[Rezension] On My Own Two Feet (Amy Purdy)

Amy Purdy: On My Own Two Feet — From Losing My Legs to Learning the Dance of Life "I had a choice — and I chose to live." 
[Rezension] On My Own Two Feet (Amy Purdy)Mit diesem Bekenntnis begann für Amy Purdy ein zweites Leben. Ein Leben, das im Verlaufe der zurückliegenden Jahre eine Bereicherung für so viele andere Menschen  Freunde und Fremde gleichermaßen  geworden ist.
Dieses Buch gehört zu den wenigen, deren Veröffentlichung ich absolut und ohne Wenn und Aber entgegengefiebert habe. In der Sekunde, in der ich hörte, dass Amy Purdy eine Autobiografie schreiben würde, wusste ich sofort, dieses Werk MUSS ich lesen!
Amys Geschichte berührt allein, wenn man die Berichterstattung in den Medien verfolgt. Doch um einiges intensiver gestaltet sich jene Wahrnehmung beim Eintauchen in ihr Buch. Eine großartiges Vergnügen, das schwer Schlucken, breit Lächeln und von Herzen Gönnen und Wünschen lässt. GROSSGESCHRIEBENE LESEEMPFEHLUNG!

~ Rezension ~Es ist an uns selbst, das Leben zu etwas Wunderbarem zu machen!
Im Alter von 19 Jahren war Amy Purdy kerngesund und mit sich im Reinen. Als Massagetherapeutin und Snowboarderin hatte sie viele Pläne, die nur darauf warteten, umgesetzt zu werden. Aber dann erkrankte sie von heute auf morgen an einer bakteriellen Meningitis und musste um ihr Leben kämpfen. Mit Einlieferung ins Krankenhaus wurde ihren Eltern mitgeteilt, dass Amy in diesem Zustand womöglich nur noch zwei Stunden blieben. Doch dank ihres unbändigen Willens und einer unerschütterlichen Dankbarkeit dem Leben gegenüber, überstand sie diese Krise, während der sie allerdings ihre beiden Beine, ihre Milz und eine gesunde Nierentätigkeit verlor. Mit ihren beiden Beinprothesen und einer Spenderniere ihres Vaters gelang Amy schließlich das (von den Ärzten) unmöglich Geglaubte: Sie fuhr wieder Snowboard. Inzwischen haben sich neben all den persönlichen Erfolgen, zu denen die Gründung der Non-Profit Organisation Adaptive Action Sports und ein gefragter Job als Motivationsrednerin zählen, auch die größten Triumphe eingestellt, die eine gesamte Nation bewegen: Amy Purdy gewann 2014 Bronze bei den Winter-Paralympics und wurde Zweitplatzierte bei Dancing With The Stars
In ihrer Autobiografie On My Own Two Feet erzählt Snowboarderin und Philanthropin Amy Purdy (gemeinsam mit Michelle Burford) auf berührende und Mut machende Weise von ihrem Schicksal, mit dem sie nie zu hadern vermochte. Im Gegenteil, als es hart auf hart kam, beflügelte sie die Suche nach der Antwort auf folgende Frage: "If my life were a book, and I were the author, how would I want my story to go?" 

Es ist ein Leichtes, dass einem beim Lesen der Geschichte Amy Purdys die Superlative ausgehen. Wenig verwunderlich. Doch neben all den unbeschreiblichen Meilensteinen, die Amy Purdy in ihrem Leben bereits erfolgreich passiert hat, strahlt vor allem ihre bescheidene Persönlichkeit über allem. Sie hat nie danach gestrebt, zu einer Inspiration für Millionen von Menschen zu werden. Sie lebt einfach nach allen kreativen Regeln der Kunst und möchte damit zeigen, welche Steilhänge im Leben sich auf die eine oder andere Weise meistern lassen.

Jene gleichermaßen erfrischende wie beeindruckende Willensstärke ist schlichtweg ansteckend. In jedem einzelnen Kapitel des Buches schimmern Lebensmut und -freude hindurch. Selbst während der dunkelsten, schmerzhaftesten Stunden verlor Amy nie ihren selbst gesteckten Fokus — der Sinnhaftigkeit ihres Schicksals — aus dem Auge.Das Buch ist ein Mosaik aus den einzelnen Lebensabschnitten und Träumen der Autorin. Dabei werden die Erinnerungen an ihre Kindheit in Las Vegas ebenso emporgehoben wie ihre Nahtoderfahrung während einer Not-OP und die zehrenden Monate nach ihrer Beinamputation oder auch Amys sehnlichster Wunsch, wieder auf dem Snowboard zu stehen. Gemeinsam mit ihrem Freund Daniel reiste sie später nicht nur um die Welt, sondern engagierte sich unermüdlich dafür, ihren geliebten Wintersport zu einer paralympischen Disziplin zu machen. So schmerzlich und erschütternd sich manche Episoden lesen, ebenso lebensbejahend, motivierend und, ja, inspirierend ist der Grundtenor dieses Buchs. Verletzlichkeit und Stärke bedingen einander. Amy verleiht, ganz ihrem Charakter entsprechend, ihrer Geschichte eine quicklebendige Portion (Galgen-) Humor und Aufrichtigkeit. Ein Authentizitätsfaktor, den ich gar nicht deutlich genug unterstreichen kann.Rückschläge und Enttäuschungen teilt die Autorin gleichermaßen wie ihre innersten Glücksgfühle und Gedanken. Es fühlt sich beinahe an, als würde sie den Leser mit in den Schnee nach Sotschi oder auf die Tanzfläche zu Dancing With The Stars nehmen. 

Amy Purdys Buch ist ein Geschenk, das voller tiefster Hingabe und spürbarer Dankbarkeit, größtem Kämpferherzen und leuchtender Großzügigkeit steckt. Eine Hommage an das Leben und die Wahrnehmung und Ausschöpfung dessen  allen Unwegsamkeiten zum Trotz.FZIT: Wegweisend. Ermutigend. Lebensbejahend.

                      Amy Purdy & Derek Hough im Interview mit Ellen DeGeneres



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