[Rezension] Sophie Kinsella – “Finding Audrey”

[Rezension] Sophie Kinsella – “Finding Audrey”Sophie Kinsella ist bisher nur für ihre ChickLit-Romane, insbesondere die Shopaholic-Reihe, bekannt gewesen, mit denen sie aber auch sehr erfolgreich war. Nun hat sie mit “Finding Audrey” (dt. “Schau mir in die Augen, Audrey”) ihren ersten Jugendroman veröffentlicht.

Der Roman erzählt die Geschichte von Audrey und ihrer Familie. Audrey geht seit einiger Zeit nicht mehr zur Schule, hat große Angst vor menschlicher Nähe oder Augenkontakt, weshalb sie die ganze Zeit über eine dunkle Sonnenbrille trägt. Lediglich ihrem jüngeren Bruder gegenüber kann sie diese kurz abnehmen, da er sie als Einziger nicht voller Mitleid anschaut. Audrey weiß, dass sie ihre Krankheit irgendwann überwinden muss, auch wenn es ihr noch so schwer fällt – vor allem, wenn sie den Freund ihres älteren Bruders ein bisschen näher kennen lernen möchte…

Zwar gehört Sophie Kinsella im Grunde zu meinen liebsten Autorinnen, doch in letzter Zeit konnte sie mich mit ihren Romanen eher weniger begeistern. Umso gespannter war ich deswegen auf ihren Genre-Wechsel, auf diesen Jugendroman – und ich wurde nicht enttäuscht, vielmehr sogar positiv überrascht.

FindingAudrey

Obwohl Audrey die Protagonistin des Romans ist und die gesamte Handlung auch von ihrer Perspektive aus erzählt wird, ist eigentlich die gesamte Familie in die Handlung involviert. Es geht nämlich gar nicht mal hauptsächlich um Audrey und ihre Krankheit, sondern auch um ihren älteren Bruder, Frank, der stundenlang mit seinen Freunden, alleine oder mit anderen Spielern online das Computerspiel LOC spielt. Als Audreys und Franks Mutter eines Tages in der Daily Mail etwas über Computer-Abhängigkeit liest, ist sie vollkommen überzeugt davon, dass auch Frank Computer- und Spielsüchtig ist. Dadurch wird das Familienleben etwas chaotisch, für den Leser aber unheimlich unterhaltsam. Überhaupt finde ich Audrey und ihre Familie sehr authentisch dargestellt, bei vielen Dingen konnte ich mich selbst beziehungsweise meine eigene Familie wiederfinden. Diese ist nämlich weit davon entfernt, perfekt zu sein und das ist meiner Meinung nach auch vollkommen richtig so. Die Charaktere waren mir insofern von Anfang an sympathisch, sogar die Mutter, allen voran aber natürlich Audrey, welche absolut liebenswert ist. Besonders die aufkeimende Annäherung zu Linus – Franks Freund – ist einfach nur herzallerliebst und wird meiner Meinung nach absolut perfekt dargestellt. Nicht zu kitschig oder gar romantisch, sondern sehr authentisch.

Da Audrey von ihrer Ärztin ein Projekt “verschrieben” bekommt, in dem sie mit einer Videokamera das Familienleben filmen und so durch die Linse der Kamera Kontakt zu anderen Menschen aufnehmen soll, wird die Handlung teilweise auch durch diese Film-Sequenzen beschrieben. Dadurch bekommt man oftmals noch einen gänzlich anderen Blick auf die Handlung und diverse Momente und Personen. Das sorgt nicht einmal nur für eine willkommene Abwechslung, sondern zudem auch für wieder sehr unterhaltsame Szenen. Tatsächlich hatte ich bei dieser Geschichte endlich wieder den Eindruck, etwas von dem fantastischen Humor der Autorin erkennen zu können, den man vor allem in ihren früheren Büchern findet und welcher mir in den neueren Veröffentlichungen gefehlt hat.

Die Geschichte um Audrey hat durch ihre Krankheit eine überraschend ernste Seite, welche ich so von Kinsella kaum erwartet hätte. Umso mehr hat es mich begeistert, dass sie mit dem eher schwierigen Thema sehr gut umgehen konnte und dieses auch sehr überzeugend in einer unheimlich unterhaltsamen Geschichte mit absolut sympathischen sowie authentischen Charakteren verarbeitet hat. Mich konnte die Autorin mit ihrem ersten Jugendroman sehr überzeugen und ich hoffe sehr, dass sie auch in Zukunft solchen Lesestoff bieten kann.

5ballerinas



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