufgefallen ist, war die gemächliche Entwicklung der “Beziehung” zwischen Ben und Lee. Ich hatte das Gefühl, dass hier tatsächlich einmal wirklich die Handlung an sich im Vordergrund steht, statt einer übertriebenen Liebes- oder gar Dreiecksgeschichte, wie sie in solchen Büchern sonst viel zu oft zu finden ist.

Bis auf den etwas schwierigen Start in die sehr komplexe Welt der acht Sinne fand ich diesen Auftakt zur Trilogie doch sehr gelungen und freue mich schon auf die Fortsetzung sowie weitere Entwicklung der Handlung, die noch diesen Sommer erscheinen wird.

4Ballerinas

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