[Rezension] N.K. Jemisin, Die Erbin der Welt

[Rezension] N.K. Jemisin, Die Erbin der WeltOriginaltitel: The Earth and the Sky 01. The Hundred Thousand Kingdoms
Originalverlag: Orbit, 2010
Aus dem Amerikanischen von Helga ParmiterTaschenbuch, Klappenbroschur, 448 SeitenISBN: 978-3-442-26669-2€ 9,95 [D] | € 10,30 [A] | CHF 17,90
Inhalt (lt. Rückentext):Nachdem das Licht über die Finsternis triumphierte...
Natürlich befolgt Yeine Darr den Befehl ihres Großvaters, sich unverzüglich aus der Provinz zu seinem Palast zu begeben. Schließlich ist er der Herrscher über die ganze Welt. Doch als er sie zu seiner dritten Erbin ernennt, gerät sie unvermutet in das Zentrum tödlicher Palastintrigen. Ihre einzige Hoffnung auf Überleben ist ein Bündnis mit Nahadoth - dem zwar versklavten, aber immer noch ebenso mörderischen wie verführerischen Gott der Finsternis...
Zum Buch:
Fesselnd und einzigartig - Die Erbin der Welt hat mir durch und durch gefallen.
High Fantasy ist leider bei Weitem nicht so beliebt wie Contemporary Fantasy. Wer letzteres mag und noch nie in erstes hineingeschnuppert hat, sollte das mit diesem Buch schnell nachholen. Nicht nur verbindet die Autorin die Genres in gewisser Weise (dazu später mehr), sondern dieses Werk ist kein dicker Wälzer und in sich abgeschlossen - das findet man bei High Fantasy ja doch eher selten.Was Yeine als Protagonistin angeht, so fällt das Klassifizieren ihrer Person zu Beginn schwer. Es wird nicht gleich offensichtlich wer sie ist, was ihre Werte sind und ob sie vertrauenswürdig ist oder nicht. Stück für Stück kann man sich aber ein besseres Bild machen. Besonders überraschend ist ihre kriegerische Natur, die sie als ennu (Anführerin) ihres Klans erworben hat. Im Stamm der Darre sind Frauen die Krieger und Männer bleiben zurück, um Haus und Heim zu schützen - ein sehr interessanter Ansatzpunkt.Gerade dieser Hintergrund schwächt Yeine ebenso sehr im Kampf gegen ihre Feinde, wie er sie stärkt.In vielerlei Hinsicht ist sie geradezu naiv (aber niemals die hilflose Heldin), das liegt aber vor allem an ihrem Alter - sie ist noch keine zwanzig.Ihr wird Nahadoth zur Seite gestellt, der versklavte Gott der Finsternis, der nun seinen menschlichen Herren gehorchen muss. Sein Charakter fasziniert wohl am meisten. Zu Tage ist er eine vollkommen andere Person, eingekerkert in einen menschlichen Körper besitzt er eine zweite Seele, die sich bei Tag zeigt und kaum etwas mit seiner Nachtgestalt zu tun hat. Denn in der Nacht kann erahnt werden wie er als Gott war - und das ist absolut eindrucksvoll geschildert. Das Element der Finsternis hat die Autorin so gut an seinen Charakter angepasst, dass die Illusion vollkommen wird.Die Beziehung zwischen Yeine und Nahadoth ist unklar. Es herrscht eine gewisse Anziehungskraft, doch ebenso viel Unsicherheit zwischen den beiden. Nahadoths mehr als gefährliche Natur macht es Yeine auch nicht leicht. Und gefährlich, todbringend, ist er wirklich. 
Die Geschichte ist von vorne bis hinten ausgefeilt. Man erwartet um einiges weniger als man im Endeffekt dann erhält - und der Kern von Yeines Geschichte ist umwerfend, das kann ich verraten.Der Erzählstil ist eingäng und locker gehalten, was schon an einen Stilbruch der High Fantasy grenzt. Yeine ist Ich-Erzählerin und die Erzählart erinnernt stark an das Contemporary Fantasy-Narrativ. Kurze Zwischensequenzen verwirren immer wieder und erst zu Ende wird bewusst, worum es sich bei diesen Passagen wirklich handelt - es handelt sich dabei um ein gut gelungenes Stilmittel.
Die Götter und ihre Welt werden gut beschrieben, dabei werden deren Geschichten nicht überstrapaziert und auf genretypische lange Erklärungen wird Großteils verzichtet.High Fantasy lädt den Leser immer ein, sich in einer vollkommen neue Paralellwelt einzuleben und an den Sitten und Gebräuchen derer Einwohner teilzuhaben - da ist auch Die Erbin der Welt keine Ausnahme. Die eigene Vorstellungskraft ist hier gefragt und die hat genug Material mit den verschiedenen (und sehr gut umschriebenen) Gottheiten, den unterschiedlichen Völkern und das absolut eigene Regierungsmodell.
Wie schon zuvor erwähnt, ist das Buch in sich abgeschlossen. Das betone ich deswegen, weil es erster Teil einer Trilogie ist - jeder Teil hat aber einen anderen Hauptcharakter. Wer nicht weiterlesen möchte, muss also nicht.
Kurz und gut handelt es sich hier um so eine Art Geschichte, wie ich sie liebe - Götter und ihre Kriege, fremde Welten und deren Kämpfe und eine packende Haupthandlung.
[Rezension] N.K. Jemisin, Die Erbin der Welt 

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