Lichtfänger von Nadine Kühnemann
Originaltitel: Lichtfänger (Die Auserwählte) Erscheinungsdatum: September 2011 Verlag: AAVAA Verlag Preis: 11,95 Euro ISBN: 386-254-855-4 Seiten: 231
England 1899: Mit einer gehörigen Portion Mut und Selbstbewusstsein kämpft sich die bettelarme Taschendiebin Jil durch ihr tristes Leben, bis sie eines nachts von dem geheimnisvollen Cryson in eine von dämonengleichen Wesen bevölkerte Stadt unterhalb der Erdoberfläche entführt wird. Cryson verlangt von Jil, ein wertvolles Artefakt aus dem Besitz einer Gruppe Abtrünniger zu stehlen, doch diese Aufgabe erweist sich sogar für eine Diebin nicht nur als unlösbar, sondern zudem als brandgefährlich…
Frech, aufmüpfig und mit einer schlagfertigen Wortwahl geschmückt, wird dieses Buch zu einem echten Leseerlebnis. Anders als ich es bisher kannte, aber auf jeden Fall lesenswert.
Und sind es nicht immer schon die bösen Männer gewesen die unsere Fantasie anregen?
Jil lebt mit ihrer Schwester und ihrem Vater auf einem verarmten Hof in London. Da ihr Vater ständig säuft, schlägt und das wenige Geld das ihnen zum leben bleibt unter die Leute bringt, träumt Jil ständig davon ihre Familie zu verlassen um ein besseres Leben zu führen. Doch da sie mit ihrer Fingerfertigkeit als Taschendiebin die Haupternährerin der Familie ist, plagen sie Skrupel, dass ihre Familie komplett verwahrlost wenn sie gehen sollte. Bei einem nächtlichen Streifzug durch die Stadt und einer erholsamen Pause am Hafen trifft sie auf den geheimnisvollen Cryson. Zunächst scheint Cryson ein echt netter und faszinierender Mann zu sein, doch wenige Nächte später entführt er sie in eine seltsame Welt unter den Straßen von London. Obwohl er aussieht und spricht wie ein Mensch, gehört er zur Rasse der Sedhar an. Die das natürliche Sonnenlicht meiden und sich durch ein künstliches Licht und an der Energie der Menschen nähren. Am Ort ihrer Gefangenschaft erfährt Jil, dass sie aufgrund einer Prophezeiung dazu bestimmt ist Crysoms Rasse zu retten, indem sie das "Licht" zurück bringt, welches Abtrünnige der Sedhar gestohlen und gebannt haben.
Parallel zur der obigen Geschichte begibt sich auch Dana -Jils Schwester- in die große weite Welt hinaus und hat genug von einem Leben mit ihrem versoffenen Vater auf einem armseligen Hof. Sie flieht und versucht ihre Schwester zu finden. In dieser Zeit lernt die sonst so gläubige und anständige Dana das es gar nicht so einfach ist, auf der Straße zu überleben.
Ich muss ehrlich zugeben, dass mir die Geschichte über Jil und die Sehdar erst ziemlich suspekt war. Ich kannte diese Art von Fantasie nicht. Doch sehr schnell wurde ich aufgrund des spannenden, schlagfertigen und flüssigen Sprachstils der Autorin -Nadine Kühnemann- eines besseren belehrt. Die für mich anfangs etwas langatmige Vorgeschichte war nötig um sich Jil als Mensch und als Person vorstellen zu können, damit man ihre weitere Vorgehensweise verstehen und nachvollziehen kann. Schnell konnte ich kaum genug von der Geschichte bekommen und war -als ich merkte das sich das Buch dem Ende neigte und die Geschichte noch nicht erzählt war- zutiefst traurig. (Natürlich ich weiß, ich kann mir ja einfach den zweiten Teil bestellen, aber eben nicht gestern Nacht :))
Ich kann hierzu einfach nur sagen, dass dieses Buch eine super lesenswerte Geschichte enthält und eigentlich gelesen werden muss. Einen kleinen Abzug hab ich allerdings doch noch. Ich weiß nicht ob es an meiner Vorstellungskraft lag oder an der bildlichen Beschreibung der Autorin. Aber die sagenumwobene Welt der Sedhar wollte in meinem Kopf einfach nicht wirklich entstehen.
Fazit:
Es war unheimlich interessant eine weitere Art von Fantasie Geschichten kennenzulernen. Etwas das genau zwischen uns leben soll, wir es aber nicht sehen oder verstehen. Einfach ein muss für alle Fantasie Fans. Ich kann zwar noch nicht sagen wie es im zweiten Teil ausgeht, aber ich hätte mir vielleicht ein bisschen mehr Romantik gewünscht.Pro:
- interessante Geschichte- viele verschiedene und einzigartige Charaktere- super weil: "Neu"!
Contra:
- war bildlich nicht vorzustellen- ein wenig mehr Romantik
Wertung: 4,5