[Rezension] Renegade – Tiefenrausch

Renegade - Tiefenrausch

“Unterschiede sind die Wurzel allen Übels. Dementsprechend müssen alle Unterschiede ausgemerzt werden – koste es, was es wolle.”
- Ein Leitsatz der Mutter

 

Inhalt

[Rezension] Renegade – Tiefenrausch Evies Leben ist perfekt – perfekt geplant und überwacht von Mutter, der Herrscherin über die Unterwasserstadt Elysium. Schon bald soll die 16-Jährige über die geheimnisvolle Welt regieren. Doch als sie sich ausgerechnet in ihren Feind verliebt, wird klar, dass das perfekte Leben in Elysium eine einzige Lüge ist.

Elysium liegt am Grund des Meeres, abgeschirmt vom Rest der Welt. Dort hat Mutter ein Paradies für all jene Menschen geschaffen, die vor den Kriegen der Oberfläche fliehen konnten. Sie organisiert den Alltag der Bewohner, schützt sie vor Gefahren und regelt sogar die Geburten. Doch dieser Friede wird teuer erkauft – Gefühle sind in Elysium verboten, Berührungen unter Liebenden werden mit dem Tod bestraft. Evie vertraut in dieses System – doch als Gavin, ein Oberflächenbewohner, in ihre Welt eindringt, weckt der junge Mann Zweifel in ihr: Warum plagen sie Erinnerungslücken? Weshalb besteht Mutter auf Evies tägliche Therapie-Sitzungen? Und wieso kann sie sich durch Gavin an Dinge erinnern, die absolut unmöglich sind? Evie erkennt, dass sie Teil eines gewaltigen Plans ist, aus dem es für sie ohne Gavin kein Entrinnen gibt.

Meinung
Elysium – eine Unterwasser-Utopia- ist eine Stadt am Grunde des Ozeans, abgeschottet von der normalen Welt. Dort scheint das Paradies auf Erden zu sein. Die Tage werden alle von Mutter -Anführerin von Elysium – organisiert, geplant und an die Unterwasserbewohner weitergeleitet. Es herrscht somit eine Diktatur, die dafür sorgen soll eine perfekte Welt aufrecht zu erhalten. Um das zu erreichen, darf es keine Krankheiten, kein Neid oder gar Gefahren geben. Mutter organisiert daher nicht nur die Abläufe der Tage, sondern auch die Entstehung der Embryos. Damit keine Krankheiten übertragen werden können oder ihr Leitbild von perfekter Welt zerstört wird, darf es im Paradies keine Zuneigung geben. Um den Frieden aufrecht zu erhalten, gibt es festgelegte Regeln. Unter Liebenden darf es keine zarte Geste geben, denn die wird mit den Tode bestraft, das heißt: Keine Berührungen. Das Leben der Personen, deren DNA nicht im System verzeichnet ist, wird erloschen, dafür sorgen die Selbstschussanlagen.
Evies Leben ist perfekt – zumindest denkt sie es. Schließlich ist sie die Tochter der Anführerin und wird zur Nachfolgerin. Die Männer stehen schlangen und umschwärmen sie. Als ein Oberflächenbewohner namens Gavin durch die Maßnahmen trotzdem in ihre  Welt gelangt verhört Evie auf Befehl ihrer Mutter den Oberflächenbewohner, um herauszufinden wie er in ihre Welt gelangen konnte. Beim Verhör erfährt sie Dinge, die sie an ihre scheinbar sicheren und perfekten Welt zweifeln lässt…

J. A. Sounders hat mit ,Renegade’ eine neue Ära in der Welt der Dystopien erschaffen. Bisher kennt man nur Dystopien, die sich im Himmel oder auf der Erde abspielen, damit meine ich wirklich auf der Erde, wo Pflanzen eine normale Vegetation haben und Menschen nicht von Wasser umringt werden. Diese Dystopie bietet den Lesern eine neue Erfahrungswerte Welt unterhalb der Meeresspiegel, die einen zum Teil an Atlantis erinnern lässt.

