Rezension: "Noah"

 Cover

[REZENSION]

Quelle: Bastei Lübbe

Der Autor
Sebastian Fitzek hat sich mit bislang acht Bestsellern – zuletzt "Abgeschnitten" zusammen mit Michael Tsokos – längst seinen Ruf als DER deutsche Star des Psychothrillers erschrieben. Seine Bücher werden in vierundzwanzig Sprachen übersetzt; als einer der wenigen deutschen Thrillerautoren erscheint Sebastian Fitzek auch in den USA und England, der Heimat des Spannungsromans. Sein dritter Roman "Das Kind" wurde mit internationaler Besetzung verfilmt.
*Produktinformation* Gebundene Ausgabe: 560 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe (Lübbe Hardcover); Auflage: 20. Dezember 2013
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3785724829 / ISBN-13: 978-3785724828
Originaltitel: Projekt Noah
Größe und/oder Gewicht: 22,4 x 15 x 5,2 cm
Leseprobe
Quelle: bic-media.com  *lies mich*


Die Geschichte...

Ein Mann erwacht im Unterschlupf eines Obdachlosen und kann sich an nichts erinnern. Er weiß nicht, woher er kommt, wie er heißt oder wie er in Berlin gelandet ist. Außerdem hat er keine Ahnung, warum in seine Handfläche der Name Noah eintätowiert wurde oder weshalb er eine schlecht versorgte Schusswunde in seiner Schulter hat. Gemeinsam mit dem Obdachlosen Oskar macht sich Noah auf die abenteuerliche Suche nach seiner Herkunft. Doch Noah ahnt nicht, dass seine kommenden Entscheidungen in den nächsten Stunden und Tagen das Schicksal der Welt beeinflussen werden - und kurz darauf überschlagen sich die Ereignisse...


Meine Meinung:

Als Sebastian Fitzek-Fan der ersten Stunde musste ich natürlich auch sein neuestes Werk lesen und kann euch gleich sagen, dass "Noah" kein typischer Thriller des deutschen Bestsellerautors ist. Die Story beginnt Mitte Februar und dauert ca. 6 Wochen. Die Geschichte unterteilt sich in 3 Stufen, die Handlungsschauplätze führen uns nach Berlin (wo sich die Handlung größtenteils abspielt), aber auch nach Manila, New York, in die Niederlande und nach Rom.


Noah ist Ende 30 und hat sein Gedächtnis verloren, weshalb er keine Erinnerung an sein früheres Leben hat. Er wacht in Berlin im Versteck des Obdachlosen Oskar Schwartz auf, der ihn wegen des eingebrannten Namens NOAH in seinem Handballen auch so nennt. Noah ist auf der Suche nach seiner Identität und wird dabei von Oskar begleitet. Eine Spur führt sie zu der schwangeren Celine Henderson, einer Journalistin bei der Zeitschrift "New York News"... Noah ist ein interessanter Protagonist mit vielen Facetten, der sich auf der Suche nach der Wahrheit in große Gefahr begibt und der nicht immer ganz glaubwürdig agiert. Die zahlreichen Nebencharaktere kommen neben der starken Hauptfigur nicht ganz zur Geltung und fügen sich allerdings gut in die Handlung ein.
"Noah" ist mit den anderen Büchern von Sebastian Fitzek nicht zu vergleichen und liest sich streckenweise wie ein Agententhriller à la John le Carré oder Frederick Forsyth, was mich anfangs sehr irritiert hat, doch irgendwann gewöhnt man sich an diese neue Art von Fitzek-Thriller. In "Noah" geht es nicht nur um ein Einzelschicksal, sondern auch um Verschwörungstheorien, Machtspiele, Umweltkatastrophen, Armut und Krankheit.
Dieser Spannungsroman präsentiert uns eine reizvolle, nicht ganz neue Romanidee, die eindrucksvoll umgesetzt wurde, ein paar klitzekleine klischeehafte Stellen beinhaltet und mit raffiniert gelegten Irrwegen sowie ungeahnten Wendungen für spannende Lesestunden sorgt.
Leider mir dieser Thriller keine durchgehende Hochspannung oder Herzrasen wie z.B. "Abgeschnitten" und mein Liebling "Der Seelenbrecher" beschert, was ich schade finde, denn Sebastian Fitzek ist für mich eigentlich ein Garant für gigantischen Thrill & Nervenkitzel. Dennoch nimmt einen die Story rund um Noah schnell gefangen und wie gewohnt, weiß man bei diesem Autor nie genau, was real ist und was der Fantasie entspringt, was für mich den Reiz der Story natürlich stark erhöht.
Neben Haupterzähler Noah schildern auch noch Nebenfiguren wie die Journalistin Celine Henderson, die junge Mutter Alicia und der Berufskiller Adam Altmann die unglaublichen Geschehnisse aus ihrer Sicht (in der 3. Person). Gemeinsam mit Noah versucht man als Leser zu ergründen, was in Noahs Vergangenheit geschehen ist und wird in den Sog der Geschichte hineingezogen.
Dank der mitreißenden, emotionsgeladenen Schreibweise und der ausdrucksstarken Sprache fliegt man fast durch die beachtlichen 560 Seiten. Trotz meiner anfänglichen Bedenken, da "Noah" wie ein Agententhriller mit Verschwörungstheorien anmutet, liest sich das neueste Werk von Sebastian Fitzek rasend schnell und lässt sich nur schwer beiseitelegen.
FAZIT:

Auch wenn "Noah" ganz anders als die restlichen Thriller von Sebastian Fitzek ist und stark an einen Agententhriller erinnert, so regt die Story zum Nachdenken an und hat mich trotz allen Zweifeln bemerkenswert gut unterhalten. An meine Lieblingsthriller "Der Seelenbrecher" und "Splitter" reicht "Noah" allerdings nicht heran, weshalb ich spannende 

4 1/2 (von 5) Punkte  vergebe und mich auf den nächsten Thriller in gewohnter Fitzek-Manier freue.
[REZENSION]


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