Evie ist eine interessante und starke Protagonistin. Durch ständige Vergesslichkeit, die in ihrem Gedächnis Lücken hinterlassen, wird sie gezwungen regelmäßig zur Therapie zu gehen. Sie wiederholt Gedanken, scheint gedanklich oft abwesend zu sein und bekommt Panik bei einfachen Gegenständen oder Leuten. Man könnte sie schon als sympathisch bezeichnen durch ihren Zweifel an die perfekte Welt. Sie ist keine dieser totalen Memmen, die immer bei der Hand gehalten werden müssen, um endlich in die Pötte zu kommen. Durch Gavin erfährt sie mehr an alles zu zweifeln und zu hinterfragen, aus sich heraus zu gehen und das eigene Leben in die Hand zu nehmen. Zusammen durchforschen sie die dunkelsten Ecken der vermeintlichen perfekten Utopia und werden auch fündig.
Gavin ist hingegen nicht so sehr perfektioniert worden wie Evie. Er hat weniger Charakter und was er einen bietet ist nicht sehr aussagekräftig. Mich konnte er somit nicht für sich einnehmen, andere Leserinnen könnten ihn für sich vielleicht mehr einnehmen, durch seine lässige Art und Flirtbereitschaft in jeder Situation.
Evies Mutter, die hier tatsächlich nur Mutter genannt wird, ist wie Evie eine ausgeprägte Persönlichkeit. Sie hat Ecken und Kanten, einen Charakter, an den man sich auch später noch stark erinnern kann.

,Reegade – Tiefenrausch’ ist ohne zweifel ein guter Auftakt einer Unterwasserwelt-Dystopie, aus dem man mehr raus holen kann. Denn durch die Hinweise im Laufe der Geschichte, die die Autorin den Lesern bietet, wurde einem schneller der Sinn der Handlung klar, als der Protagonistin selbst. Auch diese Dystopie bedient sich an vielen Merkmalen der bislang bekannten, was vollkommen in Ordnung ist, schließlich gibt es schon sehr viele Bücher. Was außerdem vorhanden und nicht wegzudenken ist, ist die Liebesgeschichte. Auch wenn sie noch nicht sehr ausgeprägt ist, gefällt sie mir ganz gut.
Was mir abgesehen von der Idee einer Unterwasserwelt gefällt, ist die Darstellung der Macht der Mutter. Durch diese Macht stellt man sie in Frage, ihre Skrupellosigkeit macht die Handlung um so spannender. Die Ereignisse am Ende sind ebenfalls actionreich. Es treten Fragen auf, die beantwortet werden wollen. Nun hofft man auf die Antworten der Fragen in den Folgebänden.

Fazit

Unterwasserwelt. Perfekt. Regeln. Diktatur.
- Begriffe, die ich mit der Geschichte in Verbindung bringe.

,Renegade – Tiefenrausch’ ist meiner Meinung nach ein guter Auftakt der Trilogie. Das Szenario ist vollkommen neu und die Handlung zum Teil auch. Es gibt starke Protagonisten, die ihren Namen Ehren machen. Das Ende ist nicht vorhersehbar und ein totaler Actiontripp. Das Buch ist somit vollkommen zu empfehlen und das nicht nur für Dystopiefanatiker.

Altersempfehlung: Ab 14 Jahren

 Autor

[Rezension] Renegade – Tiefenrausch Die US-amerikanische Autorin J. A. Souders kam im mittleren Westen der USA zur Welt. Bereits in früher Kindheit verfügte J. A. Souders über eine außergewöhnliche Phantasie. Aus Angst vor den Monstern unter ihrem Bett, begann sie, ihnen Geschichten zu erzählen, um auf diese Weise mit ihnen Freundschaft zu schließen. Nach ihrem Umzug nach Florida im Alter von dreizehn Jahren, begann sie, erste Geschichten zu verfassen. Heute engagiert sie sich neben ihrer Tätigkeit als Schriftstellerin in zahlreichen Creative Writing Workshops. “Renegade – Tiefenrausch” ist ihr Debüt-Roman, der im Herbst 2012 auch in deutscher Sprache erscheint. Jessica Souders lebt in Florida zusammen mit ihrem Mann und zwei Kindern.

Infos

Titel: Renegade – Tiefenrausch
Originaltitel: Renegade
Genre: Dystopie
Autor: J. A. Souders
Verlag: IVI
ISBN: 978-3492702812
Preis: 16,99€
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Bewertung

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Trilogie

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